GRÜNKOHL: DIE BASISCHE EISEN- UND PROTINQUELLE ALS HEILENDES GEMÜSE
- orion-consult
- 22. Nov. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Juni 2023

Grünkohl liefert nicht nur viel Calcium, Eisen, Vitamin K und C, aber auch eine Menge antioxidativ wirksamer Pflanzenstoffe.
Sein hochwertiges Protein sorgt dafür, dass er immer wieder als Alternative zu tierischem Eiweiß empfohlen wird.
Grünkohl gehört zu den basischsten Lebensmittel und dazu zu den gesündesten Wintergemüsen.
Grund dafür ist seine Nährstoffdichte gepaart mit hohen Vitalstoffgehalten.
So liefert er für ein Gemüse enorm viel Protein – 4 g pro 100 g Gemüse.
Gleichzeitig ist er eine Calciumquelle – 200 mg pro 100 g.
Auch sein Eisengehalt kann sich mit 2 mg pro 100 g sehr gut sehen lassen.
Die alten Griechen nutzten ihn z. B. um die körperlichen Folgen von übermäßigem Alkoholgenus zu lindern.
Der Hippokrates empfahl hingegen eine Brühe aus Grünkohlblättern gegen Magenbeschwerden, Durchfall, Husten und Heiserkeit.
Der römische Staatsmann Cato der Ältere notierte in seinem Buch über Heilpflanzen, dass ein einziges zerstoßenes Kohlblatt dabei helfen könne, den Brustkrebs zu besiegen.
Im antiken Rom wurde der „Sabellinische Kohl“ derart geschätzt, dass er den Grünkohlbauern zu wahrem Wohlstand verhelfen konnte.
Das Aminosäurenpfofil des Grünkohls ist äußerst hochwertig und mit jenem von Fleisch vergleichbar.
Lediglich die Werte der schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein sind etwas niedrig, was jedoch kein Problem darstellt, da diese in vielen anderen Lebensmitteln bis zum Abwinken enthalten sind.
Dafür ist der Gehalt an Tryptophan im Verhältnis sehr hoch. Diese Aminosäure wird zur Serotoninherstellung im Gehirn benötigt und sorgt dort für aller beste Laune und seelische Ausgeglichenheit.
Untypisch ist, dass Gemüse relevante Fettmengen enthält.
Auch der Grünkohl tut dies nicht. Mit nur 1 g gilt er als fettarm. Dieses eine Gramm enthält jedoch 130 mg Alpha-Linolensäure, die pflanzliche Omega-3-Fettsäure mit zahlreichen positiven gesundheitlichen Auswirkungen.
Schon 100 g des Gemüses decken den Bedarf zu 10%!
Die ALA ist bekannt für ihre entzündungshemmende Wirkung sowie für ihren Schutzeffekt auf das Herz-Kreislauf-System und auf Nerven in Gehirn und Rückenmark.
Wie sich Omega-3-Fettsäure auf unsere Darmgesundheit auswirkt, können sie unter diesem Link nachlesen:
Selbst in Forscherkreisen gilt es als unumstritten, dass sich die Ballaststoffe aus Kohlgemüse wie dem Grünkohl äußerst positiv auf die Verdauung auswirken und dass diese diversen Krankheiten wie z.B. Darmkrebs oder Diabetes vorbeugen können.
Mit seinem hohen Calciumgehalt steht der Grünkohl fast an der Spitze der calciumreichsten Gemüse und wird dort nur noch von der Brennnessel übertroffen.
Die Bioverfügbarkeit des Calciums gilt im Grünkohl ferner als sehr hoch, weil er zu den oxalsäurearmen Gemüsen mit weniger als 10 mg Oxalsäure pro 100 g gehört.
Zu den wichtigsten sekundären Pflanzenstoffen zählen die antioxidativ wirksamen Flavonoide, die Carotinoide sowie die krebsfeindlichen Senfölglycoside – und sie alle sind im Grünkohl vorhanden.
Wie man Krebsrisiko mit Kohlgemüse senken kann, können sie unter diesem Link nachlesen:
Vitaminreiche Kohlsorten wie Grünkohl enthalten jede Menge sekundäre Pflanzenstoffe.
Wissenschaftler beziffern die in ihm enthaltenen mit mindestens 45.
Darunter befindet sich auch der ausgezeichnete Radikalfänger namens Quercetin: Entzündungshemmer Nr. 1!
Dazu enthält der Grünkohl Senfölglycoside, die für den typischen Geschmack mitverantwortlich sind. (Schwefel- und Stickstoffverbindungen, die aus aminosäuren gebildet werden.)
Senfölglycoside werden beim Zerkauen oder Zerschneiden des Gemüses und auch während des Verdauungsprozesses zu antimikrobiellen und krebsfeindlichen Isothiocyanten umgewandelt.
Die Umwandlung geschieht mit Hilfe des Enzyms Myrosinase.
Dieses jedoch ist hitzeempfindlich, so dass die anti-Krebs-Wirkung von gekochtem Grünkohl nicht mehr so hoch ist.
Somit können wir einfach unsere Gesundheit mit grünem Smoothie (mit Zugabe Grünkohlblatts) stärken, wie schon hier beschrieben:
Auch Carotinoide wirken gegen Entzündungen und senken das Risiko für bestimmte Krebs- sowie Herz-Kreislauf –Erkrankungen.
Mit rund 5 200 Mikrogramm pro 100 Gramm steckt im Grünkohl sogar mehr Beta-Carotin als im Brokkoli und im Rosenkohl!
Wie sich Beta-Carotin auf unsere Augengesundheit auswirkt, habe ich in diesem Artikel beschrieben:
Des Weiteren enthält der Kohl die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin, die besonders gut für die Augen sind und daher altersbedingten Augenkrankheiten entgegenwirken.
Mehr über Lutein hier:
Der Grünkohl ist ferner ein wunderbares Beispiel dafür, dass n grünem Gemüse mehr der gelben und orangenfarbenen Carotinoide verborgen sein können als in gelben und orangenfarbenen Obst- und Gemüsearten wie z. B. in Karotten.
Das ist deshalb so, weil die im grünen Gemüse enthaltenen Carotinoide vom sattgrünen Chlorophyll überlagert werden.
Und das insbesondere das Chlorophyll gegen Entzündungen wirkt, habe ich schon öfters beschrieben.
Z. B. auch hier:
Es könnte sogar schon aufgezeigt werden, dass Chlorophyll in der Lage ist Demenz vorzubeugen, vor Diabetes zu schützen, den Muskelaufbau zu verbessern, Schwermetalle über den Darm auszuleiten und das können sie auch auf meiner Seite nachlesen.
Im Artikel „Die 3 gesundesten Wintergemüse“ können sie weiteres über Grünkohl und noch 2 anderen „Vielkönnern“ hier nachlesen:
Haben sie noch Fragen? Sie dürfen sich gerne jeder Zeit melden.
Quellen:
Rachel P. Walsh et al, Variation in Carotenoid Content of Kale and Other Vegetables. A Review of Pre- and Post-harvest Effecte, J. Agrix. Food Chem, Okt 2015
Liu CM et al, Dietary total flavonoids intake and rist of mortality from all causes and cardiovascular disease in the general population: a systematix review and meta-analysis of vohort studies, Mol Nutr Food res, Januar 2017
Subramoniam A. et al, Chlorophyll revisited: anti-inflammatory activites of chlorophyll a and inhibition of expression of THF- gene by the same, Inflammation, Juni 2012
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