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TESTOSTERON-SPIEGEL MIT ERNÄHRUNG STEIGERN



Testosteron steht für Potenz, für Muskeln, für markante Gesichtszüge, kurz für echte Männlichkeit. Mit einer bestimmten Ernährung können Männer offenbar ihren Testosteronspiegel steigen lassen. Fleisch oder Milchprodukte gehören allerdings nicht zu dieser ernährungsform.

 

Die These, dass Männer, die sich rein pflanzlich ernähren, weniger maskulin sein sollen oder sogar femininer als Männer, die sich omnivor ernähren, kann nun aufgrund neu medizinischer Untersuchungen verworfen werden. Das genaue Gegenteil scheint der Fall zu sein:

 

Bei vegan essenden Männern zirkulieren um 8 % höhere Konzentrationen an Testosteron im Blut als bei vegetarisch essenden Männern und sogar um ganze 13 % höhere Testosteron-Konzentrationen als bei den sog. Allesessern.

 

Das männliche Geschlechtshormon Testosteron ist für die Ausbildung und Aufrechterhaltung der typischen äußerlichen männlichen Charakteristika verantwortlich.

Dazu zählen zum einen die primären Geschlechtsmerkmale und zum anderen die sekundären Geschlechtsmerkmale. Den primären sind die männlichen Reproduktionsorgane wie Hoden, Nebenhoden, Samenleiter und die Prostata zuzuordnen.

 

Die sekundären spiegeln sich unter anderem im typischen männlichen Behaarungstyp der Körper- und Gesichtsbehaarung wider, in einem größerem Kehlkopf und der daraus resultierenden tieferen männlichen stimme, der im Durchschnitt erhöhten Körpergröße, einem massiveren Knochenaufbau, einer vermehrten Muskelmasse sowie einem breiteren Schultergerüst und Brustkorb.

 

Wissenschaftler verglichen in einer Studie die Blutwerte von 696 Männern. Ein Drittel ernährte sich omnivor, ein Drittel vegetarisch und ein weiteres Drittel vegan.

 

Ungefähr für die Hälfte der höheren testosteron-Konzentrationen bei den Veganern konnte der niedrigere BMI als ursächlicher Faktor identifiziert werden.

 

Die andere Hälfte der erhöhten Testosteron-Konzentrationen war jedoch unabhängig vom BMI und konnte direkt auf die rein pflanzliche Ernährungsweise zurückgeführt werden, wobei die genauen Mechanismen, durch welche eine vegane Ernährung explizit zu erhöhten Gesamt-Testosteronspiegeln im Blut führt, nicht weiter untersucht wurden.

 

Im Durchschnitt sinkt der Testosteronspiegel nach dem Erreichen eines Hochs um das 20. Lebensjahr herum altersbedingt pro Jahr um ca. 0,5 % ab.

 

Da vegan essende Männer im Durchschnitt mit einem um 13 % höheren Gesamt-Testosteronspiegel aufwarten können, haben sie auch im Alter noch höhere Werte, als dies bei normal essenden Männern der Fall ist.

 

Das würde bedeuten, dass ein 50-jähriger Veganer noch über eine Testosteron verfügt, wie sie bei den Normalessern in aller Regel nur noch bei den Ende-30-Jährigen zu finden wäre.

 

Auch höhere SHBG-Werte sind aufzuweisen bei veganen Männern.

 

Das SHBG ist ein Glykoprotein, welches vor allem in den Hepatozyten (Leberzelle) synthetisiert wird und die Aufgabe hat, Geschlechtshormone, wie das Testosteron, zu binden und durch  den Blutkreislauf zu den jeweiligen Zielorganen zu transportieren.

 

Der größte Teil des im Blut zirkulierenden Testosterons ist an das SHBG gebunden und nur ein kleiner Teil des Gesamt-Testosterons liegt als sogenanntes freies beziehungsweise aktives Testosteron vor.

 

Um die Konzentration des freien ungebundenen Testosterons in einem normalen Bereich zu halten, wird bei sich vegan ernährenden Männern das erhöhte Gesamttestosteron durch eine ebenfalls gesteigerte Synthese von SHBG ausgeglichen.

 

Das SHBFG ist im Durchschnitt bei sich vegan ernährenden Männern um ganze 16 % höher als bei sich omnivor ernährenden Männern.

 

Erniedrigte SHBG- und Gesamt-Testosteronwerte sind mit einer erhöhten Freisetzung von Transaminasen (Leberenzymen) und anderen veränderten Leber-Laborparametern verbunden, die auf einen unspezifischen Untergang von Leberzellen hinweisen.

 

Diese Auffälligkeiten sind bei den unterschiedlichsten Lebererkrankungen im Blut nachweisbar. Insbesondere die nicht alkoholische Fettlebererkrankung, deren Ursachen stark in einer Fehlernährung begründet liegen, gehen mit erniedrigten Werten an SHBG- und Gesamt-Testosteron einher.

 

Sicher ist dies ein Grund dafür, dass vegan essende Menschen ehre selten an einer Fettleber erkranken.

 

Auch bei vielen weiteren Erkrankungen sind erniedrigte SHBG- und Testosteron-Konzentrationen im Blut feststellbar, etwa beim sog. Metabolischen Syndrom – einem Begriff, der das gleichzeitige Auftreten von Übergewicht, Bluthochdruck, hohen Blutfettwerten und hohem Blutzuckerspiegel umschreibt.

 

Bei einer Bewertung der Blutwerte von 2.361 Männern zw. 20 und 73 Jahren konnten nach der Bereinigung von Einflussfaktoren wie Alter, Nikotinabusus, Insulinresistenz und BMI erniedrigte SHBG- und Gesamt-Testosteronwerte als unabhängige Risikofaktoren für das metabolische Syndrom identifiziert werden.

 

Das metabolische Syndrom zählt zu einem der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie etwa Herzinfarkte und Schlaganfälle. Gerade Veganer aber leiden deutlich seltener am metabolischen Syndrom als Allesesser, was u. a. an ihren höheren SHBG. Und Testosteronwerten liegen könnte, wie eine koreanische Arbeit von 2017 vermuten lässt.

 

Dabei wurden 1.098 Männer inklusive 139 Zwillingspaare bezüglich ihrer Testosteron- und SHBG-Blutwerte miteinander verglichen. Es stellte sich heraus, dass ein höherer Gesamt-Testosteronspiegel das Risiko für das metabolische Syndrom um 31 % verringern konnte. Ein höherer SHBG-Spiegel kann das Risiko sogar um 48 % reduzieren.

 

Bei 451 Männern mit einem Mindestalter von 50 Jahren waren erniedrigte Testosteron- und SHBG-Konzentrationen mit einem signifikanten Anstieg der Leukozytenanzahl im Blut vergesellschaftet gewesen. Die Leukozyten dienen in der Labordiagnostik unter anderem als Entzndungsmarker, wobei eine Erhöhung der Leukozytenanzahl auf eine erhöhte Entzündungsaktivität im Körper hinweist.

 

Anhand dieser Ergebnisse konnten die Wissenschaftler zeigen, dass erniedrigte gesamt-Testosteron- und SHBG-Konzentrationen im Blut für einen niedriggradigen Entzündungszustand des Körpers sprechen.

 

Auch die daraus ableitbare Schlussfolgerung, dass vegan essende Männer aufgrund ihrer höheren Testosteron- beziehungsweise SHBG-Spiegels geringere Entzndungsparameter wie Leukozyten und Lymphozyten aufweisen, konnte in Untersuchungen bestätigt werden.

 

Die vegane Ernährung ist somit auch für Männer – die dr pflanzlichen Ernährung oft skeptisch gegenüber stehen – eine sehr gut geeignete Ernährungsform. Sie scheint den Testosteronspiegel auf einem gesunden Level zu halten und schon allein damit das Risiko etlicher Erkrankungen reduzieren zu können. Bereits frühere Studien zeigten, dass die pflanzenbasierte Ernährung auch für Sportler optimal ist, das Herz schützt und das Risiko für Krebs reduzieren kann.

 

Quellen:

 

Allen NE, et al , Hormones and dies´t: low insulin-kike growth factor-I but normal bioavailable androgens in vegan men, Br. J Cancer, 6 Juni 2000

 

Speencer EA, et al, Diet and body mass index in 38000 EPIC-Oxford meat-eaters, fish-eaters, vegetarians and vegans, int J obes Relat Metab Disord, 2003

 

Jaceldo-Siegl K, et al , Plant-Based Diets in Hispanic/Latino Adult Adventists in the United States and Their Association With Body Mass Index, am J Health Promot, 17 Februar 2019

 

Park B, et al, inverste association of testosterone and ssex hormone binding globulin levels with leukocyte count in middle-agend and eiderly men, aging Male, 4 Juni 2018

 

 

 

 

 

 

 

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