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BEI MAGNESIUM-MANGEL BLEIBT VITAMIN D OHNE WIRKUNG



Vitamin D wird insbesondere mit Hilfe des Sonnenlichts in der Haut gebildet. Da die Nahrung nur sehr wenig Vitamin D enthält, ist sie kaum in der Lage, den Vitamin D Spiegel zu beeinflussen.


Ein chronischer Vitamin D Mangel kann zahlreiche Krankheiten begünstigen, wie Kerz-Kreislauferkrankungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Stoffwechselstörungen, Übergewicht, Depressionen bis hin zu Krebs, alzheimer und Parkinson.


Allerdings ist an der Entwicklung all dieser Erkrankungen nicht allein ein Vitamin-D-Mangel beteiligt. Neben vielen weiteren Faktoren ist es insbesondere ein Magnesiummangel, der die genannten Probleme mindestens ebenso fördert, wie es der Vitamin-D-Mangel tut.


Während viele Menschen inzwischen wissen, dass Vitamin D am besten mit Vitamin K zusammen eingenommen werden sollte, hat sich die Notwendigkeit des Magnesiums noch nicht im erforderlichen Mass herumgesprochen.


In einem Review (Übersichtsarbeit), der im Februar 2018 im The Journal oft he American Osteopathic Association veröffentlicht wurde, bestätigte sich nun ein Zusammenhang, der schon länger vermutet wurde: Vitamin D kann nicht verstoffwechselt werden, wenn nicht gleichzeitig ausreichend Magnesium zur Verfügung steht.


Liegt ein Magnesiummangel vor, wird das Vitamin D zwar gespeichert, bleibt aber inaktiv und kann somit auch nicht vom Körper genutzt werden.


Razzaque erklärt, dass ein Vitamin-D-Mangel durch die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten nicht behoben werden könne, solange ein Magnesiummangel bestehe. Der jeweilige Mensch behält also trotz Vitamin-D-Einnahme seinen Vitamin-D-Mangel. Das eingenommene Vitamin D kann ohne Magnesium nicht seine erwünschten Wirkungen entfalten, zumindest nicht alle.


Denn auch ohne Magnesium kann es die Calcium- und Phosphorresorption aus dem Darm beschleunigen und somit die Calcium- und Phosphorspiegel erhöhen. Was zunächst gut klingt, hat bei vorliegendem Magnesiummangel jedoch auch Nachteile. Denn die Mineralstoffe können sich jetzt in den Blutgefässen ablagern (es kommt zur Arterienverkalkung), was bei ausreichendem Magnesiumspiegel (und Vitamin-K-Spiegel) nicht der Fall wäre.


Wer einen Magnesiummangel hat, nimmt oft sehr hohe Vitamin-D-Dosen ein – und erzielt damit dennoch keine nennenswerte Steigerung seiner Vitamin-D-Werte. Wer hingegen gut mit Magnesium versorgt ist, kann seinen Vitamin-D-Spiegel schon mit gemässigten Vitamin-D-Dosen anheben.


Magnesium beeinflusst den Vitamin-D-Stoffwechsel in mehreren Bereichen:


1. Magnesium ist an der Aktivierung des Vitamin D beteiligt, was bedeutet, dass nur mit Magnesium jene Enzyme tätig werden können, die das Vitamin D in seine aktive Form umwandeln


2. Vitamin D benötigt bestimmte Transportmoleküle, um im Körper von A nach B zu gelangen. Ohne Magnesium sind diese Transportmoleküle inaktiv


3. Das Parathormon, ein Hormon der Nebenschilddrüsen, ist an der Regulierung des Vitamin-D-Stoffwechsels beteiligt. Das Parathormon ist stark von einem gesunden Magnesiumspiegel abhängig


Ein gesunder Magnesiumspiegel lindert ausserdem Osteoporose und reduziert das Risiko für Knochenbrüche – Geschehnisse, die häufig allein einem Vitamin-D-Mangel zugeschrieben werden, während das Magnesium nicht selten ganz vergessen wird.


Vielleicht ist der allgegenwärtige Magnesiummangel auch der Grund dafür, warum immer wieder von Studien berichtet wird, in denen Vitamin D keine Wirkung zeigte. Hätte man darauf geachtet, dass die Probanden auch Magnesium einnehmen, wären sicher ganz andere Ergebnisse erzielt worden.


Für Männer wird der tägliche Magnesiumbedarf mit etwa 420 mg angegeben (in Europa mit 350 mg), für Frauen mit 320 mg (in Europa mit 300 mg). Die übliche westliche Ernährung aber liefert nur die Hälfte dieser Magnesiummengen. Ja, man schätzt, dass 50 Prozent der US-Bevölkerung eine magnesiumarme Ernährung praktiziert. Eine magnesiumarme Ernährung besteht insbesondere aus stark verarbeiteten Nahrungsmitteln wie Weissmehlprodukten (Pasta, Pizza, Burger, Gebäck und Kuchen), Süssigkeiten und fett- sowie phosphatreichen Fertigprodukten.


Wer genügend Magnesium verzehrt, reduziert sein Risiko, jemals an einem Vitamin-D-Mangel zu leiden. Ja, mit genügend Magnesium müsste oft nicht einmal eine Vitamin-D-Nahrungsergänzung eingenommen werden.


Der Magnesiumbedarf lässt sich mit einer gesunden basenüberschüssigen Ernährung meist gut decken, da diese – im Gegensatz zu einer fleisch-, milch- und weissmehllastigen Ernährung – zahlreiche sehr gute Magnesiumquellen enthält, wie z. B. Nüsse, Saaten, Pseudogetreide, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Gemüse und Trockenfrüchte.


Quellen:


Anne Marie Uwitonze, Mohammed S. Razzaque, Role of Magnesium in Vitamin D Activation and Function, The Journal of the American Osteopathic Association,März 2018


American Osteopathic Association, Low magnesium levels make vitamin D ineffective, Science Daily, 26. Februar 2018


Hasan Aydyn et al., Short-Term Oral Magnesium Supplementation Suppresses Bone Turnover in Postmenopausal Osteoporotic Woman, Biological Trace Element Research, Februar 2010

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