MAGNESIUM - WIRKUNG UND BEDARF BEI ERKRANKUNGEN
- agneskalaitzis
- 9. Apr. 2024
- 6 Min. Lesezeit

Magnesium hat viele Vorteile. Ich stelle jene vor, die wissenschaftlich belegt sind.
Magnesium gehört gemeinsam mit z. B. Calcium, Kalium und Natrium zu den lebensnotwendigen Mineralstoffen.
Magnesium ist essentiell, was bedeutet, dass es mit der Nahrung aufgenommen werden muss und nicht etwa selbst vom Körper hergestellt werden kann. Im Körper eines Erwachsenen befinden sich ungefähr 20-30 g Magnesium.
- 50-60 % davon sind in den Knochen
- 2 % in den Körperflüssigkeiten
- Der Rest im Bindegewebe, in der Leber und den roten Blutzellen
- 95 % des Magnesiums befindet sich in den Zellen
Magnesium hat zahlreiche Aufgaben im Körper und ist von 500 bis 600 Enzymsystemen ein entscheidender Cofaktor. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Beteiligung an der Energieproduktion. Fehlt Magnesium, wird man daher schlapp, müde und hat das Gefühl, der Alltag überfordert.
Auch Herzrhythmusstörungen können die Folge eines Magnesiummangels sein. Genauso Muskelkrämpfe. Denn Magnesium entkrampft die Muskulatur und beugt damit Krämpfen vor.
Magnesium wirkt außerdem entzündungshemmend, hilft bei Diabetes, da es den Insulinstoffwechsel beeinflusst, ist wichtig für Herz, Nerven und Gehirn, erhöht die Leistungsfähigkeit, fördert den Muskelaufbau, unterstützt die körpereigene Entgiftung, ist am Knochenaufbau beteiligt und entspannt die Muskulatur der Blutgefäßwände, was sich vorteilhaft auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt und z. B. zu hohen Blutdruck senkt – um nur eine kleine Auswahl zu nennen.
Auch für die Bildung der Erbsubstanz (DANN und RNA) und den Aufbau körpereigener Proteine ist Magnesium wichtig. #
Ein niedriger Magnesiumspiegel wird daher mit einer großen Zahl chronischer Erkrankungen in Verbindung gebracht, wie z. B. Alzheimer, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Migräne und ADHS.
Insulinresistenz ist eine Vorstufe zum Diabetes-Typ-„, zeigt sich aber gern auch begleitend bei Übergewicht, Bluthochdruck und hohen Blutfettspiegeln. Muskel- und Leberzellen reagieren bei einer Insulinresistenz nicht mehr so gut auf Insulin, nehmen also den Blutzucker nicht mehr umfassend auf, do dass dieser verstärkt zu Fett umgewandelt und eingelagert wird. Magnesium könnte diesem Prozess vorbeugen, was oft aber nicht geschieht, weil viele Betroffene einen Magnesiummangel aufweisen.
Zusätzlich führt der bei einer Insulinresistenz steigende Insulinspiegel zu einem erhöhten Magnesiumverlust über den Urin, was den Magnesiumspiegel noch weiter verringert.
Schnell wird aus einer Insulinresistenz ein Diabetes Typ 2.
Eine niedrige Magnesiumzufuhr kann diese Entwicklung beschleunigen.
Magnesium unterstützt nicht nur die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse, sondern sorgt auch dafür, dass Insulin den Blutzucker in die Zellen schleusen kann. Im Laufe eines Diabetes verschlimmert sich der Magnesiummangel weiter, da Diabetiker über die Nieren meist mehr Mineralstoffe ausscheiden als Gesunde.
Bei einer Insulinresistenz steigt nun der Insulinspiegel.
Ein hoher Insulinspiegel verhindert jedoch den Fettabbau.
Übergewicht ist die Folge.
Ein Magnesiummangel sollte daher auch von jenen vermieden werden, die abnehmen wollen oder sich wundern, warum sie trotz konsequenter Diäten ihr Übergewicht nicht mehr loswerden.
Ein niedriger Magnesiumspiegel fördert zusätzlich die Entstehung von Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen, so dass sich hier der Teufelskreis schließt, da die vier Faktoren (Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen) das Risiko für viele andere Erkrankungen erhöhen, insbesondere für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzschwäche, Herzinfarkt, Schlaganfall).
Gerade ein Bluthochdruck kann durch die Einnahme von Magnesium gut beeinflusst werden, wie eine umfassende Studie von 2017 ergab. Die verabreichte Magnesiumdosis lag zw. 365 und 450 mg reinem Magnesium pro Tag und führte zu einer Senkung sowohl des systolischen als auch des diastolischen Blutdrucks. Bemerkenswert ist die Dosierung, wo uns doch die Verbraucherzentralen und das BfR sagen, wir dürften nicht mehr als 250 mg Magnesium einnehmen, womit sie offensichtlich verhindern, dass es Menschen wieder besser geht.
Je niedriger der Magnesiumspiegel, umso höher ist auch das Risiko für die pAVK, die sog. Schaufensterkrankheit – eine Gefäßkrankheit der Beine, die mit Schmerzen aufgrund von Verkalkungen der Beinarterien einhergeht und die zur Amputation der Beine führen kann. Die Einnahme von Magnesium bessert den Zustand der Gefäße, z. B. die flussvermittelnde Vasodilatation.
Magnesium schützt ferner vor etlichen Krebsarten. Ein hoher Magnesiumgehalt im Trinkwasser scheinen vor Leber- und Speiseröhrenkrebs sowie vor Brust-, Prostata- und Eierstockkrebs zu schützen. Wichtig dabei ist, das richtige Calcium-Magnesium-Verhältnis im Auge zu behalten, das bei mindestens 2,5-mal höher ist als die tägliche Magnesiumzufuhr.
Ein zu hohes Calcium-Magnesium-Verhältnis gilt inzwischen als Risikofaktor für Brustkrebs in den Wechseljahren. Denn gerade in den Wechseljahren nehmen viele Frauen zur Osteoporose Prävention viel Calcium im Form von Calciumpräparaten und reichlich Milchprodukten zu sich. Diese führt dann aber zu einem massiven Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt – zu Ungunsten von Magnesium.
Denn beide Mineralstoffe konkurrieren um dieselben Transportermoleküle im Körper. Sind alle Transporter von Calcium besetzt, kann Magnesium kaum noch aktiv werden und es kommt zu Zellfunktionsstörungen, was eine Entartung/Krebsbildung wahrscheinlicher macht. Auch im Zusammenhang mit Darmkrebs scheint ein ungünstiges Calcium-Magnesiumverhältnis das Risiko zu erhöhen.
Wenn sie Calcium und Magnesium einnehmen möchten und eine natürliche Nahrungsergänzung bevorzugen, dann bietet sich die Sango Meeres Koralle an, die naturgemäß Calcium und Magnesium im Verhältnis 2:1 enthält.
Magnesium aktiviert Vitamin D, was bedeutet, dass bei einer unzureichenden Versorgung mit Magnesium Vitamin D nicht wirken kann.
Magnesium kann auch bei Autoimmunerkrankungen, wie z. B.
Der Hashimoto Thyreoiditis hilfreich sein. In einer Studie von 2018 entdeckte an, dass ein niedriger Magnesiumspiegel mit einem erhöhten Risiko für Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktionen einhergeht.
Selbst bei seltenen Erkrankungen, wie z. B. der Riesenzellarteritis, einer entzündlichen Autoimmunerkrankung der Arterien, kann Magnesium in die Therapie integriert werden, um den Verlauf zu mildern und auch um Folgeschäden vorzubeugen. Denn Magnesium wirkt einerseits entzündungshemmend, andererseits wirkt es sich positiv auf die Blutgefäße aus. So verbessert Magnesium beispielsweise die Durchblutung und die Gesundheit der Gefäßwände. Auch wirkt Magnesium gefäßerweiternd, was einem Gefäßverschluss vorbeugen kann.
Im Mai 2020 erschien eine Übersichtsarbeit, in der es hieß, dass insbesondere Menschen mit weniger starkem Immunsystem von Viruserkrankungen betroffen seien und dass die folgenden Vorkehrungen dabei helfen, das Immunsystem so zu stärken, dass man entsprechende Infekte besser überwinden könne: Eine pflanzliche Ernährung erhöhte die Qualität der Darmflora, die zu 85 % des menschliche Immunsystem ausmache. Darüber hinaus solle man ausreichend Wasser trinken und sich u. a. mit genügend Mineralstoffen wie Magnesium und Zink versorgen.
Chronische Entzündungsprozesse gelten als Risikofaktor oder sogar als Ursache vieler chronischer Erkrankungen. Auch Übergewicht und der Alterungsprozess erden von chronischen Entzündungen massiv gefördert. Selbst bei Kindern zeigt sich, dass ein niedriger Magnesiumspiegel mit einem erhöhten Entzündungswert einhergeht. Gleichzeitig hatten die Kinder höhere Blutzucker-, Insulin- und Blutfettwerte.
Die Einnahme von Magnesium wiederum kann den CRP-Wert und andere Entzündungswerte.
Viele Migränepatienten leiden an einem Magnesiummangel.
Migräne kann nicht zuletzt deshalb mit Magnesium behandelt werden, wenn die Migräne bereits aktiv ist. Bei Migräne kommt es zu starken Kopfschmerzen.
In einer Studie von 2015 gab man Patienten mit akuter Migräneattacke 1 g Magnesiumsulfat. Es zeigte sich, dass das Magnesium die Attacke besser lindern konnte.
Magnesium kann auch beim PMS hilfreich sein – und zwar in Dosen von täglich 200 mg.
Magnesium spielt auch im Gehirnstoffwechsel eine wichtige Rolle und beeinflusst daher auch die Stimmungslage eines Menschen. Niedrige Magnesiumspiegel werden daher auch mit einem erhöhten Risiko für Depressionen in Verbindung gebracht. In einer Studie von 2015 an 8 800 Personen zeigte sich, dass jene mit dem niedrigsten Magnesiumspiegel ein um 22 % höheres Risiko für eine Depression hatten.
Experten vermuten, dass der niedrige Magnesiumgehalt der heutigen Ernährung ein wichtiger Grund für Depressionen und andere psychische Störungen darstellt – nicht zuletzt, weil die Gabe von Magnesium in manchen Fällen von Depressionen zu enormen Verbesserungen führen kann.
In einer Studie erhielten depressive erwachsene täglich 450 mg Magnesium. Die Wirkung war genauso gut wie die eines Antidepressivums.
Da Magnesium u a. an der Energiegewinnung und am Transport des Blutzuckers zu den Muskeln beteiligt ist, führt eine gute Magnesiumversorgung zu einer besseren Leistung im Sport.
Etliche Medikamente können den Magnesiumspiegel beeinflussen. Z. B.: Diuretika führen zu einer verstärkten Magnesiumausleitung mit dem Urin und somit zu einem Mangel.
PPI/Säureblocker/Magenschutz führen zu einem Magnesiummangel.
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