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OSTEOPOROSE, ABER AUCH KALKABLAGERUNGEN UND DIE VITAMIN K2

Aktualisiert: 28. Juni 2023


Es wird sicherlich für viele Leser erstaunlich sein, aber eine kürzlich veröffentliche Studie (2011) weist darauf hin, dass Frauen, die Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium einnahmen, um Osteoporose vorzubeugen, von Verkalkungen in den Arterien, Herzinfarkt und Schlaganfall häufiger betroffen waren als Frauen, die keine Calcium-Präparate einnahmen.


Wie ist da also - sollen wir Calcium einnehmen, um unsere Knochen zu stärken?


Stärkt Calcium die Knochen?


Natürlich aber...


Knochen bestehen nicht nur aus Calcium.


Und das "Stärken" von Knochen mit Hilfe von Calcium ist ein großer Fehler.


Warum setzt sich Calcium in den Arterien fest und gelangt nicht in die Knochen?


Wie soll man das Calcium an die Knochen "weiterleiten"?


Fangen wir vielleicht damit an, dass es sich nicht nur um Calcium-Mangel handelt.


Knochen bestehen aus mindestens 12 Mineralien: Calcium, Kalium, Magnesium, Mangan, Aluminium, Eisen, Zink, Selen, Bor, Phosphor, Schwefel, Chrom und vielen Spurenelementen wie z.B. Strontium.


Wenn wir über Osteoporose sprechen, denken wir permanent daran, wie wir den Calciummangel ergänzen sollen.


Aber ist mehr gleich besser?

Eben nicht.


Studien belegen, dass wir oftmals zu viel Calcium haben.


Man muss an dieser Stelle anmerken, dass es beim Thema Osteoporose große Missverständnisse gibt, wenn's um die Widerstandsfähigkeit von Knochen geht.


Die allgemein angewandte Messung der Knochendichte gibt keinen kompletten Aufschluss über den Zustand der Knochen. Bei einem Knochen, der eine hohe Dichte aufweist, ist nicht zwingend alles in Ordnung.


Es geht hauptsächlich darum, dass Biegsamkeit und Elastizität des Knochens darüber Hinweis geben, ob der Knochen anfällig für Brüche ist oder nicht.


Es wird jedoch zu wenig über die Bedeutung von Kollagen in unserem Körper gesprochen.


Es ist eben dieser Substanz zu verdanken, dass unsere Knochen nicht für Brüche anfällig sind und Schlägen Wiederstehen können.


Ohne korrekt gebildetes Kollagen und der damit zusammenhängenden Knochenstruktur werden selbst "dichte Knochen" einfach brechen.


Dazu braucht man z.B. Silizium, weil der Körper ansonsten Probleme mit der Kollagen-Synthese hat.


Man braucht große Mengen Vitamin C, weil eine Kollagen-Synthese ohne Vitamin C unmöglich ist.


Es müssen auch einige Aminosäuren hinzugefügt werden, um dem Körper die Bildung von Kollagen zu erleichtern.


Wenn man lediglich Calcium hinzufügt und andere Elemente nicht ausgleicht, kommt es zu Störungen.

Man rät uns, viel Milch zu trinken, um Osteoporose vorzubeugen.


Es ist jedoch interessant, dass Wissenschaftler eine andere Meinung haben.


Sie wiesen darauf hin, dass der Konsum von Milchprodukten, mit einem erhöhten Risiko eines Hüftknochenbruchs im höheren Alter verbunden war.


Wie schon bekannt ist, erkranken Männer ebenfalls an Osteoporose, aber Frauen widerfährt dieses Unglück häufiger.


Vor der Menopause, wenn der Östrogen-Spiegel im Blut noch hoch ist, wird Vitamin D einfacher in ihre aktive, knochenbildende Form umgewandelt.


Nachdem der Östrogen-Spiegel nach der Menopause sinkt, kommt es zu einer erhöhten Aktivität der Osteoklasten, wodurch Knochen schneller zersetzt werden.


Zurück zum Calcium.


Ein Übermaß an Calcium führt zur Störung des Gleichgewichts im Mineralien-Haushalt, was wiederum verursacht, dass sich Calcium im Weichteilgewebe ablagert.

Das Gleichgewicht zwischen Calcium und Magnesium wird gestört.


Das Verhältnis von Calcium zu Magnesium sollte etwa 2:1 betragen.


Jetzt werden wir uns der Arterien annehmen, deren Verengung zum Herzinfarkt führt.


Eine sog. arterosklerotische Plaque ist ein Gebilde aus Calcium, Cholesterin und Blutgerinnseln.


Manchmal kommt es dazu, dass es sich bei einer Verhärtung der Arterienwände, die aufgrund einer Verkalkung entstanden ist, um komplett entwickeltes Knochengewebe handelt.


Knochen in Arterien?

Kann man sich das vorstellen?

Ja, es ist schwierig.


Wäre es nicht besser, wenn wir einen "Aufpasser" hätten, der dafür sorgen würde, dass das Calcium an die richtigen Stellen gelangt?


Was ist die Ursache für diese chaotischen und gesundheitsgefährdenden Kalkablagerungen in den Arterien? (Aber auch in den Gelenken, z. B. Kalkschulter).


Doch, wir wissen es, dass dies dem Mangel an Vitamin K2 geschuldet ist.


Vitamin K2 führt zur Aktivierung gewisser Eiweißkomponenten, die in unserem Körper vorhanden sind, aber in einer Art Schlafzustand.


Sie sind bereit, eine aktive Rolle zu übernehmen, aber nur dann, wenn sie "geweckt" werden.

Eine dieser Substanzen ist das Osteokalzin.


Osteokalzin, das durch den Einfluss von Vitamin K2 aktiviert wird, führt dazu, dass Calcium in Zähne und Knochen weitergeleitet wird, also dort wo es hin soll.


Vitamin K2 aktiviert noch ein anderes Protein, das MGP - es sorgt dafür, dass z.B. in Arterien oder in anderen Teilen des Weichteilgewebes abgelagertes Kalk entfernt wird.


Wenn wir einen Vitamin K2 Mangel haben, sind diese beiden Substanzen inaktiv.


Je mehr Calcium das nicht weiß, wo es hinsoll, desto schlechter.


Das bedeutet, dass wir viel Vitamin K2 benötigen, insbesondere wenn wir Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D3 einnehmen, da wir uns sonst schweren gesundheitlichen Schaden zufügen können.


Der heilbringende Einfluss von Vitamin K2 wird nicht nur im Fall von Herz-, Knochen- , Gelenken- und Zahnkrankheiten festgestellt, sondern auch bei Alterungsprozessen, die im Körper vorgehen:

Krebs, Asthma, Alzheimer-Krankheit, MS usw.


Quellen:


Booth SL. Skeletal functions of vitamin K-dependent proteins: Not just for clotting anymore. Nur. Rev. 1997; 55(7): 282-84.


Cranenburg EC, Schurgers LJ, Vermeer C. Vitamin K. The coagulation vitamin that became omnipotent. Thrombose. Haemost. 2007; 98(1): 120-10;


Kamera T, Miyazawa K, Mori Y, et al. jjVitamin K2 inhibits osteoclast apoptosis. Biochem. Biophys. Res. Commun. 1996; 220(3): 515-19.


Timur I, Tanizaki Y, Sato S, Saito K, Takahashi K. Menaquinone (vitamin K2) therapy for bronchial asthma. II. Clinical effect of menaquinone on bronchial asthma. Acta Med. Okayama 1975; 29(2): 127-35.


Bolland MJ, Grey A, Avenell A, et al. Calcium supplements with or without vitamin D and rise of cardiovascular events: reanalysis of the Women's Health Initiative limited access dataset and meta-analysis. BMJ 2011, 342: d2040.


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Baoström K, Watson KE, Horn S, et al. Bone morphogenetic protein expression in human atherosclerotic lesions. J. Clin. Invest. 1993: 91(4): 1800-09.

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