MINERALSTOFF MANGEL UND ERKRANKUNGEN
- orion-consult
- 28. Sept. 2022
- 5 Min. Lesezeit

Mineralstoffe und Spurenelemente sind lebenswichtig und erledigen im Körper tagtäglich unzählige Aufgaben.
Ein Mineralstoffmangel kann die Gesundheit massiv beeinträchtigen, chronische Krankheiten verschlimmern, deren Entstehung fördern und Heilprozesse hemmen.
Zu den Mineralstoffen gehören:
Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium, Chlor, Phosphor und Schwefel.
Natrium-, Chlor- und Phosphormangel kommen so gut wie nie vor, da gerade Phosphor überreichlich in fast allen Grundnahrungsmitteln wie Fleisch, Käse, Getreide und Nüssen enthalten ist.
Zu den Spurenelementen gehören:
Eisen, Zink, Selen, Jod, Kupfer, Mangan, Chrom, Cobalt, Molybdän.
Auch Silizium und Bor gehören zu den Spurenelementen, wobei noch nicht geklärt ist, ob diese für den Menschen essentiell sind.
Oft kann schon allein die Überprüfung der persönlichen Ernährung erste Hinweise auf die Mineralstoffversorgung geben.
Allein der Nährwertgehalt der Nahrung zeigt jedoch noch lange nicht, wie gut die Nährstoffe auch vom einzelnen Menschen aufgenommen und verwertet werden können.
Mit den üblichen Blutuntersuchungen beim Arzt werden Mineralstoffe selten berücksichtigt.
Auch wenn Menschen mit Beschwerden zum Arzt gehen, wird ein möglicher Mineralstoffmangel bei der Diagnostik so gut wie nie mit einbezogen.
Allenfalls die Eisenwerte werden ab und zu überprüft. Alle anderen Mineralstoffe und Spurenelemente aber nicht.
Calciummangel kann zahlreiche Symptome haben, u. a, trockene Haut bis hin zu Ekzemen, Kribbeln auf der Haut, Herz-Kreislauf-Probleme, Karies uvm.
Der Bedarf an Calcium liegt bei Erwachsenen bei etwa 1000 mg pro Tag.
Gerade ein Calciummangel ist bei der typisch westlichen Ernährung selten, weil viele Milchprodukte gegessen werden (es sei denn, ein starker Vitamin-G-Mangel verhindert die Calciumaufnahme).
Ein Problem ist hier ansonsten eher einßan Calcium mit gleichzeitigem Magnesiummangel.
Magnesium befindet sich vorwiegend im Innern der Zellen und nur zu 1% im Blutserum. Mehr als die Hälfte des Körpermagnesiums befindet sich überdies in den Knochen, weshalb Magnesium eine große Bedeutung für die Knochengesundheit hat, leider aber oft vergessen wird.
Calcium hingegen wird für die Knochen meist reichlich eingenommen.
Dies aber führt zu einem Calcium-Magnesium-Ungleichgewicht, das gerade für die Knochen alles andere als vorteilhaft ist, so dass eine alleinige Calcium-Nahrungsergänzung selten Sinn macht, ja, sogar schaden kann.
Im folgendem Beitrag können sie lesen, warum Milchprodukte nicht von der Osteoporose schützen können:
Eine typische Magnesiummangelerscheinung sind Muskelkrämpfe (in den Waden), da das Mineral u. a. für gesunde Muskel- und Nervenfunktionen zuständig ist.
Auch Herzrhythmusstörungen können auftreten, denn das Herz ist auch ein Muskel.
Treten zusätzlich Verdauungsbeschwerden, wie z. B. Verstopfung auf, dann könnte dies auf einen Magnesiummangel hindeuten.
Der Bedarf an Magnesium beträgt täglich etwa 300-400 mg.
Meist lassen Ärzte den Magnesiumspiegel im Serum bestimmen. Dort aber zeigt sich ein Mineralstoffmangel und insbesondere ein Magnesiummangel meist erst, wenn er schon sehr stark ausgeprägt ist.
Sinnvoller ist eine Analyse des Magnesiumwertes im Vollblut.
Ausführlich über Ursachen und Folgen Magnesium Mangel lesen sie hier:
https://www.naturheilkunde-fachberatung.de/post/ursachen-und-folgen-von-magnesium-mangel
Kalium ist ein Mineralstoff, der von Orthomolekularmedizinern häufig im Zusammenhang mit Herzrhytmusstörungen oder Bluthochdruck verordnet wird.
Gerade Bluthochdruckpatienten leiden häufig an einem Mineralstoffmangel, u. a. an einem Kaliummangel – einerseits weil manche Blutdruckmedikamente eine übermäßige Kaliumausscheidung fördern können, andererseits aber stellte man fest, dass ein Kaliummangel bei Bluthochdruck auch dann vorliegt, wenn keine Diuretika genommen werden.
Im März 2013 verkündeten Forscher vom Helmholtz Zentrum München, dass ein Kaliummangel ein früher Marker für einen beginnenden Diabetes darstellen könnte.
Kaliummangel kommt ferner häufig vor, wenn regelmäßig Abführmittel genommen oder große Mengen koffeinreicher Getränke konsumiert werden.
Kalium befindet sich im Körper vorwiegend (zu 90 %) in der Zelle.
Im Extrazellularraum ist Kalium daher nur minimal vertreten.
Doch gerade dieses Konzentrationsgefälle zw. innen und außen bildet die Basis für die Erregbarkeit von Nerven- und Muskelzellen.
Fehlt Kalium, dann kann sich dieser Mineralstoffmangel im Extremfall in einer Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen zeigen.
Tageszufuhr an Kalium beträgt 4000 mg.
Eisen ist für den Sauerstofftransport im Körper zuständig.
Es befindet sich zu 70 % im Hämoglobin.
Bei einem Eisenmangel kann der Organismus nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt werden.
Betroffene sind stets müde und erschöpft. Auch Schwindel, Haarausfall, schlechte Nägel und Kopfschmerzen können auftreten.
Bei akutem Eisenmangel gerät man schon bei kleinsten körperlichen Anstrengung außer Atem.
Der Eisenbedarf liegt bei 10-15 mg pro Tag, bei Schwangeren und Stillenden bei 20-30 mg.
Warum Eisenmangel Depressionen auslösen kann, lesen sie hier:
Jod gilt als das Spurenelement für die Schilddrüse, ein Jod ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone.
Es finden sich daher 99% des körpereigenen Jods in der kleinen schmetterlingsförmigen Drüse am Hals.
Da die Schilddrüsenhormone den gesamten Stoffwechsel am Laufen halten, macht sich ein Jodmangel rasch in einem verlangsamten Stoffwechsel bemerkbar.
Man spricht von einer jodmangelbedingten Schilddrüsenunterfunktion.
Die typischen Symptome sind Müdigkeit, Übergewicht (auch wenn man wenig isst), Appetitlosigkeit, Depressionen, Verstopfung, langsamer Herzschlag usw.
Bei Kindern führt ein Jodmangel zu einer verlangsamten körperlichen und geistigen Entwicklung.
Der Jodbedarf eines erwachsenen liegt bei täglich 150-200 Mikrogram.
Zink hat ganz spezielle Aufgabenbereiche.
Es kümmert sich z. B. um das Immunsystem, so dass ein Mangel zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen kann.
Als Bestandteil antioxidativer und entgiftender Enzyme verbessert es die Abwehrkraft des Körpers und schützt vor oxidativem Stress durch Gift- und Schadstoffe.
Zink befindet sich überdies in den Geschlechtsorganen und ist somit für die Fruchtbarkeit unentbehrlich.
Auch die Knochengesundheit hängt von einer guten Zinkversorgung ab.
Ein Zinkmangel kann sich u. a. in Hautproblemen (Akne, trockene Haut, Schuppen, schlechte Wundheilung etc.), Nagelveränderungen und Haarausfall zeigen.
Auch eine erhöhte Infektanfälligkeit sowie eingeschränkte Fruchtbarkeit können die Folgen eines Zinkmangels sein.
Der Zinkbedarf eines Erwachsenen liegt bei 10 mg pro Tag.
Da bei etlichen chronischen Erkrankungen ein Zinkmangel vorliegt, empfehle ich meinen Patienten den Zinkstatus im Vollblut zu überprüfen.
Kupfer hat viele verschiedene Aufgaben.
Es ist u. a. am ordnungsgemäßen Funktionieren des Immunsystems beteiligt und an der Blutbildung.
Ein Mangel kann sich daher in einer Blutarmut äußern.
Nützt bei einer Anämie die Eisengabe nichts, könnte man auch einem an einen Kupfermangel denken.
Genauso bei Rheuma, da manche Arthritis-Patienten n ach mehrmonatiger Kupfergabe eine Besserung berichten.
Wer hohe Zinkmengen einnimmt, sollte auch an Kupfer denken, da große Zinkdosen die Resorption von Kupfer hemmen, so dass es in diesem Fall zu einem selbstgemachten Kupfermangel kommen könnte.
Zu den häufigsten Symptomen eines Kupfermangels zählen also die oben genannte Anämie, Müdigkeit, Nervenschäden, die z. B. zu einem Kribbeln in Händen und Füßen bis hin zu Koordinationsstörungen führen können.
Kupferbedarf beträgt 1-1,5 mg pro Tag.
Selen ist am Schutz des Körpers vor oxidativem Stress beteiligt, da es als Baustoff für antioxidative Enzyme dient.
Es ist daher bei allen chronischen Erkrankungen wichtig, die entweder als Folge von übermäßigem oxidativem Stress entstehen oder selbst zur Erhöhung des oxidativen Stresses führen.
Auch für die Bildung entgiftender Enzyme ist es notwendig, weshalb man bei entgiftungskuren auf eine gute Selen Versorgung achten soll.
Selen ist überdies Bestandteil eines Enzyms, das T4 (das inaktive Schilddrüsenhormon) in die aktive Form T3 umwandelt.
Ein Selenmangel kann daher zu einer eingeschränkten Schilddrüsenfunktion führen.
Ein dauerhaft niedriger Selenstatus kann die Entwicklung vieler Krankheiten begünstigten, z. b. Krebs, Hashimoto, Rheuma, Herzkrankheiten etc.
Die WHO empfiehlt bis zu 200 Mikrogramm Selen pro Tag.
Chrom scheint wichtige Funktionen im Kohlenhydratstoffwechsel innezuhaben.
So soll es die Wirksamkeit von Insulin verbessern und die Umwandlung von Zucker in seine speicherform Glycogen verbessern, was beides zu einer Regulierung des Blutzuckerspiegels beiträgt.
Auch auf den Fettstoffwechsel soll sich Chrom vorteilhaft auswirken, so dass man bei einem Chrommangel Zusammenhänge mit einem hohen Cholesterinspiegel und der Entwicklung einer Arteriosklerose vermutet.
Der Bedarf liegt bei 30-100 Mikrogramm Chrom, wobei je mehr Kohlenhydrate man isst, umso mehr Chrom ist erforderlich.
Quellen:
Rathmann w. Meisinger, C et al., Serum potassium is associatd dwith prediabetes and newly diagnosed diabetes in hypertensive adults from the general population: The KORA F4-Study, Mrz. 2013, Diabetologia
Schmiedel V, QuickStart Nährstofftherapie, Hippokrates, ISN 978-3-8304-5432-8
Park DJ, Lee SH, Cho DYm, Ko9m KM, Lee DJ,n Kim BT. Hair calcium concentration is associatesd with calcium intake and bone mineral density.
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