MIT SPORT GEGEN HERZINSUFFIZIENZ
- orion-consult
- 16. Dez. 2021
- 3 Min. Lesezeit

Sport kann das Herz wieder so gut mobilisieren, dass sich ein jahrelang sitzender Lebensstil nicht mehr negativ auswirken wird – so eine Studie der University of Texas Southwestern.
In einer früheren Studie hatte dasselbe Forscherteam zeigen können, dass ein Training an zwei bis drei Tagen pro Woche nicht ausreichend war, um das Herz zu schützen.
Die Herzinsuffizienz ist eine äusserst ernsthafte Herzerkrankung.
Sie führt dazu, dass die Körperzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, weil der Herzmuskel einfach zu schwach ist, um genügend Blut durch den Organismus zu pumpen.
Schon beim Treppensteigen gerät man daher in Atemnot, man hustet öfter und ist häufig müde. Nicht einmal kleine Spaziergänge sind mehr möglich. Und selbst das Tragen der Einkaufstasche ins Haus erinnert an einen Marathon. In Ruhe jedoch geht es meist lange Zeit noch recht gut.
Eine Herzinsuffizienz kann sich langsam entwickeln und chronisch werden. Sie kann aber auch ganz plötzlich auftauchen. Selten betrifft sie junge Leute.
Meist sind es Menschen ab 65 Jahren, die sich mit einem schwächer werdenden Herzen konfrontiert sehen.
Allein in Deutschland leben 1,5 bis 2 Millionen Menschen mit einer Herzinsuffizienz – und nur die Hälfte von ihnen wird nach der Diagnose noch länger als 5 Jahre leben. Ist die Diagnose erst einmal da, fällt es deutlich schwerer, hier noch etwas zu ändern und die Zeit zurückzudrehen. Meist kommt es dann zu einem Herzschrittmacher. Prävention heisst daher das Zauberwort und kann mit dem genannten Sportprogramm umgesetzt werden.
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Liegt die EF bei 40 Prozent oder weniger, weist dies auf eine Herzinsuffizienz hin.
Bei 41 bis 49 Prozent könnte es eine beginnende Herzinsuffizienz sein. Es können aber auch andere Ursachen zu dieser verringerten EF beigetragen haben, z. B. ein Herzinfarkt.
Allerdings kann die EF auch bei vorliegender Herzinsuffizienz noch völlig normal sein. Man spricht von einer Herzinsuffizienz mit erhaltener EF (was mit HFpEF) abgekürzt wird. Das “p” steht für “preserved” was “erhalten” bedeutet.
In früheren Studien fanden die Kardiologen der University of Texas Soudwestern nämlich heraus, dass Sportmuffel im mittleren Alter häufig eine eher kleine und versteifte linke Herzkammer haben.
Je steifer eine Herzkammer, umso schlechter kann sie natürlich auch pumpen und umso wahrscheinlicher wird somit eine Herzinsuffizienz im späteren Leben entstehen.
Bei Menschen hingegen, die vier- bis fünfmal Sport in der Woche treiben, lässt sich diese Steifigkeit der linken Herzkammer nicht beobachten. Die Herzkammern sind hier gross und elastisch!
Die Elastizität des Herzens lässt sich jedoch auch dann wieder herstellen, wenn sie schon verloren war – zumindest dann, wenn man frühzeitig mit dem Training beginnt.
Startet man erst mit 65 Jahren, dann sind die Erfolge nicht mehr so hoch und die Regenerationsfähigkeit des Herzens ist geringer als bei Menschen in den Vierzigern, Fünfzigern oder den frühen Sechzigern.
Professor Levine rät, spätestens Ende der Fünfziger oder in den frühen Sechzigern mit dem Training zu beginnen, da zu diesem Zeitpunkt das Herz noch über ausreichend Regenerationsfähigkeiten verfügt.
Das Training sollte vier- bis fünfmal wöchentlich durchgeführt werden, und zwar ohne jede Ausnahme, betont der Professor. Er empfiehlt die folgende Vorgehensweise:
1-mal pro Woche 1 Stunde Radfahren, Walken, Tennisspielen oder Aerobic im Fitnessstudio
1 Aerobic Session pro Woche mit hoher Intensität, z. B. das oben beschriebene Intervalltraining
1 Krafttraining pro Woche
Zusätzlich 2 bis 3 Sessions pro Woche mit mittlerer Intensität, was bedeutet, dass man zwar beim Training schwitzt, sich dabei aber noch gut unterhalten kann, was bei einer hohen Intensität nicht mehr möglich ist
An der Studie nahmen Personen teil, die körperlich dazu in der Lage waren, mit Sport durchzustarten und die auch selbst den Wunsch hatten, in ihrem Leben etwas zu verändern.
Wer nun im genannten mittleren Alter ist, bisher noch keinen Sport machte und wie oben beschrieben loslegen möchte, sollte sich zunächst von seinem Hausarzt durchchecken lassen, erst dann langsam beginnen und sich kontinuierlich steigern, was bedeutet:
Sie trainieren zwar von Anfang an vier- bis fünfmal pro Woche, jedoch erst jeweils nur eine kurze Zeit und mit geringer Intensität.
Sowohl die Dauer des Trainings als auch die Intensität werden dann langsam gesteigert. Ideal wäre es, wenn Sie sich ein auf Sie zugeschnittenes Programm von einem professionellen Fitnesstrainer oder Physiotherapeuten erstellen lassen.
Für den Anfang und zum Aufwärmen ist das Trampolintraining eine hervorragende Idee: Trampolintraining – das ganzheitliche Training.
Gleichzeitig hilft dem Herzen natürlich auch eine gesunde vitalstoffreiche Ernährung.
Quellen:
Paddock C, Heart failure risk could be reversed with exercise program, Medical News Today, 8. Januar 2018
Levine BD, Howden EJ et al., Reversing the Cardiac Effects of Sedentary Aging in Middle AgeA Randomized Controlled Trial: Implications For Heart Failure Prevention, Circulation, 8. Januar 2018
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