BEIFUß - DIE KÖNIGIN AUS DER HEILPFLANZENWELT BEKOMMT ANERKENNUNG IN DER MEDIZIN
- agneskalaitzis
- 28. Nov. 2023
- 2 Min. Lesezeit

Der Gemeine Beifuß gilt seit dem Altertum als das „Heilkraut der Frauen“. Ob zur Unterstützung der Geburt, bei Erkrankungen der Unterleibsorgane, Blasenentzündung, chronischer Eierstockentzündung, Ausfluss oder bei Schmerzen und Unregelmäßigkeiten der Periode: Ein Tee aus der Pflanze verspricht Linderung.
Trinken sie 1 bis maximal 3 Tassen pro Tag.
Da die enthaltenen Bitterstoffe für die Wirkung ausschlaggebend sind, sollte der Tee ungesüßt und in kleinen Schlucken getrunken werden.
Bei Menstruationsbeschwerden können sie mit einer solchen Tee schon 5-8 Tage vor dem Beginn der Periode loslegen.
Wichtig: Der Tee darf nicht überdosiert werden und weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit eingesetzt werden. Denn es handelt sich um eine stark wirkende Heilpflanze, die auch nicht zu lange regelmäßig getrunken werden darf. Nach einer Teekur von maximal 6 Wochen soll mindestens eine 3wöchige Pause eingelegt werden.
Da die Heilpflanze zu den typischen Bitterpflanzen gehört, ist er ein prima Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden aller Art.
Eine andere Art ist der Einjährige Beifuß (Artemisia annua). Er spielt in der traditionellen chinesischen Medizin schon lange als Heilmittel gegen Malaria eine wichtige Rolle.
Artemisinin heißt der sekundäre Pflanzenstoff, der in den Blüten und Blättern des einjährigen Beifußes vorkommt und schon länger im Fokus der malaria-Forschung steht.
Seit den 1970er Jahren wurden nach dem Vorbilddes Artemisinins diverse halbsynthetische Arzneistoffe entwickelt, die vor allem in Süd-Ostasien und Afrika in Form von Medikamenten zur Behandlung der Malaria zum Einsatz kommen.
Die in der Fachzeitschrift PLOS ONE der Public Libraty of Science veröffentlichte Studie besagt, dass getrocknete und zermahlene Beifuß-Blätter deutlich mehr malaria-Parasiten abtöten als das reine Artemisinin – bei demselben wirkstoffgehalt.
Die Wissenschaftler führen dies darauf zurück, dass nach Einnahme des pflanzlichen Heilmittels etwa 40-mal mehr Artemisinin im Blut der Probanden zirkulierte als nach Verabreichung des Pharmaprodukts. Zudem weisen sie darauf hin, dass in den Blättern – abgesehen vom Wirkstoff Artemisinin – einige weitere Substanzen zu findensind, die ebenfalls gegen Malaria wirken. Also Pflanze gewinnt gegen chemischen Präparat!
Inzwischen deuten mehrere Studien darauf hin, dass sie auch gegen Krebs und Borreliose wirkt.
Wissenschaftler des BioQuant-Zentrums der Universität Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums haben in Zellversuchen herausgefunden, dass Artemisia annua gegen Tumorzellen wirkt.
In letzter Zeit wird empirisch von Naturheilärzten über gute Wirkungen von Artemisia annua bei Virusinfektionen – spezi8ell auch bei SARS-CoV-2-Infektionen berichtet.
Ob also einjährig oder gemein, es lohnt sich in jedem Fall, der Thorwurz erhöhte Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Denn noch lange nicht alle positiven Eigenschaften der alten Heilpflanze aufgedeckt sind.
Quellen:
Tigno XT, de Guzman F, Flora AM. Phytochemical analysis and hemodynamic actions of Artemisia vulgaris L. Clin Hemorheol Microcirc. 2000, 23(2-4):167-75
Gilani AH, Yaeesh S, Jamal Q, Ghayur MN. Hepatoprotective activity of aqueous-methanol extrac^t of Artemisia vulgaris. Phytother Res. 2005 Feb, 19(2):17-2
Friedrich R. Douwes, “Artemisinin ein altes chinesisches Heilmittel bekämpft Krebs”, Januar 2010
World Health Organization, Guidelines fort he treatment of malaria Second edition, 2010
Krishna S, Bustamante L, Haynes RK, Staines HM. Artemisinins: their growing importance in medicine. Trends Pharmacol Sci. 2008 Oct, 29(10):520-7
Universität Heidelberg, “Malaria-Medikament Artesunat aktiviert Krebszell-spezifischen lysosomalen Zelltod”, Pressemitteilung Nr. 229/2011, 8 Juli 2011
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