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MIGRÄNE - DIE SUCHE NACH URSACHE



Auch wenn bei einer Migräne in der Migräne in der Regel immer auch Kopfschmerzen auftreten, so handelt es sich bei Migräneattacken nicht ausschließlich um Kopfschmerzen. Es  existieren grundsätzlich 2 Typen der Migräne: mit und ohne so genannte Aura. In beiden Fällen kommt es zu neben den Kopfschmerzen zu Übelkeit, Brechreiz und einer extremen Empfindlichkeit gegen Licht und Geräusche.

 

Die Migräne mit Aura beginnt dabei mit einer Vorstufe, die sich in Sehproblemen und einem Schwindelgefühl äußert. Erst dann folgen die Kopfschmerzen. Die Variante ohne Aura beschreibt hingegen schwere Kopfschmerzen, die sich mit der Zeit pulsierend äußern und oftmals Hand in Hand mit Übelkeit und Brechreiz auftreten – manchmal gar über Tage hinweg.

 

Treffen die oben beschriebenen Symptome auf Sie zu und berichten sie davon ihrem Arzt in der Hoffnung, Hilfe zu erhalten, wird er ihnen in den allermeisten Fällen zunächst einmal die Botschaft übermitteln, dass Migräne nicht heilbar sei. Anschließend werden ihnen Schmerzmittel und/oder Medikamente auf Basis sog. Triptane verschrieben.

 

Triptame verengen die Blutgefäße im Gehirn und wirken daher der bei Migräne typischen Gefäßerweiterung entgegen. Sie bringen jedoch auch sehr oft Nebenwirkungen wie Schwindel, Hitzewallungen, Herzklopfen, Schwächeanfälle mit sich, so dass viele Menschen unter Einwirkung dieser Arzneimittel zwar unter weniger Schmerzen leiden, jedoch nach wie vor nicht in der Lage sind, ihren Alltag zu bewältigen. Auch an Autofahren ist mit Triptanen nicht leise zu denken.

 

Doch sobald die Menschen ihre persönliche Ursache gefunden haben – dauerhaft schmerz- und migränefrei werden.

 

Ursachenforschung:

 

Bei der Migräne kommt es nach anfänglicher Engstellung von Gefäßen im Kopf zu einer anschließenden Weitstellung, was jetzt die eigentlichen Schmerzen verursacht. Es handelt sich bei der Erkrankung also zum Teil auch um eine Funktionsstörung der Gefäße. Verschiedene Botenstoffe (Neurotransmitter) – wie beispielsweise das Serotonin – sind an dieser Funktionsstörung beteiligt, da das Serotonin auf die Blutgefäße im Gehirn eine erweiternde Wirkung hat.

 

Normalerweise wirkt das Serotonin stimmungsaufhellend, entspannend, schlaffördernd, antidepressiv und schmerzhemmend. Bei Migränenfällen kommt es jedoch zu einer verstärkten Serotonin-Ausschüttung. Dieser übermäßig erhöhte Serotoninspiegel stimuliert das Brechzentrum im Gehirn und ist für die Symptome sowie auch zum Teil für die Schmerzentwicklung mit verantwortlich. Zusätzlich erhöhen so genannte Trigger die Wahrscheinlichkeit einer Attacke.

 

Umwelteinflüsse oder körpereigene Disharmonien, die eine Attacke hervorrufen können, nennt man Trigger. Dabei kann es sich um chemische Dämpfe, grelles Licht, flimmerndes oder ständig aufblitzendes Licht, um Lärm, plötzlichen Wetterumschwung oder Veränderungen des Luftdrucks handeln.

 

Genauso gehören stress, Aufregung und psychische Überlastung sowie Schlafmangel, Alkohol und unregelmäßige Mahlzeiten zu jenen Vorkommnissen, die von Betroffenen häufig als Trigger einer Attacke genannt werden.

 

Sehr differenziert betrachten sollte man den Trigger „unregelmäßige Mahlzeiten“. Wer sich gesund ernährt und über eine gesunde Blutzuckerspiegelregulation verfügt, hat auch mit unregelmäßigen Mahlzeiten kein Problem. Der Körper reguliert in diesem Fall zuverlässig den Blutzuckerspiegel, so dass es nicht so schnell zu bedenklichen Unterzuckerphasen kommen kann – auch dann nicht, wenn der Betreffende sich dazu entscheidet, einige Tage lang zu fasten.

 

Ganz anders sieht es dagegen aus, wenn sich jemand gerne von Mahlzeiten aus isolierten Kohlenhydraten (Weißmehlgebäck, Marmelade, süße Teilchen, Süßigkeiten, gesüßte Getränke, weißer Reis, helle Teigwaren u. a.) ernährt. Dann steigt der Blutzuckerspiegel zunächst enorm an, was die Bauchspeicheldrüse dazu veranlasst, überreichlich Insulin auszuschütten.

 

Insulin sorgt dafür, dass der Zucker – bis auf jenes Mindestmaß, das immer vorhanden sein sollte – aus dem Blut verschwindet und in die Körperzellen hinein transportiert wird. Viel Zucker führt aber zur Ausschüttung von so viel Insulin, dass zu schnell zu viel Zucker in die Zellen verfrachtet wird. Das Ergebnis ist ein zu schnell abfallender Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie), der meist dazu führt, dass man erneut Hunger bekommt und wieder etwas isst.

 

Kommt man jedoch während einer solchen Unterzuckerphase nicht dazu, erneut zu essen und gelingt es dem Körper auch nicht, seinen Blutzuckerspiegel selbstständig wieder einzupendeln, dann kann die andauernde Unterzuckerphase bei entsprechend anfälligen Menschen eine Migräne triggern.    

 

Zusätzlich machen Unterzuckerphasen das Gehirn für sog. Excitotoxine extrem verwundbar. Als Excitotoxine gelten Botenstoffe wie z. B. das weiter unten genannte Glutamat, das in bestimmten Mengen wichtig für unser Gehirn ist, in übermäßigen Mengen jedoch Schaden verursachen kann.

 

Bei manchen Menschen, die sich seit Jahren bevorzugt von den oben genannten kohlenhydratreichen Speisen ernähren, hat sich nun jedoch bereits eine Insulinresistenz entwickelt. Das heißt, die Zellen reagieren nicht mehr auf Insulin, woraufhin der Insulinspiegel im Blut erhöht bleibt. Man spricht von Hyperinsulinismus.

 

Hyperinsulinismus wurde bereits in zahlreichen Studien mit einer erhöhten Migräneanfälligkeit in Verbindung gebracht. In diesen Fällen erhöht also nicht eine Unterzuckerphase das Risiko für einen Anfall, sondern der hohe Insulinlevel. Dieser nämlich führt zu hohen Leptinwerten und Leptin wiederum – ein Sättigungshormon – ist in hohen Dosen ein bekannter Migränetrigger.

 

Wenn sich eine Migräne pünktlich nach dem Genuss von Rotwein einstellt, Weißwein und andere Alkoholquellen hingegen deutlich weniger Probleme bereiten, dann könnte es sein, dass sich die Krankheit hier infolge einer sog. Histaminüberempfindlichkeit oder Histaminintoleranz entwickelt.

 

Im Rotwein entstehen im Laufe der alkoholischen Gärung reichlich Histamine, die zur Stoffklasse der sog. Biogenen Amine gehören.

Normalerweise werden Histamine immenschlichen Organismus wieder auf ein gesundes Mass abgebaut, was vom körpereigenen Enzym Diaminoxidase (DA=) erledigt wird. Wer jedoch – aus welchen Gründen auch immer – über zu wenig DAO verfügt, leidet am darauf folgenden Histaminüberschuss.

 

Viele Menschen reagieren jetzt mit Fließschnupfen, Verdauungsbeschwerden, Herzklopfen u.v.m. Manche aber auch mit einer Migräne. Nicht umsonst wird diese auch zu den sog. Histaminvermittelten Krankheiten gezählt.

 

Da das Enzym DAO von den Zellen der Darmschleimhaut gebildet wird, ist eine wichtige Ursache des DAO-Mangels eine irritierte und beschädigte Darmschleimhaut. Gerade dies ist in der heutigen Zeit keine Seltenheit. Viele alltägliche Gegebenheiten zerstören die gesunde Darmflora und damit auch einen maßgeblichen Schutzfaktor der Darmschleimhaut.

Dazu gehören Antibiotika, Chlor im Trinkwasser, Fluoride in der Zahncreme und im Salz, Lebensmittelzusatzstoffe, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, eine Ernährung aus Zucker und Transfetten (Fertigprodukte – auch Pizza und Pommes gehören dazu), Stress und vieles mehr.

 

Werden jedoch Maßnahmen zum Darmsanierung fachkundig  durchgeführt, dann kann  man der Darmschleimhaut ihren gesunden Schutzmechanismus zurückgeben und sowohl ihr als auch jenen Zellen zur Regeneration verhelfen, die DAO produzieren. Die Histaminintoleranz kann auf diese Weise abgebaut und das Risiko für eine histamin-getriggerte Migräne auf ein Minimum reduziert werden.

 

Weitere starke Histaminquellen und daher auch Migränetrigger für histaminempfindliche Menschenkönnen neben Rotwein insbesondere lang gereifte Käsesorten, Fischkonserven, geräucherter Fisch, fermentierte Gemüse (Sauerkraut), fermentierte Sojaprodukte (Miso, Natto, Tempeh, Sojasoße), viele Wurstsorten sowie Essig (besonders Weinessige, weniger Apfelessig) und in Essig Eingelegtes sein.

 

Neben Histamin gibt es nicht weitere biogenen Amine, die sich in Lebensmitteln befinden und einen Anfall triggern können. 2 der wichtigsten heißen Tyramin und Phenylethylamin. Beide können  - ähnlich wie Histamin – im Zuge von Gärungs- und Fermentationsprozessen beim Abbau von Proteinen entstehen. Sie befinden sich daher in lang gereiftem Käse (besonders Tilsiter, aber auch Blauschimmel- und Briekäse), Wein, Kakao, Essig, Rohwurst und Sauerkraut (hier nur Tyramin, nicht aber Phenylethylamin). Auch in manchen nicht fermentierten Lebensmitteln sind biogene Amine enthalten, z. B. in Bananen (Tyramin).

 

Sollten sie also zu Migräne neigen, dann loht es sich enorm, die genannten Lebensmittel eine Weile konsequent zu meiden.

 

Auch hormonelle Einflüsse können für Attacken empfänglich machen, so dass manche Frauen Zusammenhänge zw. ihrem Zyklus und dem Auftreten einer Migräne beobachten.

 

Nicht selten leiden auch Pillenanwenderinnen – meist während der Einnahmepause der Antibaby-Pille – an Migräne, und zwar auch dann, wenn sie vor der Pilleneinnehme nie Probleme mit Kopfschmerzen hatten. Hormonelle Verhütungsmethoden gehören nicht unbedingt zu den Triggern, sondern vielmehr zu den Ursachen der Erkrankung.

 

Wer also erst seit Einnahme der Antibaby-Pille immer wieder einen entsprechenden Anfall erleidet, sollte unbedingt testen, wie sich die Symptomatik verhält, wenn die Pille wieder abgesetzt wird. Selbstverständlich kann nicht nur die Pille die Krankheit auslösen. Dies können auch andere hormonelle Verhütungsmethoden tun.

 

Ein weiterer Faktor, der unmittelbar vor oder während der Periode zu einer Migräne führen kann, ist die Tatsache, dass viele Frauen bei Schmerzen während der Regel zu Schmerzmitteln greifen. Manche davon hemmen die Aktivität des Histamin abbauenden Enzyms DAO, so dass bei Migränesymptomen nach Einnahme von Medikamenten auch immer abgeklärt werden sollte, inwiefern sich die betreffenden Arzneimittelwirkstoffe auf den Histamin-DAO-Haushalt auswirken können.

 

Weit weniger bekannt ist, dass der Lebensmittelzusatzstoff und Geschamcksverstärker Glutamat ein wichtiger Trigger ist – wie eine genomweite Assoziationsstudie aus dem Jahr 2010 zeigte. Für diese Studie verglich das International Headache Genetics Consortium die Gene von 2 731 Migräne-Patienten aus 3 europäischen Ländern mit denen von 10 747 gesunden Studienteilnehmern.

 

Das Experten-Team Variante auf Chromosom Nummer 8 mit einem signifikant höheren Migränerisiko zurechtkommen müssen als Patienten ohne diese genetische Besonderheit. Die Forscher lieferten auch eine Erklärung für diesen Zusammenhang: So scheine es, dass der entsprechende Genabschnitt für die Regulation des Glutamatspiegels zuständig sei.

 

Glutamat hat nicht nur die Aufgabe, den Geschmack von Fertiggerichten zu verstärken, sondern fungiert außerdem im Körper als Neurotransmitter (Botenstoff), der Botschaften zw. den Nervenzellen und dem Gehirn transportiert. Eine Anhäufung von Glutamat an den Synapsen der Nervenzellen im Gehirn, kann nun die Schlüsselrolle bei der Entstehung von Migräneattacken spielen.

 

Wenn man bedenkt, dass Glutamat heutzutage in außerordentlich vielen Fertigprodukten enthalten ist und nur noch in wenigen Restaurants ohne Glutamat gekocht wird, so lohnt es sich bei einer Neigung zu Migräne ganz enorm, Produkte mit Glutamat konsequent zu meiden, um damit den Glutamatlevel im Körper nicht noch zusätzlich zu erhöhen.

 

Besonders glutamatreich sind außerdem Würz- und Hefeextrakte, so dass beim Studieren der Zutatenliste von Fertigprodukten auch auf diese Begriffe geachtete werden sollte, wenn man Glutamat aus dem Weg gehen möchte.

 

Lieben sie Light-Getränke? Zuckerfreie Kaugummis? Steht bei Ihnen Aspartam statt Zucker auf dem Tisch? Und leiden sie an Migräne? Dann könnte der Süßstoff die Erkrankung triggern.

 

Wissenschaftler von Department of Pharmacology am Massachusetts College of Pharmacy in Boston beschrieben schon Ende der 1980er Jahre die Problematik, dass der Konsum von Diätdrinks zu einer signifikanten Erhöhung des Phenylalaninspiegels im Blutplasma und im Gehirn führt. Phenylalanin jedoch kann toxische Auswirkungen auf das Nervensystem haben, so dass Erfahrungsberichte mancher Menschen, die nach Aspartamkonsum an sich neurologische Probleme oder auch Verhaltensauffälligkeiten beobachten, nicht mehr überraschen.

 

In einer Studie aus dem Jahr s2008 berichten Forscher vom Department of Dermatology and Cutaneous Surgery an der University of Miami von Formaldehyd, das im Laufe der Vderstoffwechslung aus Aspartam im Gewebe entsteht und als Migräne-Auslöser gerade bei Kindern und Jugendlichen in Frage kommt.

 

Denken sie daran, dass nicht nur Getränke und Kaugummis, sondern auch viele andere Diät- oder Light-Produkte sowie auch etliche Hustenbonbons oder Halsschmerzlutschtabletten, Lutschpastillen, Süßigkeiten, Schokolade, Kekse, u. v. m. mit Aspartam gesüßt sind.

 

Zu den ganzheitlichen Maßnahmen bei der belastenden Erkrankung gehört nun natürlich zuallererst das äußerst sorgfältige Beobachten, welche der genannten Trigger bei ihnen persönlich zu den belastenden Symptomen führen könnten. Dier Trigger sollen mindestens 6 Monate lang gemieden werden.

 

Den Triggern entsprechend werden dann die Maßnahmen angepasst.

 

Da auch ein Vitaminmangel zu Migräne führen bzw. an ihrer Entstehung beteiligt sein kann, lassen sie ihren Status der wichtigsten Vitamine untersuchen (D, B12).

 

Wenn die Pille zu Hormonstörungen und auf diese Weise zu Migräne führen kann, kann das Problem relativ leicht mit dem Absetzen der Pille behoben werden. Doch kann es natürlich auch ohne Pille zu Hormonstörungen und Migräne kommen. Manchmal ist eine Östrogendominanz das Problem, also ein im Verhältnis zum Progesteron viel zu hoher Östrogenspiegel.

 

Ob dies tatsächlich der Fall ist, lässt sich z. B. mit einem Speichellest abklären. Anschließend kann das Hormongleichgewicht mit natürlichen Hormonen wieder sanft hergestellt werden.

 

Quellen:

 

Bernecker C et al, GLP-2 and leptin are associated with hyperinsulinemia in non-obese female migraineurs, Cephalalgie, November 2010,

 

Kokavec A, Crebbin SJ, Sugar alters the level of serum insulin and plasma glucose and the serum cortisol: DEAS ration in female migraine sufferers, Dez 2010, Appetite

 

Finocchi C, Sivori G, Food as trigger and aggravating factor of migraine, Mai 2012, Neurological Sciences

 

Kseglu E et al, the effects of magnesium in migraine without aura, Magnesium Research, 2008 Juni

 

Anttila V et al, genome-wide association study of migraine implicates a common susceptibility variant on 8q22.1, Nature Genertics 2010

 

Gzel I, Tasdemir N, Evaluation of serum transforming growth factor ?1 and C-reactive protein levels in migraine patients, Neurologia I Neurochirurgia Polska Juli/August 2013

 

Maher TH, Wurtam RJ, Possible neurologic effects of aspartame, a widely used food additive, Environmental Health Perspectives, Nov 1987

 

Jacob SE, Stechschulte S, Formaldehyde, aspartame, and migraines. A possible connection, Dermatitis, Mai/Juni 2008

 

 

 

 

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