KAISERSCHNITT FÖRDERT AUCH KONZENTRATIONSSTÖRUNGEN BEI KIND
- agneskalaitzis
- 18. Nov. 2024
- 3 Min. Lesezeit

Gesundheitsministerien vieler westlicher Länder berichteten immer wieder über die rasant steigende Rate der durchgeführten Kaiserschnitt-Geburten. Ein Kaiserschnitt kann zwar nützlich sein, wenn es zu Komplikationen während der Schwangerschaft kommt.
Das Problem besteht jedoch darin, dass der Kaiserschnitt oft gesunden Frauen empfohlen wird, bei denen eine natürliche Geburt kein Problem darstellen würde.
Bei einem Kaiserschnitt wird das Baby operativ durch einen schnitt in Bauchdecke und Gebärmutter auf die Welt geholt. Man nennt den Kaiserschnitt auch Schnittentbindung, Sectio Caesaria oder kurz Sectio.
Viele Menschen glauben, dass der Anstieg der Kaiserschnittrate auf vermehrte Komplikationen während der Schwangerschaft und den Geburtswehen zurückzuführen sei. Doch stimmt das?
Verschiedene deutsche Krankenkassen berichten, dass nur 2% dieser durchgeführten Schnittentbindungen überhaupt notwendig seien.
Prominente Mütter lassen ihre Kinder immer häufiger sogar absichtlich zu früh per Sectio holen, damit die Figur nicht zu sehr unter der Schwangerschaft leidet. In den letzten Wochen einer Schwangerschaft wächst das Bauchvolumen nochmals relativ stark an, was viele Promimütter mit einem zu frühen Geburtstermin per Sectio umgehen. Die Risiken für sich und ihr Kind, blenden sie dabei aus.
Doch der Trend zur Sectio hat sich nicht nur bei prominenten Müttern durchgesetzt – auch andere Mütter bevorzugen oft eine Sectio oder bekommen eine solche von ihrem Arzt unnötigerweise empfohlen.
Für das Kind scheinen die Nachteile einer Kaiserschnittgeburt eindeutig zu überwiegen. Asthma Allergien aller Art und Diabetes kommen bei Kaiserschnittkindern häufig vor (viel häufiger als bei normalgeborenen Kindern).
Viele neue Studien zeigen, dass Kaiserschnittkinder auch mit einer beeinträchtigten Gehirnentwicklung zu kämpfen haben, die sich bereits im Alter von wenigen Monaten mit Konzentrationsstörungen äußern kann, Überaktivität, Hyperaktivität und Dauerunruhe sind die langjährige Folgen.
Eine Kaiserschnittgeburt macht Aufmerksamkeitsdefizite und Konzentrationsstörungen wahrscheinlicher – und das wo immer mehr Kinder per Kaiserschnitt geboren werden - wundert nicht, das ADHS und ADS so plötzlich an Überhand gewonnen hat.
Längst handelt es sich nicht mehr ausschließlich um Notfälle. Ein Kaiserschnitt wird derzeit meist deshalb durchgeführt, weil sich eine Geburt auf diese Weise sehr gut planen und günstiger in den Krankenhausalltag bzw. in die Dienstpläne der Ärzte integrieren lässt.
Eine Kaiserschnittgeburt hat jedoch weitereichende Folgen für die beiden betroffenen Menschen – Mutter und Kind.
Ein Kaiserschnitt beeinflusst überdies die Fähigkeit eines Menschen, sich einer bestimmten Sache widmen zu können. Kaiserschnittkinder können daher weniger gut Prioritäten setzten, sich also nicht so gut konzentrieren. Ihre räumliche Aufmerksamkeit ist herabgesetzt.
Darauf zumindest weisen neue Forschungsergebnisse hin (von Scott Adler und Audrey Wong-Kee-You von der York University), die zeigen, dass durch die Art der Geburt vermutlich jeder kognitive Prozess beeinflusst wird, der mit der räumlichen Aufmerksamkeit im Zusammenhang steht und dass ein Kaiserschnitt schon in den ersten Lebensmonaten zu Konzentrationsstörungen führen kann.
Bekannt ist, dass beispielsweise das Geburtsgewicht und das Alter der Mutter die Entwicklung des Kindes enorm beeinflussen. Unbekannt hingegen war lange, wie die art des Geburtserlebnisses die Entwicklung des Gehirns und der kognitiven Fähigkeiten beeinflussen kann.
Die im Fachjournal Springer´s Journal Attention, Perception und Psychophysics veröffentlichte Studie von Adler und Wong Kee-You ist somit die erste aus diesem Bereich. Die Forscher verglichen die räumliche Aufmerksamkeit von Kindern, die per Kaiserschnitt geboren wurden mit der räumlichen Aufmerksamkeit von Kindern, die auf natürlichem Wege das Licht der Welt erblickt hatten.
Die Studienteilnehmer waren 3 Monate alt. Man überprüfte ihre Augenbewegungen, die zeigen, was genau die Aufmerksamkeit der Babys erregt und wie lange bzw. ob und wie schnell die Aufmerksamkeit auf andere Dinge gelenkt werden kann.
Man präsentierte den 24 Teilnehmern immer wieder Reize am Rande ihrer Blickrichtung, was zu einer schnellen Augenbewegung in Richtung des jeweiligen Reizes führte.
Bei den Kaiserschnittkindern war diese Augenbewegung deutlich langsamer als bei den natürlich geborenen Kindern. Den Forschern zufolge liege es daran, dass die Gehirnentwicklung der Kaiserschnittkinder durch ihre Geburtsart beeinträchtigt sei.
Quelle:
Scott A. Adler, Audrey M.B. Wong-Kee-You, Differantial attentional responding in caesarean versus veginally delivered infants, August 2015, Attention, Perceprion und Psychophysics, 2015, DOO 10.3758/s13414-015-0969-3
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