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DARMFLORA SCHADEN DURCH ANTIBIOTIKA - URSACHE VON KINDER RHEUMA



Bislang wusste man nicht viel über die Ursachen der juvenilen Arthritis (Kinder-Rheuma) und steckte sie kurzerhand in die Schublade der Autoimmunerkrankungen.


Antibiotika werden in den ersten Jahren der Kindheit häufig verordnet. Und auch wenn zunächst alles glimpflich verläuft, kann es sein, dass die betroffenen Kinder wenige Jahre später plötzlich über rheumatische Schmerzen klagen.

Denn Antibiotika können zur sog. juvenilen idiopathischen Arthritis, zu Deutsch Kinder-Rheuma führen. „Idiopathisch“ bedeutet, dass niemand die Ursache kennt. Jetzt aber zeigte sich, dass Antibiotika zu den möglichen Ursachen von Kinder-Rheuma gehören können.


Antibiotika – so heisst es nun – schädigen die Darmflora, schwächen somit das Immunsystem und ermöglichen jetzt Infektionen mit seltenen Krankheitserregern. Diese aber können dasImmunsystem derart irritiereen, dass es zu Autoimmunerkrankungen wie der juvenile Arthritis komme.


Darmflora-Schäden durch Antibiotika werden dennoch nach wie vor massiv unterschätzt. So glauben beispielsweise immer noch viele Ärzte, dass sich die Darmflora nach einer Antibiotikatherapie selbständig erholen werde. Oft tut sie das auch, aber nicht immer.


Nichtsdestotrotz kann diese Erholungsphase viele Wochen oder Monate lang dauern – und in genau dieser Zeit ist das Kind oder auch der Erwachsene für viele Krankheiten sehr viel anfälliger, als er es mit gesunder Darmflora wäre.


Zusätzlich zeigen Ergebnisse einer Studie, die im Juni 2015 im Magazin „Nature Communikation“ veröffentlicht wurde, dass die durch Antibiotika veränderte Darmflora sich allein über die Ernährung nicht mehr in eine gesunde Darmflora zurückverwandeln konnte. Sie war – und zwar nach etwa drei Antibiotikatherapien – resistent gegen positive Ernährungseinflüsse geworden.


Ausserdem führten Antibiotika – laut dieser Untersuchung – zur Entwicklung grösserer Knochen und einer höheren Muskelmasse, weshalb Antibiotika (in regelmässigen kleinen Dosen) auch gerne in der Viehmast zur Mastförderung eingesetzt werden.

Die häufigen Antibiotikagaben in der Kindheit könnten somit auch ein Grund dafür sein, dass viele Kinder heutzutage viel schneller wachsen als Gleichaltrige, die kein Antibiotikum erhalten und auch grösser und massiger sind als diese.


Dieses übermässige Wachstum könnte auf die (durch Antibiotika) veränderte Leberfunktion zurückzuführen sein. Die Leber bilde unter Antibiotikaeinfluss veränderte Enzyme, die nun auch ein verändertes Wachstumsschema initiierten.


Es ist also unabdingbar, vor jeder Antibiotika-Einnahme genau abzuwägen, ob eine solche Therapie notwendig ist oder ob es nicht gar Alternativen geben könnte. Darüber hinaus sollten während der Antibiotika-Therapie (bis mindestens sechs Wochen nach der Therapie) hochwertige Probiotika eingenommen werden, um auf diese Weise die Darmflora wieder zu regenerieren.


Quellen:


Strom BL et al., Antibiotic Exposure and Juvenile Idiopathic Arthritis: A CaseControl Study, Pediatrics, Juli 2015


Blaser MJ et al., Metabolic and metagenomic outcomes from early-life pulsed antibiotic treatment, Nature Communications, Juni 2015

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