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THYMIAN IN DER MEDIZIN


Thymian zählt zu den sog. Ätherisch-Öl-Drogen, was bedeutet, dass zu seinen Hauptwirkstoffen ätherische Öle gehören. Die wichtigsten Bestandteile seiner ätherischen Öle sind die Phenole Cacrol. Wie hoch die jeweiligen Anteile letztendlich sind, hängt von zusätzlichen Faktoren wie Standort, Klima,  Jahreszeit und Sorte ab.

 

Zusätzlich enthält die würzige Pflanze zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, die sog. Flavonoiden, wie z. B. Apigenin, Naringenin, Luteolin und Thymomin.

 

Sie gelten als starke Antioxidantien und bieten Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Darüber hinaus wird ihnen eine vorbeugende Wirkung gegenüber bestimmten Krebsarten zugeschrieben.

 

ER hat aufgrund seiner hohen Konzentration an Wirkstoffen zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften. ER wirkt:

-      Antibakteriell

-      Entzündungshemmend

-      Entkrampfend

-      Schleimlösend

-      Antidiabetisch

-      Antimykotisch

-      Antioxidativ

 

Die duftende Heilpflaze kann bei den folgenden Erkrankungen zum Einsatz kommen:

 

-      Erkältungen und grippale Infekte

-      Bronchitis

-      Heuschnupfen

-      Menstruationsschmerzen

-      Durchfall (bakteriell bedingt)

-      Karies, bakterielle Zahnfleischerkrankungen, Parodontitis

-      Candidainfektion im Mundraum

-      Akne

-      Diabetes

 

Dank seiner antibakteriellen Eigenschaften hemmt das ätherische Thymianöl das Wachstum unterschiedlicher Bakterienstämme.

Das gilt nicht nur für die Öle selbst, sondern auch für die wässrigen Auszüge der Pflanze in Form eines Thymiantees.

 

So hat er sich fast schon als eine Art Wunderwaffe gegenüber bereits anttibiotikaresistenten Bakterienstämmen wie z. B. MRSA, dem Resistez-Entstehung zu dezimieren.

 

Es ist daher verständlich, dass die Pflanze im Volksmund als natürliches Antibiotikum bezeichnet wird.

 

Bei Erkältungen sind oft Bakterien im Spiel, zumindest zusätzlich zu den üblichen Schnupfenviren.

 

Daher kann der Thymian hier hervorragend helfen. Gleichzeitig regen die ätherischen Öle der Pflanze die Tätigkeit der Flimmerhärchen auf den Schleimhäuten der Atemwege an.

 

Vorhandener zäher schleim wird dabei allmählich verflüssigt und kann letztendlich leichter abtransportiert und abgehustet werden.

 

Dazu kommt die entzündungshemmende sowie krampflösende Wirkung, die aus der Heilpflanze ein wunderbares Husten- und Schnupfenkraut macht.

 

Beim nächsten grippalen Infekt lohnt daher in jedem Fall ein Versuch – statt der üblichen Erkältungsmittel.

 

Ein würziger Tee, eine Inhalation oder eine Gurgellösung mit dem Gewürz verschaffen hier merkliche Linderung – und das ohne schädliche Nebenwirkungen. Dasselbe gilt übrigens auch für alle Allergie- und Heuschnupfengeplagten. Sie haben ebenfalls mit einer vermehrten Schleimbildung in den oberen Atemwegen zu kämpfen und können daher sehr gut von dem mediterranen Heilkraut profitieren.

 

Ihm wird eine krampflösende und schmerzstillende Eigenschaft nachgesagt. Der Einsatz seiner ätherischen Öle eignet sich deshalb auch sehr gut bei der Behandlung von Erkrankungen, die mit einer schmerzhaften Verkrampfung der Bronchialmuskeln einhergehen, wie Keuchhusten, Reizhusten, Asthma und chronischen Bronchitis.

 

Die krampflösende Wirkung der Heilpflanze ist jedoch nicht nur auf die Atemwege begrenzt. Sie lindert nämlich auch Krämpfe im Darm und im Unterleib, so dass sie bei Blähungen und starken Unterleibsschmerzen während der Menstruation helfen kann.

 

In mehreren Studien konnte bereits gezeigt werden, dass der Thymian Menstruationsschmerzen lindert – einerseits besser als ein Placebopräparat, aber andererseits auch besser als herkömmliche Schmerzmittel, wie z. B. Ibuprofen. Zusätzlich verläuft die Einnahme der Heilpflanze nebenwirkungsfrei, während Schmerzmittel immer mit einem gewissen Risiko für Nebenwirkungen behaftet sind.

 

Geistig fit bis ins hohe Alter:

 

Forscher stellten fest, dass die mediterrane Heilpflanze im Rahmen des Alterungsprozesses für ein gesundes, intaktes Gehirn äußerst förderlich ist.

 

In einem entsprechenden Experiment mit 2 Gruppen erhielt die erste eine mit Thymianölen bzw. Thymol angereicherte Ernährung. Die Vergleichsgruppe hingegen musste ohne diese Zusätze in der Nahrung auskommen.

 

Am Ende der Studie kristallisierte sich zu aller Überraschung folgendes Ergebnis heraus: die mit dem ätherischen Öl angereicherte Ernährung hatte im Körper der Probanden einen enormen Anstieg an gesunden Fettsäuren DHA bewirkt – vor allem im Gehirn.

In der Vergleichsgruppe hingegen war dergleichen nicht zu verzeichnen.

 

Die Fettsäure DHA gehört zu den Omega-3-Fettsäuren und gilt seit jeher als wichtiger Nährstoff fürs Gehirn. Der DHA-Pengel im Körper nimmt jedoch mit zunehmendem Alter immer weiter ab, so dass Maßnahmen, die den DHA-Spiegel auf natürliche Weise erhöhen können, stets willkommen sind.

 

Laut oben genannter Studie könnte eine thymianreiche Ernährung mögliche negative Auswirkungen eines zu geringen DHA-Wertes verhindern bzw. abmildern. Dazu zählen neben Zellschädigungnen ebenso diverse Krankheiten wie Alzheimer oder Altersdemenz, da DHA für die gute Entwicklung und Leistung des Gehirns von Bedeutung ist.

 

Sinnvoll ist aber auch, bei DHA-Mangel die Fettsäure direkt einzunehmen, z. B. über das DHA-reiche Algenöl.

 

Es soll auch eine Sorte Thymus mastichina L. eine Zell- und gewebschädigende Wirkung auf Darmkrebszellen haben. Und in einer türkischen Studie führte der Wilde Thymian zum Absterben von Brustkrebszellen.

 

Neben den Krebserkrankungen rücken heute immer mehr die so genannten Volkskrankheiten in den Fokus. Dazu gehören unter anderem Bluthochdruck und Diabetes – meist hervorgerufen durch falsche Ernährung.

Laut einer Studie an der Universität von Belgrad in Serbien war der Extrakt, gewonnen aus Wildem Thymian, in der Lage, den Blutdruck zu senken.

 

Die antioxidativen Eigenschaften von Thymol und Cervacrol zeigen zudem ihre Wirkung bei der Bekämpfung von Diabetes. Mit ihrer Hilfe wird insbesondere die Lipidperoxidation reduziert vermieden, welcher für die Entstehung von Diabetes mitverantwortlich ist. Bei der Lipidperoxidation greifen freie Radikale die Lipide der Zellmembrane an und führen somit dort zu Zellschäden. Lipidperoxidation ist eine Art oxidativer Stress.

 

Außerdem wurde beobachtet, dass bei der Behandlung von bestehendem Diabetes Thymian gemeinsam mit anderen Kräutern den Glukosespiegel im Blut senkt.

 

Balsam für die Akne-Haut:

 

Thymian bzw. seine ätherischen Öle könnten auch bei der Behandlung von Hautkrankheiten, speziell von Akne eingesetzt werden. Bei der Entwicklung verschiedener Akne-Mittel testeten Forscher unterschiedliche Tinkturen aus Myrrhe, Ringelblume und Thymian auf ihre Wirkung gegenüber Propionibacterium acnes – einer Bakterienart, die als Mitauslöser von Akne gilt.

Dabei erwies sich die aus dem Thymian gewonnene Tinktur am effektivsten. Ihr antibakterieller Wirkungsgrad übertraf  sogar den der herkömmlichen chemischen Produkte aus Benzoylperoxid.

 

Hilfe bei Pilz und Parodontitis:

 

Der Thymian wird wegen seiner fungiziden und bakteriziden Eigenschaften gerne bei Pilzerkrankungen und Entzündungen im Mundbereich eingesetzt. Studien belegen: seine ätherischen Öle sind durchaus in der Lage, das Wachstum des bekannten Hefepilzes Candida Albicans zu hemmen und einzudämmen.

 

Ähnlich wirksam ist er bei Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis.

 

Quellen:

 

Thuri Maag, Erika Lüscher, Thymian: Warenkunde

 

Sienkiewicz M, Lysakowska M, Ciecwiez J, et al: Antibacterial activity of thyme and lavender essential oils, Medicinal Chemistry, 2011, Nov,

 

Suntres ZE, Coccimiglio J, allpour M, The bioactivity and toxicological actions of carvacrol, Critical Reviews in Food Science and Nutrition

 

Martins N, Barros L, Santos-Buelga c. et al decoction , infusion and hydroalcoholic extract of cultivated thyme. Antioxidant and antibacterial acitvities and phenolic characterisation, Food Chenustry 2014

 

Palaniappan K, Hollex R. Use of natural antimicrobials to increase antibiotic susceptbillty of drug resistant bacteria, international of Food Microbiology, Volume 140, 15 June 2010

Sattari M, et al: antibacterial effect of essentialoils from two medicinal plants against Methiciclin-reststant Staphylococcus Aureus MRSA, Phytomedicine, Volume 17, 142, February 2010

 

Study of total phenol, flavonoids contents and phytochemical screening of various leaves crude extracts of locally grown Thymus vulgaris, Asian Pacific Journal of tropical biomedicine, Sept 2013

 

 

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