NIERENSTEINE – ANTIBIOTIKA KÖNNEN DIE URSACHE SEIN
- agneskalaitzis
- 7. Nov. 2023
- 2 Min. Lesezeit

Nierensteine werden immer häufiger, ihre Zahl stieg in den letzten Jahren um70% - und zwar besonders bei Jugendlichen und jungen Frauen. Dabei Nierensteine bei Kindern waren äußerst selten.
Dr. Michelle Denburg, Nierenfachärztin für Kinder sagte: „Unsere Ergebnisse lassen stark vermuten, dass Antibiotika hier eine wichtige Rolle spielen, zumal diese Medikamente Kindern deutlich häufiger verschrieben werden als Erwachsenen“.
In Ihrer Studie untersuchten die Ärzte zunächst die Daten von 26 000 Patienten, die z. 1994 und 2015 an Nierensteinen erkrankten, anschließend die Daten von 260 000 Patienten ohne Nierensteine. Es zeigte sich, dass 5 verschiedene Antibiotikaklassen auffallend häufig zu einer anschließenden Nierensteindiagnose führten.
Es handelt sich um Sulfonamide, Caphalosporine, Fluoroquinolone, Nitrofurantoin und Breitspektrum-Peniciline. Andere Faktoren wie Alter, Geschlecht, Herkunft, Harnwegsinfekte, die Einnahme anderer Medikamente etc. wurden ebenfalls berücksichtigt. Dennoch bekamen Patienten nach der Einnahme von Sulfonamiden doppelt so häufig Nierensteine als Patienten, die keine Antibiotika erhalten hatten.
Nach der Einnahme von Breitspektrum-Penicilinen stieg das Nierensteinrisiko um 27 %.
Ein besonders hohes Nierensteinrisiko bestand für Kinder und Teenager.
Längst weiß man, dass Antibiotika die Zusammensetzung der menschlichen Flora verändern.
Für das verstärkte Auftreten von Nierensteinen scheinen diese plötzlichen antibiotikabedingten Störungen der Darm- und Harnwegsflora verantwortlich zu sein.
Dr. Tasian wies darauf hin, dass laut früherer Arbeiten andere Forscher etwa 30 % aller beim Hausarzt verschriebenen Antibiotika ungerechtfertigter weise gegeben werden und auch dass Kinder viel mehr Antibiotika erhalten als jede andere Altersgruppe. Es liegt hiermit also eine weitere Studie vor, die dazu anhalten sollte, Antibiotika sehr viel umsichtiger zu verschreiben.
Antibiotika sind glücklicherweise meist ein beeinflussbarer Risikofaktor. Würden diese Medikamente nur dann verordnet, wenn es gar nicht anders geht, dann würde nicht nur die gegenwärtige Nierensteinepidemie bei Kindern ein Ende finden, sondern sich auch das Risiko der Resistenzbildung verringern.
Natürlich können Antibiotika nicht nur das Risiko für Nierensteine erhöhen, sondern auch dem Darm schaden und zwar langfristig so, dass sich ein erhöhtes Darmkrebsrisiko ergibt. Bei Kindern können Antibiotika das Allergierisiko erhöhen, zu Übergewicht, Asthma und Stoffwechselstörungen beitragen. Selbst eine Ursache für Übergewicht können Antibiotika sein.
Quellen:
Gregory E. Tasian, Thomas Jemielita, David S. Goldfarb, Lawrence Copelovitch, Jeffrey S. Gerber, Qufei Wu, Michelle R. Denburg. Oral Antiviotic Exposure and Kidney Stone Disease. Journal of the American Society of Nephrology, 2018
Childern´s Hospilat of PHILADELPHIA, ORAL ANTIBIOTICS MAY RAISE RIST OF KIDNEY STONES: UROLOGY RESERCHERS: MAY PARTLY EXPLAIN INCREASE IN STONE PREVELANCE, PARTICULARLY IN CHILDEREN, SCIENCEDAILY, 12 MAI 2018
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