KATZENKRALLE - WISSENSCHAFTLICH ANERKANNTE HEILPFLANZE
- agneskalaitzis
- 7. Mai 2024
- 3 Min. Lesezeit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkannte die Katzenkralle in den 1990er Jahren als traditionelle Heilpflanze an. Im Laufe der Zeit konnte auch durch Studien bestätigt werden, dass die Katzenkralle u. a. folgende Wirkungen hat:
- Antioxidativ
- Antiinflammatorisch
- Immunmidzkierend
- Schmerzlindernd
- Antiödematös
- Antitumorös
- Antiviral
- Cholesteinsenkend
Die heilende Wirkung der Katzenkralle beruht auf einer ganzen Reihe von Inhaltsstoffen. Oxindolalkaloide wie Pteropodin und Mitraphillin zählen zu den wichtigsten Wirkstoffen und sind aus medizinischer Sicht in erster Linie für die Stärkung des Immunsystems verantwortlich. Studien haben u a. gezeigt, dass durch Einnahme der Katzenkralle in Hinblick auf die für die Infektabwehr verantwortlichen weißen Blutkörperchen niedrige Werte erhöht und zu hohe Wert gesenkt werden.
Oft ist zu vernehmen, dass sich Oxindolalkaloide in erster Linie in der Stammrinde verbergen, Analysen zufolge sind sie aber Vordergründig in den Blüten, in den Blättern und in den Wurzeln verteilt.
Wissenschaftler stellten fest, dass es von der Katzenkralle 2 Chemotypen gibt. Man versteht darunter Varianten innerhalb einer Pflanzenart, die sich in Hinblick auf die Inhaltsstoffe voneinander unterscheiden. Bei der Katzenkralle enthält ein Chemotyp vorwiegend pentacyclische Oxindolalkaloide (POAs), der andere vordergründig tetracyclische Oxindolalkaloide (TOAs).
Analysen haben gezeigt, dass die immunregulierende Wirkung der Katzenkralle von den POAs ausgeht.
Die TOAs haben hingegen die Eigenschaft, diese Wirkung abzuschwächen oder aufzuheben. Auch ist ein Übermaß an TOAs für unerwünschte Nebenwirkungen verantwortlich. Aus diesem Grund ist es beim Kauf wichtig darauf zu achten, dass es sich um kontrolliertes Pflanzenmaterial handelt, das möglichst frei von TOAs ist.
Die heilende Wirkung der Katzenkralle beruht vordergründig auf der Stärkung des Immunsystems und der Hemmung von Entzündungen. Eigentlich ist eine Entzündung eine lebenswichtige Reaktion des Körpers, um sich vor Reizen bzw. Krankheitserregern zu schützen. Gerät die Entzündung aber außer Kontrolle, wird sie chronisch und richtet sich gegen den Körper.
Es gibt sehr viele Krankheiten wie etwa Psoriasis, Neurodermitis, Rheuma, Asthma, Paradontitis, Mulitple Sklerose und viele mehr, die durch Entzündungen ausgelöst werden. Entzündungen können zudem Leiden wie Diabetes, Herzinfarkt und Krebs den Weg ebnen. Entzündungshemmer, wie z. B. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Metamizol gehören daher zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Problematisch ist, dass sie mit zahlreichen Nebenwirkungen einhergehen und die körpereigene Abwehrkraft schwächen.
Indische Forscher haben im Jahr 2018 über 70 Heilpflanzen unter die Lupe genommen, die in der traditionellen Medizin bei Entzündungen angewandt werden, darunter auch die Katzenkralle.
Die Wissenschaftlerkamen zum Schluss, dass Heilpflanzen einen vergleichbaren Wirkmechanismus aufweisen, gleich gut oder besser wirken als synthetische Medikamente, und seltener bzw. zu viel milderen Nebenwirkungen führen. Sie gaben an, dass Heilpflanzen eine sicherere, wirksamere und bessere Option darstellen als synthetische Entzündungshemmer.
An einer über ein Jahr dauernden, placebokontrollierten Studie am Innsbruck University Hospital nahmen 40 Probanden teil, die an rheumatioder Arthritis litten. Sie bekamen 3 x täglich 1 Kapsel mit jeweils 20 mg Katzenkrallen-Extrakt (Krallendorn). Dabei konnte bestätigt werden, dass der Extrakt dazu beiträgt, chronische Entzündungen zum Abklingen zu bringen.
Der erste Therapieerfolg stellte sich nach 3 Monaten ein. Nach einem halben Jahr war die Dauer der Morgensteifigkeit im Vergleich zu Kontrollgruppe verkürzt und die Schmerzen und Schwellungen waren merklich zurückgegangen. Der Extrakt wurde außerdem gut vertragen, es traten keine relevanten Nebenwirkungen auf.
Überdies wurde festgestellt, dass sich die Heilpflanze durch eine bisher einzigartige Wirkung auszeichnet. Denn durch den Extrakt kann die zerstörerische Überaktivität des Immunsystems ausbremst werden, welche sich gegen den eigenen Körper richtet. Die Funktion zur Abwehr von Krankheitserregern wurde – anders als etwa bei Immunsuppressiva – dabei nicht beeinträchtigt.
Menschen mit Organ-, Knochenmarks- oder Hautransplantationen sollten die Katzenkralle aufgrund von ihrer immunstimulierenden Wirkung besser meiden.
Vorsicht walten lassen sollten auch Frauen, die versuchen schwanger zu werden, da die Katzenkralle traditionell angewandt wird, um einer Schwangerschaft entgegenzuwirken.
Schwangere und Stillende sollten die Katzenkralle sicherheitshalber nicht nehmen, auch Kinder sollten die Katzenkralle nicht bekommen, da entsprechende Studien fehlen.
Quellen:
Valentina Della Valle, Uncaria tomentosa, G Ital Dermatol Venereol, Dez. 2017
Mirtha Navarro et al, Polyphenolic Composition and Antioxidant Activity of Uncaria tomentosa Leaves Decoction Modulates Differenty ROS Production in Cancer and Normal Cells, and Effects Cispaltin Cytotoxicity, Molecules, April 2017
Mirtha Navarro et al, Polxphenolic Composition and Antioxidant Activity off Uncaria tomentosa Commercial Bark Products, Antioxidants (Basel), Sept 2019
Olga Lock et al, Bioacitve compunds from Plants Used in Peruvian Traditional Medicine, Nat Prod Commun, März 2016
Antonio Serrano et al, Bioactive Compunds and Extracts from Traditional Hervs and Their Potential Anti-Inflammatory Health Effects, Midicines (Basel), , Soept 2018
Dr. Thomas Haueis, Hilft Krallendorn auch bei Arthrosebeschwerden, Skriptum 2008
Lidia Ytay et al, Uncaria tomentosa Gel against Denture Stomatitis: Clinical Repotr, J Prosthodont, Okt 2015
Länger R, eine südamerikanische Heilpflanze, wissenschaftlich erforscht – Uncaria tomentosa (Willd.) DC Katzenkralle, Österreichische Apothekerzeitung, 2002
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