EISENMANGEL? DIE HIRSE BRINGT ABHILFE
- orion-consult
- 26. Nov. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Jan. 2022

Eisenmangel ist weit verbreitet.
Er ist sogar die häufigste Mangelerkrankung weltweit. Insgesamt etwa 2 Milliarden Menschen leiden an einem Eisenmangel, bevorzugt in den armen Ländern.
Aber auch in Europa sind es bis zu 10 Prozent der Bevölkerung, bei den Frauen im gebärfähigen Alter sind es sogar 20 Prozent, die von einem Eisenmangel betroffen sind.
Hirse kann den Eisenspiegel heben.
Bei Eisenmangel oder auch, wenn bereits eine Anämie vorliegt, sollte Hirse daher häufiger auf dem Speiseplan stehen.
Im Oktober 2021 erschien eine Studie im Journal Frontiert in Nutrition, die zeigte, wie der regelmässige Verzehr von Hirse die Eisenwerte (Ferritinwerte = Speichereisen) steigen lassen und so eine Eisenmangelanämie bessern bzw. einer solchen vorbeugen kann.
Denn Hirse erhöhte den Hämoglobinspiegel um etwa 13,2 Prozent. In vier der ausgewerteten Studien konnte Hirse auch den Serumferritinwert um durchschnittlich 54,7 Prozent steigen lassen. Beide Werte – der Hämoglobinwert und der Ferritinwert im Serum – werden zur Diagnose eines Eisenmangels herangezogen (siehe auch letzten Abschnitt zur Diagnose eines Eisenmangels).
Beim Fermentieren, Puffen (Hirsepoppies/Hirsepops) und Mälzen steigt die Bioverfügbarkeit des Eisens um das 3-Fache, beim Keimen (Sprossen) um das Doppelte.
Das bedeutet, dass bei all diesen Verarbeitungsformen auch der Einfluss der Anti-Nährstoffe reduziert werden kann. Der Gehalt von Tanninen (einem Anti-Nährstoff) sinkt beim Keimen beispielsweise auf die Hälfte, beim alleinigen Kochen nur um 5 Prozent.
In manchen der untersuchten Hirsen wurden spezielle Hirsesorten verwendet, bei denen züchterisch/gentechnisch der Eisengehalt erhöht wurde, allerdings nicht in allen Studien, so dass man auch davon ausgehen kann, dass Hirse mit normalem Eisengehalt zur Normalisierung des Eisenspiegels beitragen kann.
Herkömmliche Hirse, die es bei uns zu kaufen gibt, enthält etwa 6,9 mg Eisen pro 100 g in roher Ausführung. Für eine Portion genügen jedoch bei weitem 50 g Hirse, die nach dem Kochen dann mindestens 100 g wiegt und um die 3,5 mg Eisen enthält.
Bei einem Eisenbedarf von 10 bis 15 mg wäre das bereits ein Viertel. Wenn Sie Ihre Hirsemahlzeit mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln kombinieren, dann erhöhen Sie die Bioverfügbarkeit des Eisens noch weiter, wie z. B. in den folgenden Rezepten.
Sie können aber auch einfach Ihre Vitamin-C-Präparate zum Essen einnehmen oder ein kleines Glas frisch gepressten O-Saft dazu trinken.
Für die Diagnose eines Eisenmangels werden meist vier Werte herangezogen: Der Ferritinwert, die Transferrin-Sättigung, der Hb-Wert und möglicherweise der CRP-Wert, ein Entzündungswert.
Ferritin
Beim Ferritin werden als Normalwerte manchmal Werte zwischen 15 und 100 µg/l (Frauen) und zwischen 30 und 100 µg/l (Männer) angegeben. Manchmal heisst es aber auch, normal seien alle Werte zwischen 40 und 160 µg/l. Ein Mangel liegt vor, wenn der Wert unter 15 fällt. Ist er gar schon unter 10, dann geht man von einer Eisenmangelanämie aus.
Das Ferritin (oder Serum-Ferritin) ist das Speichereisen.
CRP-Wert
Wenn jedoch eine Entzündung im Körper vorliegt, dann bleibt das Ferritin erhöht, obwohl ein Eisenmangel vorliegen kann. Entzündungen verfälschen den Ferritinwert somit.
Sollten also Ihre Entzündungswerte erhöht sein (u. a. der CRP-Wert) und gleichzeitig Eisenmangelsymptome vorliegen, dann können zur Abklärung noch die folgenden beiden Werte berücksichtigt werden: Die Transferrin-Sättigung und das Hämoglobin.
Transferrin-Sättigung
Das Transferrin ist ein Protein, das im Blut für den Eisen-Transport zuständig ist. Die Transferrin-Sättigung gibt nun an, wie viel Prozent der Transporter mit Eisen beladen sind. Normal ist ein Wert von 20 bis 50 Prozent.
Ein niedriger Wert (unter 20 Prozent) bedeutet, dass nur wenige Transporter mit Eisen belanden sind, was auf einen Eisenmangel hinweist. Die Transferrin-Sättigung wird nicht von einer Entzündung beeinflusst..
Hämoglobin
Beim Hämoglobin gilt ein Wert von 12 bis 13 g/dl als normal. Werte unter 12 weisen auf einen Eisenmangel hin.
Doch auch dieser Wert sinkt erst, wenn die Eisenspeicher schon leer sind. Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff, der für den Sauerstofftransport zuständig ist.
Eisen
Der Eisenwert im Serum hingegen ist nicht aussagekräftig, denn er kann noch lange normal sein, wenn die Speicher längst geleert sind und der Patient auch schon längst Mangelsymptome hat.
Quellen:
Seetha Anitha et al, Millets Can Have a Major Impact on Improving Iron Status, Hemoglobin Level, and in Reducing Iron Deficiency Anemia–A Systematic Review and Meta-Analysis,Frontiers in Nutrition 2021-11-26
International Crops Research Institute for the Semi-Arid Tropics (ICRISAT), Large study shows regular millet consumption can combat anemia, Oktober 2021, MedicalXpress
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