GRÜNTEE KONTRA NAHRUNGSMITTEL UNVERTRÄGLICHKEITEN
- orion-consult
- 28. Jan. 2022
- 2 Min. Lesezeit

Nahrungsmittelallergien nehmen immer weiter zu – etwa gegen Milch, Weizen, Soja, Eier, Sellerie, Erdnüsse oder irgendein anderes Lebensmittel.
Forscher der japanischen Shinshu University zeigten nun, dass Grüntee sehr gut dazu geeignet ist, die Therapie von Nahrungsmittelallergien zu unterstützen.
Bekannt ist, dass Nahrungsmittelallergien ihren Ursprung häufig im Darm haben. Liegen eine Darmflorastörung oder gar ein Leaky Gut Syndrom vor, dann kann dies zu Intoleranzen, Autoimmunerkrankungen oder eben auch zu Allergien führen.
Beim Leaky Gut Syndrom wird die Darmschleimhaut durchlässig, so dass Allergene passieren können und in den Blutkreislauf gelangen. Dort aktivieren sie das Immunsystem, was im ungünstigsten Falle zu den genannten Erkrankungen führen kann.
Wissenschaftler Tasuku Ogita ist Experte im Bereich „Tee und seine Auswirkungen auf die Darmflora“. In seiner Studiedie im April 2020 veröffentlicht wurde, überprüfte Ogitas Team, in welchem Ausmass das Bakterium Flavonifractor plautii in der Darmflora vorkommt.
FP gehört zur Familie der Clostridien. Manche Vertreter dieser Bakterienfamilie können recht unangenehme Krankheiten verursachen (z. B. Botulismus oder Tetanus), andere sind vollkommen harmlos oder können sogar nützlich sein, etwa zu hohen Blutdruck senken, beim Abnehmen helfen oder entzündungshemmend wirken.
FP nun ist massgeblich am Catechinstoffwechsel beteiligt, also am Abbau von Catechinen im Darm. Catechine wiederum sind jene antioxidativ wirksamen Stoffe, die in grossen Mengen im Grüntee enthalten sind.
Catechine machen gar 30 bis 42 Prozent des Trockengewichts von Grüntee aus. Das bekannteste Catechin ist das EGCG (Epigallocatechingallat), das zahlreiche äusserst positive Eigenschaften für die menschliche Gesundheit parat hält.
So sollen die Grünteecatechine beispielsweise das Krebsrisiko reduzieren, Diabetes vorbeugen, dem Gedehtnis auf die Sprünge helfen, Herz-Kreislauf-Beschwerden vorbeugen, gegen Mundgeruch wirken und auch die Fettverbrennung fördern.
Trinkt man regelmässig Grüntee, so vermehren sich dank der Catechine zudem die FP-Bakterien im Darm. Diese kümmern sich nicht nur um die Catechine, sondern sind ausserdem in der Lage, die sog. TH2-Immunantwort bei Nahrungsmittelallergien zu unterdrücken.
Normalerweise besteht im Immunsystem ein Gleichgewicht zwischen den beiden Abwehrzellgruppen TH1 und TH2. Beide gehören zu den Lymphozyten und in dieser Gruppe zu den Helferzellen. Doch haben beide ganz unterschiedliche Aufgaben.
Überwiegt nun eine der beiden Gruppen, kann es zu Allergien oder auch Autoimmunerkrankungen kommen.
Bei Nahrungsmittelallergien beispielsweise überwiegt die Aktivität der TH2-Zellen, so dass hier Massnahmen hilfreich sind, die diese TH2-Immunantwort drosseln. Grüntee bzw. die enthaltenen Catechine gehören offenbar zu diesen Massnahmen.
Quellen:
Shinshu University, Drinking green tea may help with food allergies, MedicalXpress, 8.4.2020
Tasuku Ogita et al, Oral Administration of Flavonifractor plautii Strongly Suppresses Th2 Immune Responses in Mice 2020 Frontiers in Immunology
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