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KUDZU ROOT - EINE HEILPFLANZE AUS JAPAN NICHT NUR FÜR DEN ALKOHOLENTZUG HILFREICH



Kudzu Root ist eine asiatische Kletterpflanze, die in der traditionellen japanischen Medizin schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen eingesetzt wird.

Heutzutage kommen Wurzelextrakte aus der Pflanze unter anderem bei Schlaganfällen, Herzerkrankungen, Diabetes und Alkoholproblemen und Wechseljahresbeschwerden zur Anwendung.

 

Kudzu ist bekannt für seinen hohen Gehalt an Isoflavonen. Es handelt sich dabei um sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide, die in größeren Mengen auch in Sojabohnen und Rotklee vorkommen.

Das wichtigste Isoflavon in der Wurzel ist Puerarin, während die sojatypischen Isoflavone Daidzein und Daidzin in Kudzu nur in geringen Mengen vorhanden sind.

Da Isoflavone in ihrer Struktur und Wirkungsweise dem menschlichen Hormon Östrogen ähneln (aber deutlich schwächer wirken), werden sie auch als pflanzliche Östrogene bezeichnet.

 

Durch die wertvollen Inhaltsstoffe hat die Wurzel eine Reihe positiver Wirkungen und hilft bei verschiedensten Erkrankungen und Beschwerden (insbesondere in Extraktform):

 

-      Verringert Verlangen nach Alkohol und Zigaretten

-      Mildert Entzugserscheinungen bei der Rauchentwöhnung

-      Reguliert den Hormonhaushalt während der Wechseljahre

-      Reduziert Knochen- und Knorpelabbau

-      Senkt den Blutzuckerspiegel

-      Senkt hohe Cholesterin- und Blutfettwerte (Triglyceride)

-      Schützt die Leber

 

Einige Studien deuten darauf hin, dass durch die Einnahme von Kudzu das Verlangen nach Alkohol verringert werden kann und die Pflanze daher eine vielversprechende natürliche Alternative zur Unterstützung beim Alkoholentzug darstellen könnte.

 

So reduzierte sich etwa der Alkoholkonsum bei schweren Trinkern (die nicht den Wunsch nach Entzug hatten) in einer doppelblinden, placebokontrollierten und randomisierten Studie durch eine 4-wöchige Einnahme von Kudzu-Kapseln um 34 bis 54 %.

Die Teilnehmer nahmen 3 x täglich Kapseln mit einem Extrakt, der einen Isoflavongehalt von 250 mg aufwies (25 %; von Natural Pharmacia International) ein )morgens zw. 6 und 8:30 Uhr, nachmittags zw. 14 und 16:30 Uhr, abends zw. 21 und 23:30 Uhr).

 

Eine weitere Studie zeigte bereits nach einmaliger Einnahme von 2000 mg desselben Extraktes (Isoflavonanteil 500 mg) einen Erfolg.

 

Das geringere Verlangen nach Alkohol ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass das in Kudzu enthaltene Daidizin ein Enzym hemmt, das für den Alkoholabbau wichtig ist.

Betroffene, die also Alkohol und Kudzu gemeinsam zu sich nehmen, fühlen sich unwohl, ähnlich wie bei der gleichzeitigen Einnahme von Alkohol und Disufiram (Medikament zur Unterstützung der Abstinenz).

Doch auch Daidzein und Puerarin spielen eine bedeutende Rolle bei der Reduktion des Verlangens nach Alkohol.

So scheint die besondere Wirkung also auf einem Zusammenspiel der 3 Kudzu-Isoflavone zu beruhen.

 

Kudzu reduzuiert nicht nur das Verlangen nach Alkohol, sondern kann auch sowohl direkt als auch längerfristige negative Auswirkungen des Alkoholkonsums reduzieren. So kann den direkten Folgen, also dem Kater am Tag danach, durch Einnahme von Kudzu-Blüten vorgebeugt werden.

Diese führen zu verstärkter Ausscheidung von Acetaldehyd, das beim Abbau von Alkohol im Körper entsteht und für die typischen Kater-Symptome wie Kopfschmerzen, Herzklopfen oder Übelkeit verantwortlich ist.

 

Zudem zeigten vorläufige Studien an Tieren, dass unter anderem die in der Wurzel enthaltenen Saponine leberschützend wirken und dadurch Schäden, die der Körper durch regelmäßigen Alkoholkonsum erleidet, abmildern können.

 

Vielen Erfahrungsberichten aus dem Internet zufolge hilft die Pflanze nicht nur beim Alkoholentzug, sondern auch dabei, mit dem Rauchen aufzuhören.

Dies könnte ebenfalls den Pflanzenstoffen, dem Daidzin und Daidzein zu verdanken sein, die dabei helfen könnten, das Verlangen nach Zigaretten einzuschränken.

Die Stoffe können nun zwar nicht den Menschen dahingehend beeinflussen, dass er plötzlich mit dem Rauchen aufhören möchte, obwohl er das zuvor noch gar nicht wollte. Doch wenn jemand fest zum Entzug entschlossen ist, kann die Wurzel diesen leichter gestalten, da sie die Entzugserscheinungen wie Reizbarkeit und Unruhe mildern soll.

 

In den Wechseljahren:

 

Während der Wechseljahre sinken der Östrogen- und der Progesteronspiegel, wodurch unterschiedliche Beschwerden auftreten können.

Dazu zählen Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen.

Furch das sinkende Östrogen wird außerdem Osteoporose, also der Verlust der Knochendichte, begünstigt, wodurch die Knochen im höheren Alter bei Stürzen leichter brechen können.

 

Kudzu enthält Isoflavone, also pflanzliche Östrogene, welche die Folgen der hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren abschwächen können.

Die Pflanze wird daher schon seit langer Zeit eingesetzt, um Wechseljahresbeschwerden zu lindern.

 

Mehrere klinische Studien zeigten das unter dem Einfluss der Wurzel manche Symptome wie Nachtschweiß und Hitzewallungen sowie psychisches Unwohlsein besser wurden. Allerdings wird Kudzu dazu häufig mit anderen Heilpflanzen kombiniert, etwa mit Rotklee.

 

Zudem kam es nach 4-wöchiger Einnahme von Extrakten zu einem Rückgang des Knochen- und Knorpelabbaus. Diese Erfolge wurden bei einer Einnahme von 3 x täglich je 2 Kapseln (280 mg Wurzelextrakt pro Kapsel) erzielt.

Die Kapseln wurden morgens, mittags und vor dem Zubettgehen eingenommen.

 

Bei Diabetes und metabolischem Syndrom:

 

Weltweit leiden Millionen Menschen an Diabetes Typ 2. Auch das damit eng in Zusammenhang stehende metabolische Syndrom nimmt immer weiter zu (die Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck, Störungen des Fettstoffwechsels (z. B. zu hohe Cholesterinwerte) und Zuckerstoffwechselstörungen.)

 

Neben einer Veränderung des Lebensstils gibt es noch zusätzliche Möglichkeiten, um beide Probleme – Diabetes Typ 2 und das metabolische Syndrom – in den Griff zu bekommen. Eine davon könnte die Kudzuwurzel sein, die sich durch die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, insbesondere durch das Inoflavon Puerarin, gut für den Einsatz bei den genannten Stoffwechselproblemen eignet.

 

Puerarin soll einerseits die Fähigkeit besitzen, den Blutzuckerspiegel durch eine erhöhte Glukoseaufnahme der Zellen zu senken und andererseits bestimmte Rezeptoren aktivieren, die eine wichtige Rolle bei der Regulation des Blutzucker- und Fettstoffwechselspiegels spielen.

Auf dieser Weise bessert sich die Insulinempfindlichkeit der Zellen, die Insulinresistenz wird also weniger, der Insulinbedarf und der Blutzuckerspiegel sinken und die Bauchspeicheldrüse wird geschont.

Leider liegen noch keine Studien zur Dosierung vor.

 

Kudzu könnte auch einen äußerst positiven Einfluss auf die Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride) und den Blutdruck haben. Dies zeigte unter anderem eine Studie, doch die Dosierung ist uns auch in diesem Fall noch nicht offiziell bekannt.

 

Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

 

In der TCM ist die Kudzuwurzel häufig ein wichtiger Bestandteil von Rezepturen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck. Es wird vermutet, dass das in der Wurzel enthaltene Isoflavon Puerarin für die positiven Wirkungen verantwortlich ist.

In China werden Puerarin-Injektionen häufig für die Behandlung der koronaren Herzkrankheit und den damit verbundenen Symptomen wie anfallsartigen Schmerzen und Engegefühl in der Brust (Angina pectoris) eingesetzt.  

 

Studien bestätigen, dass Puerarin umfangreiche positive Wirkungen auf die Herzgesundheit hat. Es erweitert unter anderem die Herzkranzgefäße, lindert Spasmen (Krämpfe), erhöht die Durchblutung des Herzens und zeigte sogar ähnliche Wirkung wie Betablocker (herkömmliche chemische Medikamente, die z. B. bei Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit oder chronischer Herzschwäche gegeben werden).

 

Zudem wirkt die Wurzel blutverdünnend, wodurch die Bildung von Blutgerinnseln gehemmt und das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Thrombosen reduziert werden kann.

 

Könnte Kudzu Root eine gesunde Alternative für herkömmliche Cholesterinsenker sein?

Für Medikamente gegen Bluthochdruck oder für solche, die bei Diabetes eingesetzt werden?

Dr. Jeevan Prasain, Assistenzprofessor an der University of Alabama at Birmingham und stellvertretender Leiter einer Studie, die sich intensiv mit der Wirkung der Pflanze auseinandersetzte, ist genau dieser Meinung. In einem Interview sagte er:

 

„Die Ergebnisse unserer Kudzu-Studien haben deutlich gezeigt, dass entsprechende Präparate eine nennenswerte Alternative zu den geläufigen Medikamenten, die z. B. der Insulin- oder Blutdruckregulation dienen, darstellen. Letztendlich wäre es Aufgabe der Ärzte, die Dosis dieser allgemein bekannten Medikamente zu reduzieren und stattdessen natürliche und gleichzeitig wirksame Mittel wie Kudzu zu verordnen“.

 

Die Dosierung:

 

Bei gesunden Erwachsenen hat sich eine dreimal tägliche Einnahme von Wurzelextrakten aus der Heilpflanze bewährt. Achten sie bei der Einnahme von Kapseln auf die angegebenen Dosierungsempfehlungen oder orientieren sie sich an den Dosierungen aus den oben vorgestellten Studien, z. B.:

 

-      Um den Alkoholkonsum zu reduzieren: 3 x täglich je 100 mg Wurzelextrakt mit je 250 mg Isoflavonen

-      Bei Wechseljahresbeschwerden: 3 x täglich je 2 Kapseln Wurzelextrakt (280 mg pro Kapsel)

 

Quellen:

 

Wong, K. H. Li, G.Q, Li, K.M., Razmovski-Naumovskei, V & Chan K. )2011). Kudzu root: traditional uses and potential medicinal benefits in diabetes and cardiovascular diseases. Journal of Ethnopharmacology, 134(3);,  584-607

 

Abascal, K, Yamell E (2007). Kudzu – the miracle vine. Alternative & complementary therapies, 13(2), 78-85

 

Bihlet A. R., Byrjalsen I., Andersten J.,  Simonsen S.F., mundbjerg K., Jeö,er B.m & Christiansen C. (2021). The Efficacy and Safety of Multiple Dose Regimens of Kudzu Root Extract on Bone and Cartilage Turnover and Menopausal Symptoms. Frontiers in Pharmacology, 2013

 

Liu J, Shi Y.C., & Lee d-Y.W (2019). Applications of Pueraria lobate in treating diabetics and reducing alcohol drinking. Chinese herbal medicines, 11(2), 141-149

 

Lukas S.e, Penetar D, Su Z., Geaghan T., Maywalt M., Tracy M. & Lee D-Y.W. (2013). A standardized kudzu extract (NPI-031) reduces alcohol consumption in nontreatment-seeking male heavy drinkers. Psychopharmacology, 226(1), 65-73

 

Peng N., Prasain J.K., Dai Y., Moore R., Arabshahi A, Barnes S.,, & Wyss J. M. (2009). Chronic dietary dudzu isoflavones improve components of metabolic syndrome in stroke-prone spontaneously hypertensive rats. Journal of agricultural and foof chemisty, 57(16), 7268-7273

 

 

 

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