4 PFLANZENSTOFFE GEGEN ARTHROSE
- orion-consult
- 27. Jan. 2022
- 4 Min. Lesezeit

Arthrose gilt als degenerative Gelenkerkrankung, die bei älteren Menschen der Hauptgrund für Bewegungseinschränkungen und chronische Schmerzen darstellt.
Die Therapiemethoden der Schulmedizin sind beschränkt.
Meist werden zur Schmerzlinderung lediglich Entzündungshemmer gegeben, die aber die Krankheit nicht heilen können und zudem auch noch unerwünschte Nebenwirkungen haben können, im besten Falle „nur“ Verdauungsbeschwerden.
Bestimmte hochwirksame Pflanzenstoffe könnten jedoch so kombiniert werden, dass sie nicht nur die entzündlichen Prozesse der Arthrose hemmen, sondern die Gelenke auch vor weiteren Schäden schützen.
In einer klinischen randomisierten Doppelblindstudie
setzten die beteiligten Forscher bei Patienten mit Kniearthrose die Kombination der drei PflanzenstoffeCurcumin, Piperin und Gingerol ein.
Die verabreichten Kapseln bestanden pro Dosis aus 300 mg Curcumin, 7,5 mg Gingerol und 3,75 mg Piperin.
Zum Vergleich erhielt eine andere Patientengruppe das schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikament Naproxen (auch unter den Handelsnamen Alacetan, Dolormin und vielen anderen erhältlich, in der Schweiz unter Apranax), 250 mg zweimal täglich.
Nach vier Wochen zeigte sich, dass die Kombination der drei Pflanzenstoffe (zwei Dosen täglich nach dem Essen eingenommen) den für Arthrose typischen Entzündungsmarker (Prostaglandin E2, PGE2) genauso gut senken konnte wie das Medikament.
Angesichts der Studienlage ist dieses Ergebnis nicht so sehr verwunderlich. Denn schon allein Gingerol aus Ingwer gilt als Entzündungshemmer und natürliches Schmerzmittel bei Rheuma.
In einer klinischen Studie von 2019 beispielsweise erhielten Rheuma-Patienten 1500 mg Ingwerpulver täglich über 12 Wochen hinweg, was zu einer nachlassenden Aktivität der Krankheit führte .
Auch zum alleinigen Einsatz von Curcumin bei Arthrose liegen Studien vor.
Denn Curcumin ist ein starkes Antioxidans mit entzündungshemmenden Eigenschaften und wird daher bei vielen chronischen Erkrankungen eingenommen. Aus dem Jahr 2015 stammt beispielsweise eine Studie, in der die entzündungshemmende Wirkung von Curcumin die typischen Arthrosesymptome besserte (dreimal täglich 500 mg Curcumin über 6 Wochen hinweg) .
Und im Jahr 2016 schrieben Forscher, dass Curcuminpräparate bei Arthrose ähnlich gut wirkten wie die üblichen medikamentösen Entzündungshemmer.
Ganz ähnlich waren die Resultate einer randomisierten Studie aus 2019, in der die beteiligten Kniearthrose-Patienten entweder den herkömmlichen Entzündungshemmer Diclofenac erhalten hatten (zweimal täglich je 50 mg) oder Curcumin (dreimal täglich je 500 mg).
Beide Mittel konnten die Arthroseymptome ähnlich gut lindern – mit dem Unterschied, dass Curcumin weniger Nebenwirkungen verursachte.
Selbst bei Rheuma, einer autoimmunen Gelenkentzündung, kann Curcumin (500 mg) helfen – laut einer Studie aus 2012 sogar besser als 50 mg Diclofenac.
Schwarzer Pfeffer wirkt insbesondere über sein Alkaloid Piperin, das einerseits die Aufnahme von Curcumin über den Darm verbessert und andererseits – genau wie Curcumin und Gingerol – entzündungshemmend und sogar konkret anti-arthritisch wirkt .
Zusätzlich könnte Querccetin ergänzt werden. In ersten Laborstudien zeigte sich, dass die Kombination von Quercetin mit Piperin und Curcumin eine deutlich stärkere Wirkung hat als Curcumin allein.
Da aber auch die alleinige Gabe von Quercetin bei Ratten, die an Arthrose leiden, die entsprechenden Entzündungen hemmte, wirkt auch Quercetin – genau wie Piperin – zweifach, einmal über die Verstärkung der Curcuminwirkung und zum anderen über den eigenen entzündungshemmenden Wirkmechanismus.
Die genannten Studien weisen somit darauf hin, dass Pflanzenstoffe sehr gut in die Therapie von Gelenkerkrankungen – ob Rheuma oder Arthrose – integriert werden können.
Wichtig ist jedoch eine individuelle Anpassung, den die erkrankten Menschen experimentieren auf die eigene Faust in der eigener Küche. Die dabei konsumierte Dosen sind entweder zu nidrig, oder falsch kombiniert, was anstatt Verbesserung zu Frustration führen kann – was sich eben kontraproduktiv auf die Heilung auswirken kann. Stress selbst erhöht die Entzundungwert des Körpers, was den Gelenken zusätzlich schadet.
Quellen:
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