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PROSTATAKREBS - KEIN GRUND ZUR PANIK


Die meisten Arten von Prostatakrebs wachsen so langsam, dass Forscher sich mehr und mehr fragen, ob das Leben der Patienten derart gefährdet ist, dass das Risiko von Behandlungen mit Hormonen, chirurgischen Eingriffen oder Bestrahlungen tatsächlich gerechtfertigt ist.

 

All diese Behandlungen bringen nicht unerhebliche Nebenwirkungen mit sich, wie etwa Inkontinenz oder Impotenz.

 

„Die Daten zeigen, dass für die meisten Patienten, die an einem Krebs mit geringem Risiko erkrankt sind, kein Grund zur Panik besteht“, sagte die Krebsforscherin Grace Lu-Yao von der Universität für Medizin in New Jersey,

„Prostatakrebs ist wirklich keine tödliche Krankheit mehr“.

 

Die Forscher analysierten Daten aus dem nationalen Krebsregister Schwedens, um die Sterblichkeitsrate von 6.800 Männern zu vergleichen, die unter 70 Jahren alt waren und die Diagnose „Prostatakrebs im Frühstadium mit einem geringen oder mittelgroßen Risiko“ bekommen hatten.

 

Der Risikofaktor wurde durch eine Kombination von Tests berechnet, wie zum Beispiel dem PSA-Test (Test auf das sog. Prostataspezifische Antigen) und dem Gleason-Score (Methode zur mikroskopischen Bewertung einer Gewebeprobe).

 

Die Patienten unterzogen sich entweder aggressiven Behandlungen gegen Krebs mit Hormonen, Operationen oder Bestrahlungen oder aber sie warteten ab und beobachteten unter der ständigen Kontrolle ihres Arztes, ob der Krebs sich weiter entwickelte.

 

Ganz allgemein wird die Fünf-Jahres-Überlebensrate mit 95 % angegeben. Das bedeutet, dass ein Krebs der Prostata bei 1 bis 5 Prozent der erkrankten Männer zu einem früheren Tod als ohne diese Krankheit führen würde. Zur Berechnung dieser Überlebensraten wurden sowohl behandelte als auch unbehandelte an Prostatakrebs erkrankte Männer einbezogen.

 

Bei der erwähnten Studie nun ergab es sich, dass nach 8 Jahren 20 % der Männer, die sich nicht behandeln ließen, sondern nur abgewartet und ihren Prostatakrebs ärztlich überwachen ließen, gestorben waren. In dieser Altersgruppe stirbt jedoch auch in der übrigen Bevölkerung genau derselbe Anteil.

 

Bei den 20 % der Verstorbenen befanden sich lediglich weniger als 3 %, die letztendlich an den Folgen ihres Prostatakrebses gestorben waren. Dabei wiesen die Forscher darauf hin, dass man den allgemeinen Gesundheits- und Fitnesszustand der Männer nicht in die Bewertung mit einfließen ließ.

 

Aufgrund des insgesamt als niedrig einzustufenden Todesrisikos durch Krebs der Prostata, halten die Wissenschaftler eine sorgfältige Beobachtung des Krebses bei Männern mit geringem Risiko für durchaus empfehlenswert.

Gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass Männer mit einem solchen als wenig riskant eingestuften Prostatakrebs keinen Grund zur Panik hätten.

 

Krebsforscherin Lu-Yao sagte, Betroffene sollten die Diagnose eher als eine Art Weckruf betrachten – als Gelegenheit, um endlich etwas für ihre Gesundheit zu tun und ihre Fitness zu verbessern, etwa indem sie mehr Sport treiben und sich gesünder ernähren.

Eine gesunde Lebensweise nämlich würde ihre Chancen auf ein gesundes und langes Leben mit Sicherheit deutlich erhöhen – ob mit oder ohne Krebs.

 

Welche Lebensmittel in Sachen Prävention besonders günstig sind, erkläre ich in persönlichem Gespräch, da nicht jedem das Selbe gilt. Wichtig ist hierbei, dass eine insgesamt gesunde Ernährung ein Faktor ist, mit dem jeder Mann sein persönliches Prostatakrebs-Risiko deutlich senken kann. Meiden Sie verarbeitete Fleischprodukte, da diese entzündungsfördernd wirken, für oxidativen Stress sorgen und den Hormonhaushalt stören, der für eine gesunde Prostata zuständig ist.

 

Wählen Sie besser reichlich Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Fisch, die allesamt eine schützende oder -  bei bestehendem Krebs – sogar therapeutische Wirkung haben. Vorausgesetzt – sind die Produkte antibiotikafrei, ohne Spritzmittel und insgesamt industriel unbehandelt. Spricht Bio Qualität.

 

In Sachen Gemüse sind besonders Kreuzblütengewächse wirksam (Blumenkohl, Brokkoli, Kohl, Kresse, Rettich, Rucola etc.), am besten gewürzt mit Kurkuma, da sich der darin enthaltene wirkstoffkomplex Curcumin als krebshemmend erwiesen hat.

 

Auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können hilfreich sein. Vitamin D3 Spiegel ist überaus sehr wichtig, und soll min. 80 und mehr betragen. (Vorsicht – Vitamin D3 soll dem Körpergewicht angepasst werden und unbedingt mit dem Vitamin K2Mk7 eingenommen werden. Alles andere ist kaum wirkungsvoll.)

 

In einer Kohortenstudie mit 2.062Männern, die an Prostatakrebs erkrankt waren, war eine vermehrt pflanzliche Ernährung nach der Krebsdiagnose mit einem geringeren Risiko für das Fortschreiten des Prostatakrebses verbunden.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass eine Ernährungsberatung für Patienten, bei denen Prostatakrebs diagnostiziert wurde, eine sinnvolle Unterstützung für Gesundheit und Wohlbefinden sein könnte.

 

Quellen:

 

Lu-Yao G. et. Al. „DiagnosisofLocalized, Screen-Detected, Prostate Cancer Crisis or Opportunity?“, JNLI J Natl Cancer Inst 2010 102 813):917doi:10.1093/jnci/dj       260, June 24, 2010

 

Sattin P . et al., Wutcomesin Localized Prostate Cancer: National Prostate Cander Register of Sweden Follow-up Sudy”, JNCI J Natl Cancer Inst 102 (13):950-958 2010

 

Ochkowski M, Dziendzikowska K, Pasternak-Winiarska A, Wlodarek D, Gromadzka-Ostrowska J, Dietary Factors and Protate Cancer Development, Progression, and Reduction. Nutrients. 2021 Feb 3; 3;13(2):496

 

Applegate CC, Rowles JL, Ranard KM, Jeon S, Erdman JW. Soy Consumption and the Rist of Prostate Cancer: An updated Systematic Review and Meta-Analysis. Nutrients. 2018 Jan 4; 10(1):40

 

Vivian N Liu et al: Plant-Based Diets and Disease Progression in Men With Prostate Cancer

 

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