AUSWIRKUNG DES ZUCKERS AUF DAS KÖRPER
- orion-consult
- 13. Jan. 2023
- 5 Min. Lesezeit

Wenn die Rede hier von Zucker ist, dann ist der Haushaltszucker gemeint, auch Saccharose genannt.
Wird der Haushaltszucker verdaut, wird er im Verdauungssystem von Enzymen zu Traubenzucker und Fruchtzucker aufgespalten.
Traubenzucker erhöht dabei den Blutzucker und muss vom Hormon Insulin in die Zellen transportiert werden, wo er als Brennstoff zur Energiegewinnung herangezogen wird
Fructose hingegen wird erst über Umwege zur Energiegewinnung genutzt und wird bei Überschüssen sehr leicht in Fett umgewandelt, weshalb die Fructose häufig den Blutfettspiegel erhöht und eine Fettleber begünstigt.
Erscheint ein natürlicher Zucker in einem gesunden Körper, beispielsweise in Form einer Handvoll Kirschen, dann pa
Passiert das Folgende:
Die Kirschen werden nach ihrer kurzen Reise durch den Magen im Dünndarm landen. Hier kümmert man sich erst einmal um die Resorption der Zuckermoleküle (Glucose und Fructose) was bedeutet, dass diese die Darmschleimhaut passieren und ins Blut gelangen.
Ihr Blutzuckerspiegel befand sich vor den Kirschen auf seinem Grundwert von etwa 80-100 ml Blut: Langsam (2 Stunden) steigt er auf etwa 120-150 mg an. Gleichzeitig erhält die Bauchspeicheldrüse den Befehl, das Hormon Insulin zu produzieren. Das Insulin soll den Blutzuckerspiegel wieder dahingehend senken, dass er sich ursprünglichen Grundwert von 80-100 mg einpendelt.
Insulin ist in etwa mit einem Spediteur für Brennholz zu vergleichen Das Brennholz sind die Zuckermoleküle (Glucose). Der Spediteur Insulin transportiert das Holz also zu den verschiedensten Organ-, Muskel. Und Nervenzellen, die daraus Energie gewinnen, das Holz also verbrennen, um ihre täglichen Aufgaben optimal erfüllen zu können.
Diese Art von Glucose, die in Früchten oder anderen vollwertigen Lebensmitteln steckt, trifft nie pur im Körper ein und auch nicht übermäßig hohen Mengen, stets ist sie in Begleitung von Vitaminen, Ballaststoffen und lebenswichtigen Mineralien. Diese Begleitstoffe wirken wie Bremsklötze an den Glucosefüßen, die sorgen dafür, dass die Zuckermoleküle nicht drängeln und schön langsam der Reihe nach ins Blut übergehen.
Natürliche Glucose kann man sich in etwa wie massives, Buchenholz in handlichen Scheiten vorstellen. Ein gleichmäßig und lang brennendes Feuer entsteht.
Wenn alle „Organfeuer“ knisternd im Gange sind und im Blut sind dann immer noch Glucoseteilchen übrig, so werden die vorerst überflüssigen Zuckerteile vom Insulin zur Leber gebracht.
Hier werden die restlichen Holzteile dann zu handlichen Briketts verarbeitet, weil das Brennmaterial in dieser Form platzsparender aufzubewahren ist. Die Briketts im menschlichen Körper nennt man Glykogen.
Das ist eine Speicherform der Stärke, die als Vorrat für magere Zeiten dient.
Kommen die einkalkulierten Hungersnöte nicht, sind die Lagerkapazitäten in der Leber bald erschöpft – und aus der Glucose wird keine Stärke mehr, sondern Fett hergestellt. Dieses Fett wird nun an den bekannten „Problemzonen“ eingelagert.
Erscheint nach den Kirschen längere Zeit nichts mehr im Magen, beginnt der Blutzuckerspiegel langsam zu sinken, denn Organe wie Herz, Lunge, Leber und Gehirn rufen Glucose aus dem Blut ab.
Ein stetig sinkender Blutzuckerspiegel ist für die Bauchspeicheldrüse das Signal, ein anderes Hormon auszuschütten.
Es heißt Glucagon und baut das in der Leber und auch in der Muskulatur eingelagerte Glykogen wieder zu Glucose um.
Durch das Insulin-Glucagon-Wechselspiel kann der Organismus seinen Blutzuckerspiegel immer in einem gesunden Gleichgewicht halten – eine gesunde Ernährung vorausgesetzt.
Dieser Mechanismus sorgt selbst während längerer Fastenzeiten oder auch in Stresssituationen für einen zuverlässigen Nachschub an Brennmaterial.
Denn in Zeiten höchster Anstrengung benötigen Ihre Organe mehr Energie als in Kirschen pflückendem Zustand oder am Schreibtisch sitzend.
Dank Glucagon hat das Gehirn genügend Power um zu reagieren.
Was passiert aber, wenn ein mit Zucker gesüßter Softdrink oder ein Tafelbrötchen mit Marmelade verspeist wird?
Beim Industriezucker ist es so, dass dieser meist in deutlich höheren Mengen in Süßigkeiten, Mehlprodukten, Softdrinks, etc. enthalten ist als in vollwertigen Lebensmitteln und dass es in Süßigkeiten, gesüßten Getränken oder dem Tafelbrötchen kaum hilfreiche Begleitstoffe befinden, die den Zucker bremsen können. Es kommt daher zum regelrechten Zuckerschock. Der Blutzuckerspiegel erreicht rasch einen kurzzeitigen Spitzenwert von 150-180 mg, was im Anschluss eine sehr hohe Insulinausschüttung zur Folge hat.
Das sind keine Holzscheite, die da im Blut eintreffen, das sind staubtrockene Sägespäne, die zunderartig brennen – und sie treffen pur ein, in riesigen, unkontrollierbaren Mengen, die so in der Natur niemals vorkommen würden. Mit diesen Sägespänen ist aber kein dauerhaftes, gemütliches und Wärme spendendes Feuer möglich.
In Sekundenschnelle lodert ein Funken sprühenden Strohfeuer auf und genauso schnell ist es auch wieder erloschen.
Übrig bleibt statt einer wärmenden Glut und friedlich arbeitender Organe nichts als ein Häufchen Asche, irritierte Eingeweide und ein erschöpft am Boden liegender Blutzuckerspiegel.
Für solche Sonderfälle ist Glucagon einfach zu langsam und so springt die Nebennierenrinde ein.
Hier wird das Hormon Adrenalin produziert, welches dafür bekannt ist, den Körper zu unglaublichen Leistungen anzuspornen.
In Höchstgeschwindigkeit wird unter seinem Einfluss Glucose freigesetzt – und wenn es sein muss, wird Adrenalin aus der Leber noch den allerletzten Rest an Glucose quetschen.
In die Organzellen dürfen nur diejenigen Stoffe rein, die sich „ausweisen“ können.
Die „Pässe“ werden von den beiden Mineralstoffen Magnesium und Calcium kontrolliert.
Erst, wenn diese beiden Mineralstoffe den „Pass“ als gültig anerkennen, darf der an die Zellentür Klopfende eintreten, in diesem Falle der Spediteur mit seinem Laster voller Sägespäne (das mit Glucose beladene Insulin).
Ohne Magnesium kann auch das für Notzeiten gespeicherte3 Glykogen (die Briketts) nur schwer zu Glucose (Holzscheite) zurückverwandelt werden.
Kalzium hat an der Zellentür hauptsächlich die Funktion, Gift- und Schadstoffe abzuwimmeln.
Wäre der Kalziumpegel im Organismus stets optimal, dann hätten Pestizidrückstände und Schwermetalle aus Zahnfüllungen oder Umweltgiften gar nicht erst die geringste Chance, überhaupt in die Zelle zu gelangen. Endloser Kalziumverschleiss durch Zucker.
Kalzium wird im fabrikzuckerüberfluteten Körper aber leider für ganz andere Aufgaben gebraucht, so dass es für die Türstehertätigkeit kaum mehr Zeit hat.
Bei der Umwandlung von Glucose in Energie entstehen in der Zelle nämlich Säuren. Diese sollten für gewöhnlich von einem Vitamin B1-haltigen Enzym neutralisiert werden. Aber Vitamin B1 ist in einem schlecht ernährten Körper Mangelware, und so zirkulieren die Säuren fröhlich im Körper und machen diesen richtig sauer.
Doch das Vitamin B1 ist ein Energievitamin und für gesunde Herz, Nervensystem, Blutdruck und viele mehr verantwortlich. Genauer darüber habe ich unter dem Link beschreiben:
Jetzt müssen eilig Kalziummoleküle her, um all die Säuren zu binden, damit sie ausgeschieden werden können (die Säuren).
Dazu werden dann die „Türsteher-„Kalziums abkommandiert. Diese reichen zahlenmäßig oft nicht aus und so müssen ganze Kalzium Sondereinheiten aus Knochen, Zähnen und den Gefäßwänden herausgelöst werden a
Die Calciumaufnahme kann bereits durch Erscheinungen, wie Völlegefühl und Blähbauch blockiert werden, so dass in mit Industrienahrung genährten Menschenkörpern hochgradiger Mangel an diesem Mineral herrscht.
Der Organismus muss dann eine selbstmörderische Entscheidung nach der anderen treffen, um wenigstens den Augenblick einigermaßen zu überleben. Aber nur, wenn bald wieder vollwertige Lebensmittel eintreffen, bleibt dies ohne schwerwiegende Folgen.
Wie geht es im Industriezuckerkreislauf weiter?
Das im Übermaß erscheinende Insulin hat mittlerweile ganze Arbeit geleistet, das Blut ist annährend zuckerfrei, in den Organen und Zellen knattern die funken sprühenden Strohfeuer.
Der Mensch fühlt sich aufgeputscht. Das ist der „Zuckerschub“.
Doch rasch sind die Feuer erloschen und der ursprüngliche Blutzuckerspitzenwert ist rasant in die Tiefe gestürzt, am Grundwert vorbei – und er erreicht nur ca. 1-5 Stunden nach Erklimmen seiner Spitze ein Rekordtief von vielleicht 50 mg.
Der Mangel an Mineralien, wie Calcium, Magnesium, an Spurenelementen sowie an Vitaminen des B-Komplexses verursacht, dass im Organismus reibungslose Abläufe nur noch selten vorkommen.
Der Haushaltzucker ist tatsächlich ein unterschätzter Gift – worüber ich genauer unter diesem Linn k beschrieben habe:
Wie der Zucker wiederum eine Darmentzündung auslösen - schon nach 2 Tage kann – habe ich unter folgendem Link beschrieben:
Unsere Nerven leiden in Unterzuckerphasen sehr. In dieser lang andauernden Unterzuckerphase mussten einige Organ- und Körperzellen teilweise sehr lange
Warten, bis es wieder Nachschub an Glucose gab. Vor allem für das Gehirn und die Nervenzellen ist die Zeit oft unerträglich lange.
Manche Nervenzellen verhungern fast und in ihrem Bemühe, Kontakt zu zusätzlichen Blutgefäßen zu bekommen, die eventuell noch Glucose enthalten könnten, machen sie sich groß und dick, sie quellen auf.
Doch selbst, wenn dies von Erfolg gekrönt gewesen wäre, so geht nun ihre Fähigkeit, die ergatterte Glucose zu verwerten, um bis zu 60 % zurück, da sich ihre Außenwand derart ausgedehnt hat, dass deren natürliche Konsistenz verändert ist. Die Nerven liegen „bloss“ sagt man nun, sie sind äußerst reizbar und anfällig.
Anfällig auch für gefährliche Krankheiten und Symptome, die das Zentrale Nervensystem betreffen, bis zu z. B. Lähmungserscheinungen.
Quellen:
Tragnone A et al., Dietary habits as risk factors for inflammatory bowel disease. Eur J gastroenterol Hepatol. 1995 Jan; 7(1): 47-51
Kruis W et al, Effect of diets flow and high in refined sugars on gut transit, bile acid metabolism, and bacterial fermentation. Gut. Apr 1991: 32(4): 367-371
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