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SCHMERZMITTEL IN DER SCHWANGERSCHAFT




Da schwangere Frauen im Berufs- und Familienleben oft aber weiter "funktionieren" müssen und sich keine Schwächen erlauben dürfen, wird zunehmend ins Apothekerschränkchen gegriffen.


Schwangere sind häufig mit allen möglichen Schmerzen konfrontiert: Mal schmerzt der Unterleib, mal tut der Rücken weh und nicht selten kommen auch Kopf- oder Beckenschmerzen dazu.


Dabei wäre gerade in der Schwangerschaft besondere Vorsicht geboten. Denn jedes Schmerzmittel, das die werdende Mutter einnimmt, konsumiert zwangsläufig auch das Baby.


Viele Medikamente und so auch etliche Schmerzmittel gelangen über den mütterlichen Blutkreislauf in die Plazenta und wirken auf diese Weise direkt auf das ungeborene Kind ein – und zwar so, dass dieses regelrecht von den Medikamenten abhängig wird und nach der Geburt zuerst einmal unter Entzugssymptomen zu leiden hat.


Dr. Alan Spitzer hat mit seinem Team die Aufzeichnungen von 299 Intensivstationen für Neugeborene untersucht. Die Studie hat gezeigt, dass von fast 675.000 Babys, die dort zwischen 2003 und 2013 aufgenommen wurden, weit über 10.000 einen Schmerzmittel-Entzug durchmachen mussten.


Des Weiteren wurde festgestellt, dass sich die Anzahl der Neugeborenen mit Entzugssymptomen im Laufe von einem Jahrzehnt vervierfacht hat.


Berechnungen haben ausserdem ergeben, dass allein in den USA mittlerweile 15.000 Babys pro Jahr wegen eines Entzugs auf Intensivstationen behandelt werden müssen.


Säuglinge, die an dem sogenannten Neonatalen Abstinenzsyndrom leiden, machen die Hölle durch. Sie zittern, sie können nicht richtig schlafen, kaum trinken und haben heftige Krampfanfälle – von den seelischen Qualen ganz zu schweigen.


Dr. Spitzer betont, dass Neugeborene auch dann unter Entzugssymptomen leiden, wenn ihre Mütter in der Schwangerschaft verschreibungspflichtige Schmerzmittel eingenommen haben.


Und nein! Es sind nicht die Kinder heroin- oder alkoholabhängiger Frauen.


Der Haken an der Sache ist, dass es Ärzte sind, die Schwangeren derartige Medikamente empfehlen und verschreiben.


Die meisten der betroffenen Mütter sind vor der ärztlichen Verschreibung weder tablettenabhängig noch würden sie von sich aus Schmerzmittel einnehmen.


Und nur weil ihnen die behandelnden Ärzten versichern, dass die Medikamente ihren ungeborenen Babys in keinster Weise schaden würden (was eine glatte Lüge ist), greifen die Frauen zu Schmerzmitteln.


Hat das Neugeborene dann erst einmal die Entgiftung überwunden, ist die Gefahr für Langzeitfolgen aus der Schmerzmitteleinnahme der Mutter noch lange nicht gebannt. Denn es besteht weiterhin die Gefahr, dass in den nächsten Jahren Schäden wie beispielsweise Asthma oder Autismus zutage treten.


Schwangere sollten daher – wenn keine zwingende Notwendigkeit besteht – besser auf natürliche Alternativen zu Schmerzmitteln zurückgreifen.


Ob Packungen mit erhitztem Fango, Bauchmassagen mit Johanniskraut-Öl oder Schwangerschaftsyoga: Die Möglichkeiten sind sehr breit gefächert, um Schmerzen in der Schwangerschaft auf natürliche Weise zu behandeln.


Quellen:


Alan R. Spitzer et al, "Increasing Incidence of the Neonatal Abstinence Syndrome in U.S. Neonatal ICUs”, The New England Journal of Medicine, April 2015


Matthew Herper, "Prescription Pain Pill Overuse Is Leading To Thousands Of Hospitalized Newborns”, Forbes, April 2015

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