STROPHANTHIN - EIN NATÜRLICHES HEILMITTEL NICHT NUR FÜR DAS HERZ
- agneskalaitzis
- 1. Nov. 2023
- 3 Min. Lesezeit

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Wirksame Medikamente sind gefragter denn je. Strophanthin – ein pflanzlicher Wirkstoff – wurde fast ein Jahrhundert lang bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt und galt als Standardmedikament.
Ende des 20. Jahrhunderts geriet das Medikament in Verruf. Ein Streit zw. Medizinern um die Wirksamkeit von Strophanthin führte zum Strophanthin-Skandal. Bei einem Treffen der Mediziner zum wissenschaftlichen Austausch in Heidelberg – bekannt als „Heidelberger Tribunal“ – wurden vorgeführt und lächerlich gemacht.
Danach galt Strophanthin als verpönt und kaum ein Arzt traute sich noch, es zu verschreiben. Später wurden Vermutungen laut, wonach die Pharma-Lobby Strophanthin gezielt vom Markt verdrängt hat – zu Gunsten teurer Herzmedikamente.
Die Wirksamkeit von Strophanthin ist jedoch nachgewiesen und gut dokumentiert. Von einer Neubewertung von Strophanthin würden viele Leute profitieren – denn im Gegensatz zu den Herzmedikamenten, hat Strophanthin kaum Nebenwirkungen.
Strophanthin ist ein natürlicher Wirkstoff, der bei diversen Herz-Kreislauferkrankungen hilft.
Man unterscheidet g-Strophanthin und K-Strophanthin.
Beide werden aus den Samen afrikanischer Schlingpflanzen gewonnen: k-Strophanthin mehrheitlich aus Strophanthus kombe – g-Strophanthin aus Strophanthus gratus und Acokanthera ouabalo. Die zuletzt genannte Pflanzenbezeichnung führte dazu, dass man in englischsprachigen Ländern g-Strophanthin auch Ouabain nennt.
Hergestellt wird Strophanthin entweder indem alle Wirkstoffe aus dem Samen der Pflanze verwendet werden (Urtinktur), oder in moderneren Anwendungen indem nur das Strophanthin aus dem Samen isoliert wird.
In niedrigen Dosierungen wirkt sich Strophanthin positiv auf das Herz aus. Aus diesem Grund wurde Strophanthin stets in niedriger Dosis langsam ins Blut gespritzt oder in Form von Tropfen oder Tabletten oral aufgenommen.
Die Wirkstoffe g- und K-Strophanthin wirken nicht genau gleich und wurden daher bei Herzbeschwerden unterschiedlich angewandt:
k-Strophanthin wurde hauptsächlich bei Herzinsuffizienz eingesetzt und g-strophanthin kam bei einem akuten Herzinfrakt und Angina Pectoris oder auch vorbeugend zum Einsatz.
Heute gilt als gesichert, dass Strophanthin direkt auf den Herzmuskel einwirkt, indem es dessen Kontraktionskraft fördert. Zudem erhöht Strophanthin die Widerstandsfähigkeit des Herzens gegenüber Sauerstoffmangel und übt dadurch einen gewissen Schutz aus.
Weiter senkt Strophanthin den Stresshormonspiegel m Blut und verbessert dadurch die Herzfunktionen. Stress belastet das Herz und umgekehrt ist ein belastetes Herz wiederum Stress für den Körper.
Strophanthin wurde jahrzehntelang bei den folgenden Beschwerden verabreicht:
- Bluthochdruck
- Herzinsuffizienz
- Koronare Herzkrankheit
- Angina Pectoris
- Herzinfrakt
- Herzrhythmusstörungen
Diese Herz-Kreislauf-Erkrankungen hängen eng miteinander zusammen.
Wo früher Strophanthin eingesetzt wurde, sind heute neue Medikamente nachgerückt, z. B. Blutdruck-Medikamente. Diese zielen darauf ab, den Blutdruck zu senken und dadurch das Risiko für einen Herzinfrakt zu verringern.
Sowohl Blutdruck-Medikamente als auch weitere Herzmedikamente (z. B. Diuretika), haben zahlreiche Nebenwirkungen. Dazu gehören Nierenversagen, Husten, Geschmacksstörungen, Müdigkeit, Schwindel und Schwächegefühle. Vielen Menschen geht es damit verständlicherweise nicht so gut.
Strophanthin soll aber nicht nur bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirksam sein: Forscher entdeckten, dass Strophanthin auch einen Effekt auf das Gehirn hat. Bereits früher wurde das Mittel vereinzelt bei Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Traumata und Alzheimer erfolgreich eingesetzt.
Zum Effekt bei Alzheimer ist 2019 eine Studie erschienen: Koreanische Forscher der University of Ulsan und des Institute for Innovation in Neurodegenerative Diseases in Seoul testeten erst an Gehirnzellen im Labor , ob Strophanthin vor geistigem Verfall schützen könnte. Und tatsächlich führte Strophanthin dazu, dass die Gehirnzellen um 30% besser vor Schäden geschützt waren.
Strophanthin könnte auch begleitend zur Therapie oder Prävention von Schlaganfällen eingesetzt werden. In einer Studie von 1976 verbesserte die Gabe von 0,25 mg Strophanthin die Durchblutung des Gehirns eindeutig – egal ob die Perso9n schon einmal einen Schlaganfall hatte oder nicht.
Es liegen auch Erfahrungsberichte von Ärzten vor, wonach es Patienten, die bei einem akuten Schlaganfall Strophanthin bekamen, innerhalb kürzester Zeit wieder gut ging und keine bleibenden Schäden zurückblieben.
Auch bei Lungenerkrankungen kann Strophanthin unter Umständen helfen. Laut einer Studie von 2018 hemmt die Injektion von 0,6 mg Strophanthin pro kg Körpergewicht täglich über einen Zeitraum von einer Woche das Fortschreiten von Lungenfibrosen.
Inzwischen (Stand 2022) bietet die Klösterl-Apotheke in Münschen Kapseln mit g-Strophanthin an. Aber auch diese sind nur auf Rezept erhältlich. Info zu den Kapseln und dazu, was auf dem Rezept stehen sollte, finden sie auf der seite der Klösterl-Apotheke.
Daneben ist Strophanthin auch rezeptfrei als homöopatisches Mittel in Apotheken und Online-Versandapotheken erhältlich.
Die Dosierung sollten nach den Angaben in der Packungsbeilage und unbedingt nach Absprache mit ihrem Arzt erfolgen. Setzen sie zudem ihre bestehenden Herzmedikamente auf keinen Fall auf eigene Faust ab.
Quellen:
Fürstenwerth, H. (2016). Why Whip the Starving Horse When There Are Oats fort he Starving Myocardium? American Journal of Therapeutics, 23(5), e1182-e1187
Eberhard j. Wormer: Strophanthin, Kopp Verlag 1. Auflage 2015
Dr. Berthold Kern: Die orale Strophanthin-Behandlung, 1951,
Rothmund W. Über die Entstehung der essentiellen Hypertonie. Notabene Medici 1977, 7: 22-32
Kracke R. Zur perlingualen Strophanthintherapie. Dtsch Med Wochenschr 1954: 79: 81-83
Herbert KG. Methods o fand medications for treating cardiac disorders by using strophanthin, US patent 4, 020, 159. Oct 8, 1974
W.D. Heiss, et al. Beeinflussbarkeit der Hirndurchblutung durch Ouabain, Wien Klein Eschr 88: 171-174, 1976
Dr. Hauke Fürstenwerth, cornavita.de, abgerufen 11.12.2020
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