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PARACETAMOL IN DER SCHWANGERSCHAFT ERHÖHT AUTISMUS RISIKO DES KINDES




Paracetamol wurde in einer neuen Studie aus Norwegen mit frühkindlichem Autismus in Verbindung gebracht.


Werdende Mütter, die während ihrer Schwangerschaft das Medikament gegen Kopfschmerzen und leichte Fieberschübe eingenommen hatten, brachten demnach im Vergleich zu schwangeren Frauen, die dieses Medikament nicht schluckten, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Kinder zur Welt, die autistische Symptomen entwickelten. Dazu gehörten Verhaltensstörungen, schlechtes Sprachvermögen, schlecht ausgebildete motorische Fähigkeiten sowie Kommunikationsdefizite.


Die Studie umfasste Daten von 48.000 norwegischen Kindern, deren Mütter an einer Umfrage über ihre Medikamentengewohnheiten in der 17. und der 30. Woche ihrer Schwangerschaft teilnahmen. Zudem wurden weitere Daten sechs Monate nach der Entbindung erhoben.


In einem nächsten Schritt wurde mit Beginn des dritten Lebensjahres die geistige Entwicklung der Kinder untersucht. Die so erhaltenen Ergebnisse konnten jetzt in Zusammenhang mit der Medikamenteinnahme in der späten Schwangerschaftsphase gebracht werden.


Dabei fanden die Forscher heraus, dass ungefähr 4 Prozent der Frauen während der Schwangerschaft für mindestens 28 Tage Paracetamol eingenommen hatten. Die Kinder dieser statistischen Untergruppe wiesen gleichzeitig überdurchschnittlich häufiger Entwicklungs- und Verhaltensstörungen auf als Kinder, deren Mütter seltener bzw. gar kein Paracetamol zu sich nahmen.


Die Kinder der Paracetamol-Mütter fingen überdies später zu laufen an und zeigten in psychologischen Tests schlechtere Kommunikations- und Sprachfähigkeiten.


"Unsere Ergebnisse deuten an, dass Paracetamol nicht so harmlos ist, wie wir immer angenommen haben", erklärte Ragnhild Eek Brandlistuen, die Studienleiterin an der Universität Oslo. "Der längerfristige Gebrauch von Acetaminophen erhöhte in unserer Studie das Risiko auf Verhaltensstörungen um bemerkenswerte 70 Prozent.


Der Hersteller der amerikanischen Variante des Medikaments – Johnson & Johnson – besteht selbstverständlich darauf, dass dem Medikament ausführlich und mehrfach seine Unbedenklichkeit attestiert worden sei und dass das Präparat bislang auch nicht mit Fehlgeburten in Verbindung gebracht wurde.


Die norwegische Studie weist jedoch auf autistische Störungen hin, nicht auf Fehlgeburten. Und wenn ein Medikament keine Frühgeburten auszulösen imstande ist, dann bedeutet das sicher nicht gleichzeitig, dass es keine autistischen Symptome verursachen kann.


Schlussendlich verkündete der Paracetamol-Hersteller dann noch in einer Presseerklärung: „Wir empfehlen immer, dass die Verbraucher eingehend die Packungsbeilagen lesen und die darin enthaltenen Empfehlungen einhalten sollten, wenn sie eines unserer verschreibungsfreien Medikamente einnehmen. Zusätzlich geben wir in den Beilagen zu bedenken, dass schwangere und stillende Frauen vor dem Gebrauch einen Arzt aufsuchen sollten.


Weitere Untersuchungen haben gezeigt, dass Paracetamol die natürlichen Glutathion-Reserven des Körpers auszehren kann.


Glutathion ist ein äusserst wichtiges körpereigenes Antioxidans, welches Schädigungen durch freie Radikale abschwächt und somit unseren Organismus vor oxidativen Schäden, Entzündungen und schweren Hirnschäden sowie vielen anderen Schädigungen schützt.


Da Paracetamol für die Leber überaus toxisch ist, führt die Einnahme von Paracetamol dazu, dass der Körper grosse Mengen an Glutathion dafür einsetzen muss, um diese Toxizität abzuschwächen. Für andere wichtige Aufgaben bleibt dann nur noch wenig Glutathion übrig. Es könnte sich folglich ein regelrechter Glutathionmangel entwickeln.


Bei einem Glutathionmangel jedoch neigt der Organismus eher dazu, Symptome auszubilden, die mit Autismus in Verbindung gebracht werden können als bei guter Glutathionversorgung.


Viele Kinder mit autistischen Störungen können genetisch bedingt nur wenig Glutathion produzieren, so dass Paracetamol möglicherweise bei eben diesen Kindern in der Lage ist, Autismus auszulösen oder die entsprechenden Symptome zu verstärken.


Quelle:


Brandlistuen RE, Ystrom E, Nulman I; Prenatal paracetamol exposure and child neurodevelopment: a sibling-controlled cohort study: Dezember 2013, International Journal of Epidemiology

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