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WIRKUNG UND ANWENDUNG VON APIGENIN

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Apigenin ist ein Pflanzenstoff, der bei Ängsten, Depressionen, Alzheimer und entzündlichen schmerzen eingesetzt werden kann.

Er kommt besonders in Petersilie, Kamille und Sellerie vor und verfügt über antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Zusätzlich wirkt er nervenschützend, angstlösend und krebshemmend.

 

In Laborstudien zeigte sich zudem, dass Apigenin die Entstehung der typischen Ablagerungen hemmt, die sich bei Alzheimer im Gehirn bilden.

 

Schon seit den 1990er-Jahren wird der Stoff für die folgenden Einsatzgebiete erforscht: Krebsprävention, neurologische Erkrankungen inkl. Alzheimer, Parkinson und MS sowie Angststörungen, Depressionen, Schlaflosigkeit und äußerlich bei entzündlichen Schmerzen (z. B. Arthrose und dem Karpaltunnelsyndrom).

 

Wie wirkt Apigenin?

Nun ein paar Wirkprofile:

 

Stärkt die körpereigenen antioxidantien

 

In einer Studie von 1999 zeigte sich, dass die Aktivität der körpereigenen antioxidativ wirkenden Entzyme (Glutathionreduktase und Superoxiddismutase) deutlich stieg, wenn die Probanden viel krause Petersillie gegessen hatten.

 

Senkt Rückfallrate bei Darmkrebs

 

Die Kombination aus täglich 20 mg Apigeninmit 20 mg EGCG (Wirkstoff aus Grünteeextrakt) zeigte in einer deutschen Studie aus 2008 hilfreiche Wirkung für Patienten, die bereits eine Darmkrebsoperation hinter sich hatten.

 

Hemmt Fortschritt bei Alzheimer, Parkinson und MS

 

Aus 2010 stammt eine studie, in der Probanden mit Alzheimer, Parkinson und MS einen für die Studie entwickelten Wrikstoffmix aus Apigenin, Silymarin, Ferulasäure und Gamma-Oryzanol einnahmen, alle 12 Stunden 3 bis 14 Monate lang.

 

Keine der behandelten Personen zeigte ein fortschreiten der Erkrankung. In vielen Fällen besserte sich der Zustand sogar. Bei den MS-Patienten nahmen die Behinderungen in 40 % der Fälle ab, bei Parkinson verbesserten sich die Symptome bei 88 % der Patienten und bei Alzheimer bei 75 %.

 

Gamma-Oryzanol wird aus Reiskeimöl hergestellt, Ferulasäure aus Reiskleie, Silymarin ist der Pflanzenstoff aus der Mareindistel.

 

Ein 100 mg Apigenin Präparat empfehle ich hier:

 

 

200 mg Silymarin liefert Mariendistel Extrakt, auch über den oben genannten Link zu bekommen, 50 mg Ferulasäure ist in ca. 2 TL Reiskleie enthalten und 50 mg Gamma-Oryzanol in etwa ½ -1 TL Reiskeimöl. Diese Mengen wurden bei der Studie verwendet.

 

Lindert Angstzustände

 

Das Nervensystem entspannt sich nach einer Tasse Kamillentee – u. a. wegen des enthaltenen Apigenins.

 

In Studien hat man nachgewiesen, das Apigenin aus Kamileextrakt signifikant die Angststärung und Schlafstörung mildern kann.

 

Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass Apigenin mit dem Schlaf in Verbindung steht. In einer italienischen Beobachgtungsstudie von 2020 zeigte sich, dass die Schlafqualität umso besser war, je mehr Apigenin und auch Naringenin in der Ernährung enthalten waren. Naringenin ist besonders in Grapefruits und anderen Zitrusfrüchten enthalten, insbesondere in der weißen Haut.

 

Wie genau unterstützt Apigenin den Schlaf?

 

Der Pflanzenstoff senkt oxidativen stress, Entzündungsmarker und den Stresshormonspiegel (Cortisol). Gleichzeitig lässt er den Glutthion-Serotonin- und BDNF-Spiegel steigen.

 

BDNF ist ein Wachstumsfaktor, der u. a. im Gehirn für den Schutz und das Wachstum von Nervenzellen verantwortlich ist. Er ist wichtig für das Gedächtnis, für Lernprozesse und den Tiefschlaf.

 

Niedrige BDNF-Spiegel werden nicht nur mit Depressionen, Angst- und Schlafstörungen in Verbindung gebracht. Auch bei Erkrankungen, wie Alzheimer, Parkinson und MS liegt häufig ein niedriger BDNF-Spiegel vor. Es ist demnach entscheidend, Maßnahmen für einen ausgewogenen BDNF-Spiegel zu ergreifen.

 

Auch Lithiumorotat kann den BDNF-Spiegel steigen lassen.

 

Zusätzlich verbessert Apigenin das Darmmikrobion (Darmflora).  Für einen guten Schlaf ist dies entscheidend. Denn eine Störung der Darmflora (Dysbiose) spielt eine bedeutende Rolle sowohl für die Schlafqualität als auch im Alterungsprozess.

 

Eine Dysbiose ist sogar eines der 12 offiziell anerkannten Kennzeichen des Alterns. Daher können Probiotika und gezielte Lebensstiländerungen zur Verbesserung der Darmflora den Alterungsprozess verlangsamen.

 

Stoppt Alterungsprozesse und schützt NAD+

 

Apigenin kann nicht nur über seinen Einfluss auf die Darmflora, sondern auch über seinen Einfluss auf NAD+ Alterungsprozesse verlangsamen.

 

NAD+ ist als wichtiges Coenzym in den Mitochondrien an der Energiegewinnung beteiligt. Sinkt der NAD-Spiegel, ist man häufig müde, die Muskulatur wird nicht gut mit Energie versorgt und Reparaturprozesse geraten ins Stocken.

 

Der Körper kann NAD+ aus Vitamin B3 bilden. Mit zunehmendem Aller aber nimmt der NAD-Spiegel ab, denn der Bedarf steigt, während gleichzeitig die körpereigene Bildung immer weniger wird.

 

Der Bedarf steigt besonders durch chronische Entzündungsprozesse, die im Alter immer häufiger werden. Sie werden u. a. vom Glykoprotein CD38 aufrechterhalten. CD38 wiederum verbraucht ständig NAD+.

 

Die Folgen von allem zusammen – der Entzündungsprozesse, des steigenden CD38 und des sinkenden NAD-Spiegels – sind z. B. Diabetes, Herz-Kreislauf Erkrankungen, aber auch Depressionen, Alzheimer und Parkinson.

 

Was kann man nun tun?

1.  NAD-Spiegel erhöhen

2.  CD38 hemmen

3.  Der CD38-Überaktivität vorbeugen.

Dies gelingt folgendermaßen:

 

1.  NAD-Spiegel mit NMN erhöhen

Viele Menschen nehmen inzwischen NMN. Dabei handelt es sich um direkte Vorstufen von NAD+. Das heißt, im Organismus kann daraus NAD+ gebildet werden.

2.  CD38 hemmen

Wenn CD38 aber sehr aktiv ist, wird das zusätzlich gebildete NAD+ auch wieder schneller verbraucht. Daher sollte man immer zusätzlich für eine gute CD38 Hemmung sorgen. Wird CD38 gehemmt , sinkt der NAD-Verbrauch und der NAD-spiegel steigt.

 

Ein natürlicher CD38 Hemmer ist Apigenin. Aber auch andere Pflanzenstoffe, wie Quercetin und Luteolin hemmen CD38.

 

Apigenin als Phytoöstrogen und Aromatasehemmer

 

Apigenin gilt einerseits als Phytoöstrogen, andererseits als natürlicher Aromatasehemmer (senkt den Östrogenspiegel).

 

Die Aromatase ist ein Enzym, das Androgene (Testosteron) in Östrogene umwandelt. Wird die Aromatase gehemmt, sinkt der Östrogenspiegel. Bei aromatasehemmenden Medikamenten ist diese Wirkung natürlich sehr stark, während Apigenin hier eher regulierend wirken dürfte, also nur dort, wo der Östrgenspiegel zu hoch ist.

 

Die östrogenähnliche Wirkung (Phytoöstrogen) hingegen könnte sich folgendermaßen zeigen:

 

In Gewebearten die viele Östrogenrezeptoren enthalten )Brust/Gebärmutter), könnte Apigenin die Wirkung körpereigener Östrogene abmildern, weil nun Apigenin einen Teil der Rezeptoren besetzt. Dies könnte in der Prävention von hormonabhängigen Tumoren hilfreich sein (Brustkrebs).

 

In Gewebearten mit wenigen Östrogenrezeptoren (Knochen) ist eine östrogenähnliche Wirkung (auch wenn sie schwach ist) sehr vorteilhaft und kann z. B. bei Frauen in den Wechseljahren zur Osteoporose Prävention beitragen.

 

Lindert entzündliche schmerzen – bei Arthrose

 

Auch eine äußerliche Anwendung ist denkbar – und zwar in Form von Massagen/(Einreibungen mit einem Kamillenöl. Verwendet wird stets die Echte Kamille, (Matricaria chamomilla L.) also nicht die römische Kamille.

 

Der Pflanzenstoff Apigenin hat viele gesundheitliche Vorteile. Der Stoff wirkt antioxidativ, entzündungshemmend, angstlindernd, schlafverbessernd sowie antidepressiv – und er verlangsamt Alterungsprozesse.

 

Essen Sie daher apigeninreich oder legen sie dann und wann eine Kur mit einem Nahrungsergänzungsmittel ein, das pro Tagesdosis 100 mg Apignin enthalten sollte.

 

Quellen:

 

Mattilla P, Astola J, Kumpulainen J. Determination of flavonoids in plant material by HPLC with diode-array and electro-arrary detectons.

 

Hostetler GL, Raiston RA, Schwarz SJ, Flavones Food Sources, Biovallability, Metabolism, and Bioactivity. Adv. Nutr. 2017 May

 

Hoensch H, Groh B, Prospective cohort comparison of flavonoid treatment in patients with resected colorectal cancer to prevent recurrence. Apr. 14 2008

 

Escande C, Nin V, Price LN CCapellini V, Sinclar DA, Flavonoid apigenin is an inhibitor of the NAD+ ase CD38, implications für cellular NAD+ metabolis, protein acetylation, and treatment of metavbolic syndrome. Diabetes 2013 Apr

 

Kramer DJ, Jonson A, Apigenin a natural molecule at the intersection of sleep and aging. Front Nutr. 2024 Feb. 27

 

 

 
 
 

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