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MEIDE TITANDIOXID (E171) SOLANGE NOCH GESUND BIST

Aktualisiert: 29. Mai


Titandioxid ist ein weit verbreitete Zusatzstoff in Kosmetika, Arzneimitteln und manchen Lebensmitteln.
Titandioxid ist ein weit verbreitete Zusatzstoff in Kosmetika, Arzneimitteln und manchen Lebensmitteln.

Immer wieder kam der Stoff ins Gespräch, weil er als Nanopartikel ein gewisses Gefahrenpotential bergen könnte.


Im Januar 2017 lieferte eine Studie Hinweise dafür, dass sich Titandioxid im Körper einzulagern scheint, das Immunsystem schwächt und das Krebsrisiko erhöht – und zwar schon in genau jener kleinen Dosis, die man täglich über die Zahncreme, die Blutdruckpille, die Magnesiumtablette oder das Kaugummi zu sich nimmt!

 

Titandioxid ist ein beliebter Zusatzstoff – ein weißes bis durchscheinendes Pigment, das z. B. in den folgenden Produkten zur Aufhellung Einsatz findet:

-      Drageets, Kaugummis und Hustenbonbons: Überall, wo helle glänzende oder glatte Überzüge zu sehen sind

-      Arzneimittel: Tabletten, die glatte Überzüge haben

-      Süßigkeiten, Schokolade, Kekse

-      Käse und helle Saucen

-      Nahrungsergänzungsmittel, z. B. Magnesium- oder Calciumtabletten

-      Zahncremes, Sonnenschutzmittel und andere Kosmetika: In Sonnenschutzmitteln dienen die winzigen weißen Partikel als sog. Mineralische Lichtschutzfilter, die UV-Strahlung reflektieren, so dass diese der Haut nichts anhaben kann.

-      Ölfarben und weiße Wandfarben: Als weißes Pigment hat Titandioxid ungewöhnlich hohes Deck- und gleichzeitig hervorragendes Aufhellvermögen

-      Und viele weitere Produkte mehr, wie Lacke, Kunststoffe, Textilien etc.

 

Da der Stoff so häufig in Bonbons, Desserts, Kaugummis und anderen Naschereien enthalten ist, nehmen Kinder im Allgemeinen 2- bis 4 Mal so viel Titandioxid zu sich wie Erwachsene!

 

Im Januar 2022 wurde der Einsatz von Titandioxid in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln verboten. Im Handel dürfen Produkte aber noch bis zum Ablauf ihres Mindesthaltbarkeitsdatums bleiben!!!

 

In Arzneimittel, Zahncreme und Kosmetika (auch in Kinderprodukte) darf der Stoff weiterhin ohne Einschränkungen zugegeben werden!!!

 

Bei Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln wird auf der Packung bzw. im Beipackzettel meist konkret „Titandioxid“ angegeben.

Im Lebensmittelbereich aber steht auf der Inhaltsstoffliste häufig die E-Nummer (E171), bei Kosmetika wird der Stoff mit dem Kürzel CI 77891 und im Farbenbereich mit PW6 für Pigment White 6 angegeben.

 

Beispiel:

Eine Laboranalyse von 10 Lebensmitteln mit E171, die von Plusminus (ARD) in Auftrag gegeben wurde, ergab bei 2 Produkten (Kakaopulver und Zuckerperlen zum Verzieren von Süßigkeiten und Kuchen) einen nano-Anteil von 84 % in Kakaopulver und 67 % in Zuckerperlen!

 

Nanopartikel weisen andere Eigenschaften auf als derselbe Stoff in größerer Partikelgrößte und haben nun aufgrund ihrer vergrößerten Oberfläche eine viel höhere biologische Aktivität und somit eine intensivere Wirkung auf den Konsumenten. Das aber könnte ungeahnte Gefahren für Mensch und Umwelt bergen, worauf Nano-Kritiker seit Jahren hinweisen.

 

So können Nanopartikel beispielsweise bei äußerlicher Anwendung u. U. über die Haut bzw. Schleimhaut in den Körper gelangen. Selbst kurzes Zähneputzen könnte so schon ausreichen, um täglich eine Portion Titandioxid abzubekommen. Schon im Jahr 2010 entdeckten Schweizer- und französische Wissenschaftler, dass Nano-Titandioxid in menschlichen Zellen ähnliche Vorgänge in Gang setzen kann wie andere hochgiftige Stoffe, z. B. Asbest – so Amir Yazdi von der Universität Lausanne im Fachjournal PNAS.

Beide Stoffe lösen Entzündungsreaktionen aus und führen zu einem hohen oxidativen Stress, der sowohl Gewebe als auch die Erbsubstanz (DNA) schädigen kann.

 

Bis heute ist nahezu überall zu lesen, dass E171 ungiftig sei und unverändert ausgeschieden werde.?

 

Eine weitere Studie wiederlegt erneut diese Ansicht.

Forscher vom französischen National Institute for Agriculturl Research berichten im Journal Nature (Jan 2017), dass bei einer oralen Aufnahme des Stoffs zunächst gutartige Tumoren entstünden, die sich zu bösartigen Tumoren weiter entwickeln könnten.

 

Sie hatten Ratten 100 Tage lang kleine Mengen Titandioxid ins Trinkwasser gemischt – und zwar in jenen Dosen, wie sie im Verhältnis von Menschen tagtäglich über Lebensmittel und kosmetische Produkte aufgenommen werden.

 

Frühere Studien von der International Agency for Research on Cancer hatten gezeigt, dass das Einatmen von Titandioxid krebserregend sei.

Denn die Teilchen können über die Lungen in den Blutkreislauf und mit dem Blut in die Leber, die Milz, die Nieren , das Herz und selbst in das Gehirn gelangen.

 

Auch 4 Wochen nach dem Einatmen waren die Nanopartikel noch in den gleichen Mengen in den Organen vorhanden wie am ersten Tag, was darauf hindeutet, dass sich der Stoff im Körper anreichert und nicht ohne weiteres ausgeleitet werden kann.

 

Die aktuelle Studie ist die erste, die sich dem Krebspotential des Stoffes bei der oralen Aufnahme widmet. Darin stellten die Forscher fest, dass Titandioxid vom Darm resorbiert und in den Blutkreislauf aufgenommen wird.

Mit dem Blut gelangt der Stoff nun in alle Teile des Körpers.


Krebsvorstufen entwickeln sich nach regelmäßiger Aufnahme zunächst im Darm. Gleichzeitig schwächt die Substanz das Immunsystem, so dass man für alle anderen Krankheiten ebenfalls viel empfänglicher wird.

 

Die regelmäßige Aufnahme von E171 geht mit einem erhöhten Risiko für chronisch entzündliche Darmprozesse und einer Krebsentstehung einher.

Schon nach einer Woche konnte der Stoff in den Immunzellen der Darmschleimhaut entdeckt werden.

Die Zahl spezieller Immunzellen, die normalerweise Entzündungen bekämpfen, war nach kurzer Zeit merklich reduziert.

Nach 100 Tagen waren nicht nur eine deutliche Entzündung der Darmschleimhaut erkennbar, sondern auch erste präneoplastische Läsionen (Vorstufen).

 

Die Forscher weisen darauf hin, dass E171 aufgrund dieser Eigenschaften und Auswirkungen, nicht nur die Anfälligkeit für Darmkrebs, sondern möglicherweise auch für bestimmte Autoimmunerkrankungen erhöhen können. Daraufhin ordnete die französische Regierung eine sofortige Untersuchung zur Sicherheit von E171 an.

 

Im Juli 2017 wurden die Ergebnisse der französischen Forscher von einem Team um Dr. Gerhard Rogler, Gastroenterologe am Univertitätsspital Zürich, bestätigt.

In der Fachzeitschrift Gut schrieben die Forscher, dass sich Titandioxid in Darmschleimhautzellen einlagere, daraufhin Entzündungsprozesse verschärfe, zu einer verstärkten Freisetzung freier Radikale im Darm beitrage und infolgedessen zu einer Störung der Schleimhautbarriere führe oder eine solche verstärke.

Auch habe man eine höhere Konzentration des Stoffs in der Milz finden können, wo er sich offenbar besonders gern einlagere.

 

Bei der Untersuchung von Blutproben, die Patienten mit Colitis ulcerosa entnommen wurden, zeigte sich erhöhte Werte der Substanz.

 

Ende Juni 2020 erschien eine weitere Studie, die vor E171 in Lebensmitteln warnt. Bei Mäusen habe der Stoff die Darmflora signifikant verändert, im Darm Entzündungen verursacht und auch in der Leber zu Veränderungen geführt, so  Forscher der University of Massachusetts:

 

„Unsere Studie bestätigt, dass es einen deutlichen Zusammenhang zw. Titandioxid in der Nahrung und nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit gibt“, erklärt Hang Xiao, Prof. für Ernährungswissenschaften und Autor der Studie. „Es sind insbesondere die Teilchen, die kleiner als 100 Nanometer sind, die uns Sorgen bereiten. Die größeren werden nicht resorbiert. Die kleinen jedoch gelangen ins Gewebe und reichern sich an“.

 

Wer bis zum endgültigen Beweis nicht warten möchte, sollte auch wenn er keine chronisch entzündliche Darmerkrankungen hat – Titandioxid besser meiden.

 

Quellen:

 

Bettini S et al, Food-grade TiO2 impairs intensinal and systemic immune homeostasis, initiates preneoplastic lesions and promotes aberrant crypt development in the rat colon, Januar 2017, Scientific Reports

 

Lucy Cormack, Titanium dioxide food additive under review, after study finds cancer links, Jan 2017, The Sydney Morning Herald

 

Gefahr aus der Nanowelt? Der Tagesspiegel, 04.03.2011

 

Yazdi A et al, nanoparticles activate the NLR pyrin domain containing 3 inflammasome and cause pulmonary inflammation through release of IL-1a and IL-1beta, PNAS, 2010

 

Rogler G et al, Titanium dioxide nanoparticles exacerbate DSS-Induced colitis, role of the NLRP3 inflammasome, Gut, 22 Juli 2017

 

Xiaoqiong Cao, Hang Xiao et al, Foodborne Titanium Dioxide Nanoparticles Induce Stronger adverse Effects in Obese Mice than Non-Obeser Mice. Gut Microbiota Dysbiosis, Xolonic inflammation, and Proteome alterations. Small, 2020, 2001858 DOI: 10.1002/smll. 202001858

 

Plusminus, ARD, 4 Aug 2021

 

 


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