FETT UND ANTIBIOTIKA ZERSTÖREN DARMGESUNDHEIT
- orion-consult
- 6. Jan. 2022
- 2 Min. Lesezeit

Die Kombination aus ungesunder fettreicher Ernährung und Antibiotika kann offenbar die Mitochondrien in den Zellen der Darmschleimhaut lahmlegen, was dort zu Entzündungsprozessen führt und die Entstehung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.
Die Mitochondrien sind winzige Kraftwerke in den Zellen. Sie erzeugen jene Energie, die wir zum Leben brauchen, Energie, die für jeden einzelnen Stoffwechselprozess erforderlich ist.
Besonders betroffen von diesem erhöhten CED-Risiko sind Personen, die bereits an einem Reizdarmsyndrom leiden, was auf 11 Prozent der Weltbevölkerung zutrifft.
Beim Reizdarmsyndrom leidet man immer wieder unter Phasen mit Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfällen oder Verstopfung. Entzündet sich dabei die Darmschleimhaut und verändert sich die Darmflora auf ungünstige Weise, spricht man von einer CED-Vorstufe.
An genannter Studie nahmen 43 gesunde Erwachsene und 49 Reizdarmpatienten teil. 19 der Reizdarmpatienten hatten erhöhte Calprotectin-Werte im Stuhl. Calprotectin ist ein Marker für Darmentzündungen. Wer einen erhöhten Calprotectin-Wert aufweist, gilt als Betroffener einer CED-Vorstufe.
Schaute man sich nun die Ernährungsgewohnheiten der Studienteilnehmer an, konnte man feststellen, dass jene, die sich fettreich ernährten, ein 2,8-mal höheres Risiko hatten, an einer CED-Vorstufe zu leiden als Teilnehmer, die sich fettarm ernährten.
Wer Antibiotika nahm, hatte ein um 3,9-fach erhöhtes Risiko für eine CED-Vorstufe.
Ernährte man sich jedoch fettreich und nahm gleichzeitig Antibiotika, dann zählte man mit 8,6-mal grösserer Wahrscheinlichkeit zu den 19 CED-Vorstufe-Fällen als Teilnehmer, die sich fettarm ernährten und keine Antibiotikatherapie hinter sich hatten.
Eine fettreiche Ernährung scheint regelrecht mit den Antibiotika zu kooperieren. Gemeinschaftlich sabotieren sie die Arbeit der Mitochondrien in den Zellen der Darmschleimhaut und verhindern, dass diese aus Glucose und Sauerstoff Energie erzeugen können. Der Sauerstoffverbrauch der Zelle sinkt, was dazu führt, dass der überschüssige Sauerstoff in den Darm austritt.
Die meisten nützlichen Darmbakterien jedoch gedeihen am besten in einem sauerstoffarmen Milieu. Wenn jetzt der Sauerstoffgehalt im Darm steigt, dann führt dies zu einer Veränderung des Darmmilieus und infolgedessen zu einer Änderung der Darmflorazusammensetzung.
Ab sofort überwiegen jene Bakterien, die sauerstofftoleranter sind. Diese wiederum gelten als schädliche und entzündungsfördernde Mikroben, die man besser nicht im Übermass im Darm haben sollte, da sie zur genannten CED-Vorstufe führen können.
Quellen:
Lee-Yon Lee, Andreas J. Bäumler et al., High-Fat Diet and Antibiotics Cooperatively Impair Mitochondrial Bioenergetics to Trigger Dysbiosis that Exacerbates Pre-inflammatory Bowel Disease. Cell Host & Microbe, 2020; DOI: 10.1016/j.chom.2020.06.001
University of California - Davis Health, High-fat diet with antibiotic use linked to gut inflammation: Combining Western diet and antibiotic use is a pre- IBD risk factor, ScienceDaily, 15. Juli 2020
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