MELATONIN - EIN SCHLÜSSELHORMON FÜR GUTE GESUNDHEIT
- orion-consult
- 16. Nov. 2021
- 4 Min. Lesezeit

Stellen Sie sich vor, es gäbe ein körpereigenes Hormon, das nicht nur das Altern verzögert, sondern sogar biologisch verjüngt.
Und als wäre es nicht genug, verhindert dieses Hormon leitbringende Erkrankungen, wie Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Grauen Star oder Alzheimer.
Und da dies zum ultimativen Glück noch nicht ganz reicht, steuert es unseren biologischen Rhythmus und gibt uns am Tage Energie zur Bewältigung unserer Tagesaufgaben und nachts verleiht es uns einen erholsamen, tiefen Schlaf.
Die Rede ist von Melatonin, einem körpereigenen Hormon, das in der Zirbeldrüse im Gehirn produziert wird.
Die Produktion findet zyklisch statt, nämlich dann, wenn das Gehirn über die Netzhaut des Auges in der Dunkelheit ein Signal zur Produktion von Melatonin erhält.
Dieses Signal wird zunächst zum Hypothalamus und anschließend zur Zirbeldrüse geleitet.
Mit nachlassender Lichtstärke beginnt die Zirbeldrüse, die für unseren Biorhythmus verantwortlich ist, mit der Produktion des Melatonins.
Das Melatonin gelangt sofort ins Blut.
Dort nimmt es Einfluss auf den Sympathikus, verlangsamt den Herzschlag und die Verdauungsprozesse und senkt den Blutdruck und die Körpertemperatur.
Der Melatoninspiegel ist bei Dunkelheit 10 x so stark wie am Tage, der Körper wird auf den Schlaf vorbereitet.
Dieser Prozess wird beendet, sobald Licht auf die Netzhaut unseres Auges fällt und dies als Signal auf dem beschriebenen Weg zur Zirbeldrüse weitergeleitet wird.
Die Produktion von Melatonin wird ausgetauscht gegen die Produktion von Serotonin - wir werden wach und munter, und von Melatonin finden sich nahezu keine Spuren mehr im Körper.
Unser Wissen über die Zirbeldrüse und deren Funktion verdanken wir vor allem den beiden Wissenschaftlern Prof. Dr. William Regelson und Dr. Walter Pierpaoli, denen es nach mehr als 3 Jahrzehnten Forschen gelang, die Zirbeldrüse als das zu dechiffrieren, was sie ist: Die Regelzentrale aller Regler unseres Organismus.
Dem Einfluss der Zirbeldrüse unterliegen die folgenden Funktionen:
- der Schlaf-Wach-Rhythmus
- das Immunsystem
- die Fortpflanzung
- die Kontrolle der Stressoren
- die Kontrolle der Körpertemperatur
- die Nierenfunktion
- die Vernichtung angreifender freier Radikale
- die Energieerzeugung in den Zellen über das Schilddrüsenhormon T3 und T4
- der Schützer DNA innerhalb der Körperzellen.
Im Sinne einer Homöostase versucht das Melatonin, ein Gleichgewicht zu erhalten, aktiv einzugreifen, wo nötig, und weder zu hohe noch zu tiefe Hormonstände zuzulassen.
Während wir altern, verändern sich die Hormonspiegel wichtiger Organe entscheidend, weil die Zirbeldrüse selbst altert und mit der Produktion des Melatonins nicht mehr nachkommt.
Führt man nun Melatonin wieder von außen zusätzlich dem Körper zu, wird die Funktion der Zirbeldrüse gestärkt.
Mehr noch, sie wird wiederaufgebaut und kann mittelfristig ohne Hilfe von außen wieder Steueraufgaben im gleichen Umfang wie zu der Zeit übernehmen, als sie jung war und hinreichend Melatonin ausschüttete.
Als Boten- und Regulationsstoff für viele ineinander greifende, wichtige Prozesse, die sich in unserem Organismus abspielen, stellt Melatonin einen extrem wichtigen, ja lebensentscheidenden Stoff dar:
- es nimmt Einfluss auf die Thymusdrüse und fördert es
- die Funktion des Immunsystems
- es steuert die Alterungsprozesse
- es ist eines der wichtigsten Antioxidantien
- es steuert den Schlaf und die Regeneration
- es stärkt unser emotionales Befinden
- es steuert unsere Autoimmun-Reaktionen
- es steuert die Potenz und die Libido.
In der wissenschaftlichen Literatur wird dem Melatonin explizit die Wirkung auf die folgenden Erkrankungen und Missstände attestiert:
Krebs, Diabetes, Rheuma, Allergien, Herzkreislauferkrankungen, Schlafstörungen, Stress, Migräne, Jetlag, Asthma, Wechseljahresbeschwerden, Down-Syndrom, Alzheimer, Epilepsie, Sehschwäche, Grauer Star.
Dr. Arnold Holgers und Dr. Inge Hofmann empfehlen in ihrem Buch "Melatonin - die Pille für Gesundheit und ewige Jugend?" eine Dosis von 1 mg ca. 20 min vor der gewünschten Einschlafzeit.
Man solle des Weiteren am besten intervallartig vorgehen: 3 Wochen lang jeden Abend Melatonin-Einnahmen im Wechsel mit einer Woche Pause.
In diesem Zyklus fortfahren, bis sich das natürliche Schlafmuster eingependelt hat, im Anschluss das Melatonin langsam ausschleichen.
Die richtige Melatonin-Dosis hängt selbstverständlich von der Indikation oder dem Anliegen, weswegen eine Melatonin Einnahme angestrebt wird, ab.
Das Alter spielt auch eine entscheidende Rolle.
Somit wird Vorsicht geboten, um sich selbst zu behandeln. Man sollte sich einen erfahrenen Therapeuten oder Berater wenden.
Melatonin begünstigt die Zellteilung und damit die Erneuerung des Gewebes.
Die Zellteilung und damit die Erneuerung von Gewebe kann nur in bestimmten Schlafphasen eingeleitet werden.
Ist der Schlaf gestört oder unzureichend, kann diese Zellteilung nicht stattfinden, was dazu führt, dass sich die Lebensdauer der einzelnen Organe und damit unsere eigene Lebensdauer reduziert.
Melatonin regelt unseren Hormonhaushalt und schont damit die Körperfunktionen.
Ein ausgeglichener Hormonhaushalt ist insofern für eine hohe Lebenserwartung entscheidend wichtig.
Der Melatonin-Mangel führt zu zahlreichen Symptomen, die sich auf vielfältige Weise negativ bemerkbar machen.
Dies sind entweder Symptome bestimmter Krankheitsbilder, die mit einem Melatonin-Mangel einhergehen, oder auf die altersbedingte Funktionsschwäche der Zirbeldrüse , also auf die biologische Alterung, zurückzuführen sind:
- Schlafstörungen
- Anfälligkeit für Erkältungen
- Anfälligkeit für Virusinfektionen
- Stimmungsschwankungen
- Höhere Empfindlichkeit gegen Kalte und Hitze
- Konzentrationsprobleme
- Gedächtnisschwäche
- Depressionen
- Nachlassen der Verdauung sowie der Harnausscheidung
- Chronisches Müdigkeitssyndrom
- Symptome der Zeitverschiebung.
Äußere Einflüsse, die den Melatoninmangel fördern, sind elektrische Geräte und Hochspannungsleitungen, Ultraschallwellen und Magnetfelder, hierzu zählen:
Mikrowellengeräte, Funktelefone, Handys, TV-Geräte, Radiowecker am Nachttisch, PC, Hochspannungsleitungen.
Aktiv lässt sich gegen den Melatoninmangel einiges tun.
Ausreichender, ungestörter Schlaf ist die oberste Voraussetzung dafür, um den eigenen Melatonin-Spiegel anzuregen.
Störende, äußere Faktoren, die sich auf die körpereigene Melatonin-Produktion auswirken gilt es möglichst einzuschränken und wenn möglich abzustellen.
Bestimmte Obst- und Gemüsesorten sowie Gewürze enthalten ebenfalls Melatonin.
Hierzu zählen Kirschen, Sonnenblumenkerne, Mandeln sowie Fenchel und Koriander.
Zusätzlich kann und sollte man bestimmten Fällen auf die Einnahme von Melatonin-Kapseln zurückgreifen.
Das Ziel dabei ist es, die Zirbeldrüse mittel- bis langfristig wieder zu regenerieren, damit diese Wieder ihre Melatonin-Produktion aufnehmen kann.
Allgemein sollen Menschen mit den folgenden Indikationen auf einen zusätzliche Melatonineinnahme verzichten oder sich mit einem kundigen Therapeuten zu besprechen:
- Menschen unter 35 Jahren
- Schwangere, stillende Frauen
- Menschen mit Nierenerkrankungen
- Kortison-Patienten
- Personen mit Auto--Immunkrankheiten
- Personen, die unter Depressionen leiden.
Während der Einnahme der nachfolgend genannten Medikamente sollte die Absprache mit dem Arzt gehalten oder auf eine Melatonin-Einnahme verzichtete werden:
- Betablocker
- Serotoninhemmer
- Anti-Depressiva
- Cortocosteroidpräparate
- nicht-steroidale Entzündungshemmer wie Ibuprofen oder Aspirin.
Melatonin wirkt sich auf andere Hormonersatztherapien wie etwa eine Einnahme während der Wechseljahre, nicht negativ aus.
Laut den beiden Melatonin-Forschern, Prof. Regelson und Dr. Pierpaoli ist mit keinen Wechselwirkungen oder anderen Komplikationen zu rechnen.
Quellen:
Dr. Arnold Holgers und Dr. Inge Hofmann "Melatonin - die Pille für Gesundheit und ewige Jugend?", 1996
Walter Pierpaoli und William Regelson: Melatonin - Schlüssel zu ewiger Jugend, Gesundheit und Fitness, April 1996
Beat René Roggen: Melatonin - ein Schlüsselhormon für gute Gesundheit, erholsamen Schlaf und langes Leben, 2007
Steven j. Bock und Michael Boyette: Wunderhormon Melatonin - die Quelle von Jugend und Gesundheit, 1995
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