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SESAM - NICHT NUR FÜR DIE KNOCHEN, SEHNEN, HAUT UND HAARE


Sesamsamen stellen eine äußerst hochwertige Eiweißquelle dar, da sie über alle essentiellen Aminosäuren verfügen und gleichzeitig besonders reich an Methionin und Cystein sind.

 

Dabei handelt es sich um schwefelhaltige Aminosäuren, die zahlreiche Aufgaben im Körper wahrnehmen. Sie sind an der Bildung von Kollagen beteiligt, dem wichtigsten Faserbestandteil von haut, Knochen, Sehnen, Knorpel, Bändern, Blutgefäßen und Zähnen.

Sie verleihen dem Bindegewebe Festigkeit und tragen zu einem gesunden Aufbau und Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln bei.

 

Cystein ist zusammen mit dem in Sesam vorhandenen Spurenelement Selen ein wichtiger Baustein bei der Herstellung von Glutathion und der Glutathionperoxidase.

 

Beide Substanzen gehören zu den wichtigsten körpereigenen Antioxidantien des Organismus.

 

Solche Lobeshymnen auf das schwefelhaltige Eiweis machen zunächst skeptisch, wenn man bedenkt, dass die gleichen schwefelhaltigen Aminosäuren für die hohe Säurebildung beim Verzehr von Fleisch und Milchprodukten verantwortlich gemacht werden.

Wie überall, entscheidet auch hier die Menge über Nutzen und Schaden.

 

Tierprotein enthält deutlich mehr schwefelhaltige Aminosäuren als Pflanzenprotein – der Methioningehalt wird z. B. um ein Drittel höher eingeschätzt. Nicht die schwefelhaltigen Aminosäuren an sich sind also das Problem, sondern ein Überschuss an ihnen.

 

Ein solcher bringt eine starke Säurebildung mit sich und begünstigt in Folge oxidativen Stress und Entzündungen.

 

Die Tatsache, dass Muttermilch Cystein und Methionin – genau wie Pflanzen – im Verhältnis 1:1 enthält, weist schon darauf hin, dass ein Verhältnis von 1:3  - wie es in Kuhmilch und Fleisch vorliegt – weniger gesund für uns Menschen sein dürfte.

 

Sesam verfügt über einen ausgezeichneten Mineralstoffgehalt. Die Mengenelemente Calcium und Magnesium sind reichlich vertreten und liegen noch dazu in einem optimalen Verhältnis vor, um vom Körper bestens aufgenommen zu werden.

 

Gerade die natürliche Kombination dieser beiden Mengenelemente macht den Sesam so wertvoll für den Aufbau von Knochen, Knorpel und Gelenken, Zähnen  und Muskeln – auch den Herzmuskel.

Zudem wird die Reizleitung in den Nerven gefördert.

 

Im direkten Vergleich enthält Sesam 6,5-mal so viel Calcium wie Milchprodukte.

 

Mit jedem Esslöffel Sesam (ca. 10 g) verzehren sie somit ungefähr 78 mg Calcium.

 

Interessant ist eine Studie, in der die Auswirkungen regelmäßiger Sesamgaben auf Arthrose des Kniegelenks beobachtet wurden.

 

Während eine Gruppe von 25 Patienten neben der üblichen Medikation für einen Zeitraum von 2 Monaten 40 g Sesam pro Tag verzehrte, diente die zweite Gruppe als Vergleichsgruppe und erhielt lediglich die normalen Medikamente.

 

Es zeigte sich ein sehr positiver Einfluss des Sesams auf die klinischen Symptome der Arthrose. Es ergab sich vor allem ein deutliches Gefälle bezüglich der Schmerzintensität zugunsten der Sesam-Gruppe.

 

Wenn der Verzehr von Sesam nun derart positive Auswirkungen bei Arthrose hat, einer angeblichen Abnutzungserkrankung im Gelenk, die jedoch nicht in erster Linie mit Überbeanspruchung, sondern mit Fehlernährung und Entmineralisierung zu tun hat, ist wohl davon auszugehen, dass vom wertvollen Calcium – sowie all den anderen Mineralien und Spurenelementen im Sesam (z. B. Eisen, Zink, Selen) – durchaus eine beachtliche Menge dort ankommt, wo es gebraucht wird.

 

Der regelmäßige Verzehr von Sesam dürfte somit auch eine sinnvolle Ergänzung zu jeder Cortison-Behandlung sein. Es ist bekannt, dass die häufige Gabe von Cortison eine Auslagerung von Calcium aus den Knochen zur Folge hat.

 

Sesamsamen haben einen Fettgehalt von 40 bis 50 %. Das Sesamöl besteht zu 87 % aus ungesättigten Fettsäuren. Diese wiederum setzen sich zur Hälfte aus einfach ungesättigten Fettsäuren und zur anderen Hälfte aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren zusammen.

 

Bei den mehrfach ungesättigten Fettsäuren dominiert vor allem die Linolsäure, eine Omega-6-Fettsäure. Linolsäure hat einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel und ist Bestandteil der menschlichen Haut sowie der Darmschleimhaut.

 

Der hohe Gehalt an ungesättigten Fettsäuren macht das im Sesamöl gleichzeitig vorhandene Lecithin, ein fettähnlicher Stoff, besonders gut für den Stoffwechsel verwertbar. Lecithin gilt als Schlüsselbaustein der Zellmembranen, verhindert deren Verhärten und gewährleistet somit einen reibungslosen Austausch zw. den Zellen. Lecithin ist zudem wichtig für die Emulgierung und Aufnahme der Nahrungsfette, beugt Gallensteinen vor und kann vom Gehirn bei Stress als Energiequelle genutzt werden.

 

Öle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren sollten nicht hoch erhitzt werden – und dies gilt auch für das Sesamöl.

 

Der hohe Gehalt an Antioxidantien macht Sesamöl zudem relativ lange haltbar. Bei geschlossener Flasche sowie dunkler und kühler Lagerung hält es sich bis zu 2 Monate.

 

Sowohl die Samen als auch das unraffinierte Sesamöl haben einen hohen antioxidativen Wert. Dafür zeichnen insbesondere das vorhandene Vitamin E sowie die sekundären Pflanzenstoffe Sesamin und Sesamolin verantwortlich.

 

Diese Pflanzenstoffe gehören zu den sog. Lignanen, die nicht nur als pflanzliche Hormone ausgleichend auf den Östrogenhaushalt wirken, sondern sich auch durch eine starke antioxidative Wirkung auszeichnen.

 

Gerade die Hemmung oxidativer Prozesse durch Antioxidantien kann äußerst vorteilhafte Auswirkungen haben, z. B. auf das Gefäßsystem und somit auch auf den Blutdruck.

 

Eine Doppelblindstudie an Bluthochdruckpatienten, die noch keine blutdrucksenkenden Medikamente bekamen, hat ergeben, dass Sesammehl – über einen gewissen Zeitraum regelmäßig genommen – in der Lage ist, erhöhten Blutdruck signifikant zu senken.

 

Die Teilnehmer hatten täglich über 4 Wochen lang nur eine kleine Menge schwarzen Sesammehls eingenommen.

 

Die antioxidative und zellverjüngende Wirkung des Sesams dürfte letztlich jedoch nicht nur im Hinblick auf Herz-Kreislauf- und Gelenkerkrankungen interessant sein.

Oxidativer Stress spielt auch bei der Entstehung von Krebserkrankungen eine entscheidende Rolle.

 

Sesam enthält neben dem schon aufgeführten Vitamin E eine ganze Reihe der wichtigen B-Vitamine – z. B. Vitamin B1, B2 und Niacin, sowie Vitamin A.

 

Die in Sesam vorhandenen Vitamine schieben die Stoffwechselvorgänge ganzer Zellsysteme und Organe an. Sie unterstützen einen geordneten Kohlenhydrat-, Aminosäuren- und Fettsäuren-Stoffwechsel und haben eine wesentliche Bedeutung im Nervenstoffwechsel.

 

Sie gewährleisten den Energietransport in jede Zelle und sind somit unerlässlich für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und stärken gleichzeitig das Immunsystem und die Abwehrkraft, indem sie unter anderem für eine optimale Funktion von Haut und Schleimhäuten sorgen.

 

Auf diese Weise versorgen die Samen des Sesams nicht nur mit lebensnotwendigen Mineralien, sondern über Nährstoffe und Vitamine auch mit der nötigen Energie.

 

Sesam verfügt über reichlich Ballaststoffe, die nicht nur extrem quellfähig sind, sondern auch eine hohe Bindungsfähigkeit besitzen.

 

So unterstützt Sesam den Darm darin, unverdaute Nahrungsreste und schleimhautreizende Stoffe geordnet auszuscheiden.

 

Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt der Sesam als Lebensmittel, das die Verdauungsorgane, aber auch die Nieren und die Leber stärkt.

 

Rezepte mit Sesam gibt es in Mengen, doch hier eine Sesam-Walnuss-Paste Rezept gegen raue Hände:

 

Zutaten:

-      15 g heller Sesam

-      30 g Walnusskerne

-      20 g Honig

 

Rösten sie Sesam und Walnusskerne getrennt voreinander unter Umrühren vorsichtig in der Pfanne an, bis es duftet. Vermahlen Sie dann beides sehr fein in der Küchenmaschine oder im Mörser und verrühren sSie die Mischung mit dem Honig zu einer Paste. Bestreichen Sie Ihre Hände, die Sie vorher mit lauwarmem Wasser gewaschen haben sollten, täglich einmal damit und lassen Sie die Paste eine Zeitlang einwirken. Danach waschen Sie die Paste nur mit Wasser ab.

 

Quellen:

 

Wichitsranoi J, Weerapreeyakul N, Boonsiri P, Settasatian C, Settasatian N, Komanasin N, Sirijaichingkul S, Teerjetugul Y, Rangkadilok N, Leelayuwat N, Antihypertensive and antioxidant effects of dietary black sesame meal in prehypertensive humans. Nutr J  2011 Aug 9; 10;82

 

Miyawaki T, Aono H, Toyoda-Ono Y, Maeda H, Kiso Y, Miriyama K. Antihypertensive effects of sesamin in humans. J Nutr. Sci Vitminol (Tokyo) 2009 Feb; 55(1):87-91

 

Eftekahr Sadat B, Khadem Haghighian M, Alipoor B, Malek Mahdavi a, Asghari JafarabDI M, MOGHADDAM A, EFFECTS OF SESAME SEED SUPLEMENTATION ON CLINICAL SIGNS AND SYMPTOMS IN PATIENTS WITH KNEE OSTEEOARTHRITIS. INT J RHEUM DIS. 2013 OCT; 16(5):578-82. EPUB

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