SCHIMMELPILZE AUSLEITEN UND ENTGIFTEN
- agneskalaitzis
- 18. Apr. 2024
- 4 Min. Lesezeit

Schimmel, seine Sporen und seine Pilzgifte, die Aflatoxine, sind stark toxisch.
Nur wenige Schimmelpilze sind für den Menschen harmlos (etwa Edelschimmel auf Käse oder Salami).
Schimmelpilzbefall in Räumen und verschimmelte Lebensmittel sollten hingegen unbedingt gemieden bzw. vollständig entsorgt werden.
Schimmelpilzgifte oder Mykotoxine (Aflatoxine) sind enorm giftig. Sie gelten als krebserregend, das Immunsystem schwächend und stark leber- und nierenschädigend.
Werden große Mengen an Schimmelpilzsporen eingeatmet , kann sich eine sog. Aspergillose entwickeln. Diese macht sich mit deutlichen Symptomen bemerkbar: Lungenentzündung, Atemnot, Brustschmerzen, Husten, Fieber, Kopfschmerzen, sogar epilepsieähnliche Symptome sind möglich.
Auch eine allergische Aspergillose ist möglich. Sie macht sich ebenfalls in Atemwegsbeschwerden bemerkbar und tritt häufig bei Asthmatikern auf. Schimmelpilze können sich im Rahmen einer Aspergillose auch in manchen Organen anhäufen. Man spricht dann vom sog. Aspergillom, das u. U. operativ entfernt werden muss.
Die Aspergillose ist ein Notfall. Sie muss schulmedizinisch diagnostiziert und behandelt werden. In diesem Artikel geht es jedoch um den Schimmelpilzbefall des Verdauungssystems, wenn sich im Darm also Schimmelpilze angesiedelt haben.
Schimmelpilze werden meist völlig unbeabsichtigt verzehrt, denn im Anfangsstadium sieht und schmeckt man den Schimmel nicht. Er kann mit fast jedem Lebensmittel aufgenommen werden – ob mit Obst, Gemüse, Salaten, Backwaren, Milchprodukten, Tee, Gewürzen, Fleisch, sogar dem Trinkwasser.
Befinden sich die Schimmelpilze im Darm, muss es nicht unbedingt zu eindeutigen Beschwerden kommen. Es kann sein, dass die Darmflora die Schimmelpilze noch gut in Schach halten kann. Es kann jedoch auch sein, dass sich die Schimmelpilzbelastung langsam steigert.
Doch ganz gleich, ob der Befall nun groß oder klein ist, Schimmelpilze produzieren ständig Mykotoxine, die auch in kleinsten Mengen den Körper belasten. Die Entgiftung dieser Mykotoxine ist für die Leber und auch die Nieren Schwerstarbeit und kann zu einer Überlastung dieser so wichtigen Organe führen.
Eine permanente Belastung des Darms mit Schimmelpilzen und ihren Giften kann außerdem die Entstehung von Nahrungsmittelintoleranzen fördern (Fructose-, Gluten- und Laktoseintoleranz), da die Pilze und Pilzgifte die Darmschleimhaut schädigen.
Nach einer langfristigen Belastung durch Schimmel kann überdies ein chronischer Eisenmangel entstehen, da Schimmelpilze offenbar die Eisenvorräte des Organismus aufzehren.
Eine Schimmelpilzbelastung im Darm kann im Grunde alle möglichen Symptome auslösen oder auch bestehende Erkrankungen verstärken, wie etwa:
- Müdigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Plötzliche Gedächtnisschwäche
- Vitalstoffmängel (Eisen)
- Intoleranzen
- Verdauungsprobleme
- Chronische Kopfschmerzen
- Allergien
- Verstärkte Infektanfälligkeit
- Blutbildveränderungen
- Neurologische Probleme
- Hautekzeme oder
- Andere chronische Erkrankungen bis hin zu Krebs und Autoimmunerkrankungen
Da man bei ungeklärten Beschwerden in der ganzheitlichen Praxis immer auch die Darmflora überprüft, kann mit einer solchen Stuhlanalyse eine Schimmelpilzbelastung als mögliche Ursache oder Mitursache erkannt oder ausgeschlossen werden.
Doch selbst wenn man keinen Test machen möchte, man also nicht genau weiß, ob man nun eine Schimmelpilzbelastung hat oder nicht, lohnen sich von Zeit zu Zeit Maßnahmen, die dabei helfen, mögliche Schimmelpilze und deren Gifte auszuleiten.
Aktivierte Kohle oder Aktivkohle ist bekannt für seine entgiftenden Eigenschaften. Die Kohle nimmt im Darm Gifte auf (auch Mykotoxine) und sorgt dafür, dass sie mit dem Stuhl ausgeleitet werden können. Aktivkohle kann zu diesem Zweck kurweise eingesetzt werden.
Knoblauch hat eine starke pilzbekämpfende Wirkung und wid in der Naturheilkunde daher auch bei Candida- oder Schimmelpilzbafall eingesetzt. Dazu soll man täglich 2 – Gramm frischen, also rohen Knoblauch essen, oder die entsprechende Menge an Kapseln einnehmen.
Chlorophyll kann Schimmelpilze vertreiben. Chlorophyll ist der natürliche grüne Farbstoff in allen Grünpflanzen. Studien haben gezeigt, dass Chlorophyll nicht nur generell Schimmelpilze vertreiben kann, sondern auch die Zellen – insbesondere die Leber – vor schimmelpilzbedingten Schäden schützen kann, also vor den giftigen Auswirkungen der Schimmelpilzgifte. Chlorophyll bildet mit den Aflatoxinen Komplexe, so dass diese gebunden und ausgeleitet werden
Können.
Curcumin hemmt die krebserregenden Wirkungen von Aflatoxinen.
Eine Studie von 2015 zeigte, dass Curcumin die toxischen und krebserregenden Wirkungen von Aflatoxinen hemmen kann, so dass Curcumin-Präparate das Programm zur Schimmelpilz-Entgiftung begleiten können.
Zeolith und Bentonit helfen bei der Entgiftung von Schimmelpilzen.
Die Mineralerden helfen bei der Entgiftung von Schimmelpilzen und deren Giften. Sie binden die gefährlichen Toxine im Verdauungssystem und leiten sie mit dem Stuhl aus, so dass sie gar nicht erst in den Blutkreislauf gelangen – wie auch eine Studie von 2008 zeigen konnte.
Antioxidantien sind ebenfalls in der Lage, schädliche Auswirkungen zu unterbinden, die von Schimmelpilzen und deren Giften ausgehen.
Probiotika wirken sich einerseits äußerst positiv auf den Darm aus, so dass dieser und mit ihm das Immunsystem gestärkt werden und sich der Organismus schon allein aus diesem Grund besser gegen Schimmelpilzgifte zu Wehr setzen kann.
Andererseits helfen Probiotika beim Aufbau einer gesunden Darmflora, die Schimmelpilze und andere Pilze meist erfolgreich zurückdrängen kann, so dass sich diese gar nicht erst ausbreiten können.
In einer Studie von 2004 entdeckte man außerdem, dass die probiotische Hefekultur Saccharomyces boulardii die negativen Effekte des Mykotoxins Ochratoxin A hemmen konnte.
Quellen:
Cho JA et al, Curcumin utilizes the anti-inflammatory response pathway to protect the intestine against bacterial invasion, Nutrition research and practice, April 2015
Markus Schretti, Elaine Bignell et al, Siderophore Biosynthesis but Not Reductive Iron Assimilation is Essential for Aspergillus fumigatus Virulence, J Exp Med 2004
Jamie H. Rosenblum Lichtenstein, Yi-Hsiang Hsu et al, Environmental Mold and Mycotoxin Exposures Elicit Specific Cytokine and Chemodine Responses, PLoS One, 2015
Mary Augustina Egbuta, Mulunda Maanza et al, Health Risks Associated with Exposure to Filamentous Fungi, Int J Environ Res Public health, 2017
Julia R. Köhler, Arturo Casadevall et al, The Spectrum of Fungi That infects Human, Cold Spring Harb Perspect Med, 2015
Sorrenti V, Di Giacomo C et al, Toxicity of ochratoxin a and its modulation by antioxidants: a review, Toxins Basel 2013
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