RADIESCHEN KONTRA ENTZÜNDUNGEN UND VIELES MEHR
- agneskalaitzis
- 9. Dez. 2024
- 3 Min. Lesezeit

Sowohl das Radieschen als auch die Speiserettiche wie etwa der Weiße Bierrettich gehören der Gattung der Rettiche an, es handelt sich um Varietäten des Garten-Rettichs.
Rettiche weisen in Bezug auf ihren Geschmack und ihre Inhaltsstoffe viele Gemeinsamkeiten auf und gehören wie auch Brokkoli, Rosenkohl und Co. Zur Familie der Kreuzblütengewächse.
Rettiche haben eine antibiotische, gallentreibende und schleimlösende Wirkung und werden in der traditionellen Heilkunde noch immer bei Husten, Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden sowie Leber- und Gallenleiden erfolgreich eingesetzt.
Auf die Vitalstoffe bezogen brilliert das Radies durch seine Vielfalt. Es enthält mehr als 20 Vitamine und Mineralstoffe.
In 100 g stecken u. a. die folgenden Werte:
- 50 Mikrogram Vitamin K: wichtig für die Knochenbildung, die Gesundheit der Blutgefäße, Herzens und die Blutgerinnung.
- 30 mg Vitamin C: Das Antioxidans stärkt das Immunsystem und hat eine vorbeugende Wirkung gegen diverse Krankheiten (auch Krebs)
- 24 Mikrogram Vitamin B9: Wird auch als Folsäure bezeichnet und ist an der Produktion der Glückshormone Serotonin, Noradrenalin und Dopamin beteiligt, ferner an der Gesundheit der Blutgefäße, Herzens und sorgt für eine gesunde Embryonalentwicklung
- 1.5 mg eisen: Das Spurenelement ist zellbildend und essentiell für den Sauerstofftransport durch die roten Blutkörperchen
- 255 mg Kalium: Spielt eine wichtige Rolle für den Elektrolythaushalt der Zellen und stärkt das Nervensystem, die Muskelfasern und besonders das Herzmuskel.
- 53 Mikrogram Kupfer: Unterstützt die Eisenaufnahme, wirkt entzündungshemmend und wird in der Therapie von rheumatischen Erkrankungen eingesetzt.
Für den pfeffrigen Geschmack sind die Senföle zuständig.
Diese entstehen, wenn in das knackige Gemüse hineingebissen oder es auf anderem Wege zerkleinert wird. Denn dann kommen die im Radies enthaltenen Senfölglycoside mit dem ebenfalls dort vorhandenen Enzym Myrosinase in Kontakt.
Erst jetzt wird das Radies scharf.
Von den Senfölen des Radieschens ist insbesondere der Stoff Allylisothiocyanat hervorzuheben, der aus dem Senfölglycosid Sinigrin gebildet wird.
Diverase studien wie z. B. jene am Roswell Park Cancer Institute in New York haben gezeigt, dass AITC antibiotisch wirkt, den Menschen vor Krankheitserregern wie Bakterien und Pilzen (auch Candida) sowie vor Entzündungen (auch Muskeln- und Herzmuskelentzündungen) schützt und in puncto Tumoren wie Blasenkrebs eine vorbeugende Wirkung hat.
Interessant ist außerdem dass die Bioverfügbarkeit von AITC im Vergleich zu anderen Senfölen extrem hoch ist und bei sagenhaften 90 % liegt.
Das Senföl Sulforaphan – das auch in Brokkoli, Blumenkohl & Co enthalten ist – wirkt hingegen stark antioxidativ und kann den Magengeschwür-Verursacher Helicobacter pylori unschädlich machen.
Zudem ist dieses Senföl in der Lage, Krebszellen abzutöten und den Körper vor Giftstoffen zu schützen. Laut einer Studie an der University of Arkansas for Medical Sciences ist Sulforaphan sogar in der Lage, die im Krebs-Medikament Doxoruvicin enthaltenen Toxine unschädlich zu machen, die andernfalls den Herzmuskel angreifen würden.
Im Radies stecken wie in jedem anderen Kreuzblütengewächs nicht nur einige wenige Senfölglycoside, sondern viele verschiedene und dazu zahlreiche weitere sekundere Pflanzenstoffe. Sie alle wirken gemeinsam viel stärker,als dies im Alleingang möglich wäre. Dazu gehören ganz besondere natürliche Farbstoffe, die dem roten Radies seine auffallende Farbe verleihen.
Forscher von der Universiti Putra Malaysia haben diese sogenannten Anthocyane im Jahr 2017 ganz genau unter die Lupe genommen und dabei festgestellt, dass sie antioxidative
Haben, den Augen zugutekommen, die neurologische Gesundheit fördern, Entzündungen entgegenwirken und infolgedessen vor zahlreichen Leiden wie Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs schützen können.
Auch Diabetiker profitieren von einem verstärkten Radieschen-Verzehr. So unterdrückt z. B. Sulforaphan eine erhöhte Zuckerproduktion in den Leberzellen und verbessert die Glukosetoleranz, was bedeutet, dass der Körper auf Kohlenhydratverzehr nicht mehr so stark mit Blutzuckerschwankungen reagiert und den Zucker besser verarbeiten kann.
Darüber hinaus wird der Blutzuckerspiegel reguliert, indem die Glukoseaufnahme in die Zelle gefördert und gleichzeitig die Glukoseresorption im Darm gesenkt wird.
Sie können zuhause die besonders gesunden Radieschensprossen ziehen. Sie zeichnen sich zum Teil durch einen noch höheren Nährstoffgehalt aus als die Speicherknolle selbst. So stecken in den winzigen Pflänzchen z. B_. 3-mal so viel Eiweiß und etwa doppelt so viel Vitamin C und Eisen.
Quellen:
Di Shen et al, Comprehensive analysis of expressed sequence tags from cultivated and wild radish BMC Genomics, Okt 2013
Saleem Alöi Banihani, Radish and Diabetes, Nutrients, Sept 2017
Liu P et al, Anti-cancer activities of allyl isothiocyanate and its conjugated silicon quantum dots, Sci Pep. Januar 2018
Shukla S et al, antidiabetic effect of Paphanus sativus root juice, Pharm Biol, Jan 2011
Zhang Y, allyl isothiocyanate as a cancer chemopreventive phytochemical, Nom Lutr Food Res, Januar 2010
Singh P et al, Supforaphane protects the heart form doxorubicin.iduced toxicity, Free Radic Biol Med, Sept 2015
Jeries Jadoun et al, Identification of a New antibacterial Sulfur ‘Compound from Raphanus sativus Seeds, Evid Based Complement Alternat Med, Okt 2016
Cicio et al: Anti-Inflammatory Potential of Brassicacease-Derived Phytochemicals: in Vitro ansdd in Vivo Evidence for a Putative Rolle in the Prevention and Treatment of IBD
Comments