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WEIßDORN BEI HERZSCHWÄCHE

Aktualisiert: 19. Aug.

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Weißdorn zeigt in einzigartiger Weise einen umfassenden Schutz für das Herz. Er hat sich in der Pflanzenheilkunde zur Stärkung des Herzens bewährt und wird bei verschiedensten Anzeichen einer Herzschwäche angewendet. Aktuelle Studien entdeckten, dass Weißdorn in der Lage ist den Blutdruck zu senken, Ablagerungen an den Blutgefäßen zu verhindern und einer Verdickung des Herzmuskels entgegen zu wirken.

 

Bei einer chronischen Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist das Herz nicht mehr in der Lage mit gewohnt kräftigen Pumpstößen den Blutkreislauf aufrecht zu erhalten. Dadurch werden die Organe und das Gehirn nur noch vermindert mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

 

Eine beginnende Herzschwäche wird typischerweise begleitet von Beschwerden wie rascher Ermüdbarkeit, Kurzatmigkeit, Beklemmungsgefühl und Wasseransammlungen (Ödeme) in den Beinen oder im Bauch. Auf lange Sicht können dadurch die Organe und der gesamte Körper geschädigt werden.

 

Der bewährte Weißdorn vermag viele Beschwerden, die im Zusammenhang mit einer Herzschwäche auftreten, zu lindern. Außerdem kann er auch vorbeugend zum Schutz und zur Stärkung des Herzens eingesetzt werden.

Seine positiven Effekte auf das menschliche Herz sind so überzeugend, dass sich bereits etliche Studien mit der Wirkungsweise des Weißdorns beschäftigten. Sie stellten heraus, dass Weißdorn auf vielfältige Weise eine normale Herzfunktion fördert.

So werden durch Weißdorn-Extrakte verschiedene Mechanismen unterstützt, die den Blutdrucksenken. Außerdem wurde nachgewiesen, dass Weißdorn in der Lage ist Ablagerungen an den Blutgefäßen zu vermindern und einer Verdickung des Herzmuskels entgegen zu wirken. Auch nach Operationen am Herzen stabilisieren Weißdorn-Extrakte die umliegenden Blutgefäße und schützen sie so vor Blutaustritten.

Zu den blutdrucksenkenden Eigenschaften des Weißdorns sind bisher zwei Mechanismen bekannt.

Zum einen kann der Weißdorn-Extrakt die Erweiterung der Blutgefäße fördern. Zum anderen hat er auch präventive Effekte, durch die Ablagerungen an den Gefäßwänden verhindert werden können.

Zunächst wurde beobachtet, dass Inhaltsstoffe des Weißdorns zu einer Erweiterung der Blutgefäße beitragen.

Denn Weißdorn-Extrakte erhöhen die Ausschüttung von Stickstoffmonoxid (NO), welcher das Weiten der Blutgefäße im Körper veranlasst. Dadurch sinkt der Gegendruck, gegen den das Herz anpumpen muss. Als Folge kann der Blutdruck im Körper wieder absinken. Außerdem werden durch erweiterte Blutgefäße alle Organe besser durchblutet.

Außerhalb des Körpers ist Stickstoffmonoxid als gefährliches Gas bekannt. Doch der menschliche Körper produziert NO auch selbst und nutzt es für wichtige Prozesse. Das kleine Gasmolekül wird beispielsweise von den Endothelzellen (den innersten Zellen der Blutgefäße) freigesetzt und sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße weiten und der Blutdruck dadurch sinkt. Auch die Durchblutung der Geschlechtsorgane wird durch NO gesteuert und Stickstoffmonoxid-freisetzende Stoffe werden häufig zur Behandlung von Impotenz eingesetzt. Auch das Immunsystem nutzt NO im Kampf gegen Bakterien und Pilze.

 

Darüber hinaus schützen Weißdorn-Extrakte vor Ablagerungen in den Gefäßen. Ablagerungen bilden sich vor allem durch beschädigtes (oxidiertes) LDL-Cholesterin und können zunehmend zu einer Gefäßverengung führen, die den Blutdruck ansteigen lässt.

 

In Studien stellte sich heraus, dass durch die Inhaltsstoffe des Weißdorn-Extrakts Oxidationsprozesse (Beschädigungen) an LDL-Cholesterin verringert werden können. Damit leistet der Weißdorn einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Gefäßverengung und dem daraus entstehendem Bluthochdruck und seinen Folgen wie der Herzschwäche.

 

Zudem schützt Weißdorn auch die Blutgefäße des Herzmuskels nach einem Herzinfarkt vor Leckagen.

Ein Herzinfarkt wird durch einen Verschluss der Herz-versorgenden Blutgefäße durch Verklumpungen im Blut ausgelöst. Auch, wenn diese erfolgreich entfernt werden konnten, treten dennoch häufig Komplikationen nach der Operation auf. Ein in der Medizin beobachtetes Phänomen ist die sogenannte „Reperfusion“ von zuvor verschlossenen oder schlecht durchbluteten Gefäßen.

Reperfusion beschreibt das Austreten von Blut aus Blutgefäßen, deren Durchblutung zuvor gestört war. Durch die verminderte Durchblutung können die Blutgefäße derart geschädigt sein, dass sie einem normalen Blutdruck nicht mehr Stand halten. In Tierversuchen konnte die Schutzwirkung des Weißdorns auf die Herzarterie nach einem vorangegangenen Verschluss nachgewiesen werden.

 

Auch außerhalb der Wissenschaft sind die Herz-stärkenden Effekte von Weißdorn geschätzt und ausreichend dokumentiert.

 

Besonders hervorgehoben wird in der Pflanzenheilkunde seine günstige Wirkung auf das Altersherz, da Weißdorn die Kontraktionskraft des Herzens stärkt.

Gerne wird traditionell eine Tee-Kur aus Weißdornblüten und -Blättern empfohlen. Diese hat eine lindernde Wirkung auf Herzbeschwerden, die durch Abbauerscheinungen am Herzmuskel und mangelhafter Durchblutung der Herzkranzgefäße ausgelöst werden.

Bei Nervosität und Unruhe wirkt Weißdorn beruhigend und entspannend. Auch bei Schlafstörungen hilft die Pflanze und verbessert das Ein- und Durchschlafen.


Wechseljahresbeschwerden wie Stimmungsschwankungen, Schlafproblemen und Niedergeschlagenheit lindert der Weißdorn auf sanfte Weise. Er beruhigt die Nerven und verbessert das Wohlbefinden.


Ein Tee mit Weißdorn kräftigt das Herz und lindert Nervosität, Einschlafprobleme und Wechseljahresbeschwerden. Für den heilkräftigen Tee wird nichts weiter als frische oder getrocknete Blüten und Blätter vom Weißdorn benötigt.


Trinke bis zu drei Tassen Weißdorn-Tee über den Tag verteilt. Bei einer kurweisen Anwendung wird der Tee für drei bis maximal acht Wochen lang täglich getrunken. Danach sollte eine zweiwöchige Pause eingelegt werden, in der du auf folgende Heilkräuter mit ähnlicher Wirkung ausweichen kannst.


Wenn du die Sammelzeit für Blätter und Blüten verpasst hast, kannst du im Herbst die Früchte des Weißdorns zu Tee verarbeiten. Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist, wenn die Weißdornbeeren leuchtend rot und leicht süßlich und mehlig sind.


Als selbst gemachter Sirup lassen sich die Inhaltsstoffe der Beeren lange konservieren und zum Süßen von Getränken und Nachspeisen verwenden. Die Vitamine gehen durch das Erhitzen zwar teilweise verloren, aber die heilkräftigen Inhaltsstoffe der Beeren bleiben größtenteils erhalten.


So wird der Sirup zubereitet:


Diese Zutaten brauchst du für etwa 500 Milliliter Weißdorn-Sirup: 500 g frische, reife Weißdornbeeren 250–300 g Zucker 1 unbehandelte Zitrone.


Die Weißdornbeeren waschen, in einen Topf geben und mit Wasser auffüllen, bis alle Beeren vollständig bedeckt sind. Für 25 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen, den Herd ausschalten und die Beeren weitere 20 Minuten ziehen lassen. Den Beerensud durch ein Sieb gießen, die Beeren gründlich ausdrücken und die Flüssigkeit auffangen. Die Flüssigkeit zurück in den Topf gießen. Die Zitrone auspressen und den Saft zusammen mit dem Zucker zur Flüssigkeit geben.


Mehr über Weißdorn habe ich bereits hier berichtt:

 

Quellen:

S. Bäumler, Heilpflanzen Praxis heute, 2nd ed. München: Elsevier GmbH, 2013.

M. Pahlow, Das große Buch der Heilpflanzen, vol. 9. Hamburg: Nikol-Verlag, 2020.

 

S. Chrubasik „Weißdorn-Extrakt bei Herzbeschwerden  Experimentelle und klinische Untersuchungen“ 2005 May

R. Fürst and I. Zündorf, “Weißdorn – was bleibt?” Deutsche Apothekerzeitung - Phytoforschung, vol. 23, p. 56, 2017.

 

 

 

 

 

 
 
 

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