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ERNÄHRUNG KANN CHRONISCHE SCHMERZEN LINDERN

Aktualisiert: 13. Jan. 2022


Eine typisch westliche Ernährung erhöht das Risiko für chronische Schmerzen – und zwar besonders bei Menschen mit Übergewicht und

Diabetes-Typ-2, so eine Untersuchung der /University of Texas/, die im Juni 2021 in „Nature Metabolism“ veröffentlicht wurde.

Umgekehrt kann eine entsprechende Ernährungsumstellung chronische Schmerzen lindern oder gar ganz beheben.


Eine westliche Ernährung besteht insbesondere aus Back- und Teigwaren, Fleisch- und Wurstprodukten, Fertigprodukten sowie ungesunden Snacks und zeichnet sich durch einen hohen Fett-, Protein- und Kohlenhydratgehalt aus, während naturbelassene pflanzliche Lebensmittel (Obst, Gemüse, Salate, Saaten, Sprossen etc.) Mangelware sind.


Chronische Schmerzen sind meist die Folge chronisch entzündlicher Erkrankungen, wie z. B. einerArthritis, die mit chronischen Gelenkschmerzen einhergeht oder eines Diabetes, der zu einerPolyneuropathie mit chronischen Nervenschmerzen führen kann. Aber auch Verletzungen und Operationen können chronische Schmerzzustände nach sich ziehen.


In genannter Studie, die von einem Team aus 17 Wissenschaftlern durchgeführt wurde, ist zu lesen, dass bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch bei Autoimmunerkrankungen regelmässig zu einer fettärmeren Ernährung geraten wird. Bei chronischen Schmerzzuständen aber gibt es selten eine ärztliche Ernährungsempfehlung. Gerade das aber wäre sehr wichtig und würde für den Patienten eine grosse Erleichterung bedeuten, da die chronischen Schmerzen auch ernährungsbedingt sein könnten.


Das Forscherteam konnte zeigen, dass die typisch westliche Ernährung, die besonders reich an mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren ist, ein signifikanter Risikofaktor für entzündliche Schmerzen, aber auch für Nervenschmerzen darstellt.


Bei Patienten mit Diabetes Typ 2 stellten die Wissenschaftler beispielsweise fest, dass deren neuropathische Schmerzen umso stärker waren und sie umso mehr Schmerzmittel nahmen, je höher der Omega-6-Gehalt ihrer Haut war.


Denn Omega-6-Fettsäuren reichern sich in den Zellmembranen an und oxidieren dort zu sog. Oxylipinen, die das Gewebe schmerzempfindlich machen. Bei Mäusen führte eine Omega-6-reiche Ernährung zu schmerzhaften Überempfindlichkeiten, hochreaktiven Nervenzellen und zu Nervenschäden, die an eine Neuropathie erinnerten.

Die beiden Omega-6-Fettsäuren Linolsäure und Arachidonsäure reichern sich überdies im Spinalganglion ein, einem Nervenknoten im Wirbelkanal der Wirbelsäule und führen zu einer erhöhten PLA2-Aktivität. PLA2 ist ein Enzym namens Phospholipase A2, das zur Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe (Prostaglandine) beiträgt. Wenn PLA2 gehemmt wird – entweder mit Medikamenten oder über die nachfolgend beschriebene Ernährung – dann lassen sich die beschriebenen Schmerzempfindlichkeiten wieder umkehre.


mega-6-Fettsäuren sind nicht grundsätzlich schädlich. Im Gegenteil. Es handelt sich um essentielle Fettsäuren, die lebensnotwendig sind und mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Doch ist ihr Anteil in der westlichen Ernährung einfach zu hoch, während die andere Gruppe der mehrfach ungesättigten Fettsäuren in viel zu geringer Menge verzehrt werden.


Omega-6-reiche Fette werden überdies bevorzugt für ungesunde Produkte verwendet, wie z. B. für Chips und anderes Knabberzeug, Fastfood und Kuchen und sind in fettreichen Fleisch- und Wurstprodukten enthalten. Besonders Omega-6-reiche Öle und Fette sind Sonnenblumenöl, Distelöl, Maiskeimöl, Sojaöl und Margarine oder Streichfette daraus.


Da in ungesunden Omega-6-reichen Lebensmitteln häufig auch der Geschmacksverstärker Glutamat enthalten ist, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe, wenn Sie derartige Lebensmittel meiden. Denn es ist bekannt, dass Glutamat Schmerzen verschlimmert.


Denken Sie bei chronischen Schmerzen ausserdem an Vitamin D. Das Vitamin bessert chronische Schmerzen, so eine Untersuchung von 2017 – natürlich insbesondere dann, wenn zuvor ein Mangel bestanden hatte.


Quellen:


Jacob T. Boyd et al, Elevated dietary ω-6 polyunsaturated fatty acids induce reversible peripheral nerve dysfunction that exacerbates comorbid pain conditions, “nature metabolism 2021-11-07


University of Texas Health Science Center at San Antonio, Western high-fat diet can cause chronic pain, according to research team, 23.6.2021, MedicalXpress



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