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PARKINSON DURCH PESTIZIDE?

Aktualisiert: 13. Jan. 2022


Immer häufiger nennen Wissenschaftler Pestizide als als mögliche Ursache von Parkinson, jener neurodegenerativen Erkrankung, die sich weltweit besonders schnell verbreitet. Es fällt auf, dass viele Gärtner oder auch Landwirte von Parkinson betroffen sind, also Menschen, die sich häufig draussen im Grünen aufhalten, was doch sonst eigentlich als gesund gilt. Dr. med. Beate Ritz von dee “University of California” rforscht schon seit vielen Jahren mögliche Ursachen der Parkinson-Krankheit und stellte fest, dass manche Pestizide (Insekten-, Unkraut- und Pilzbekämpfungsmittel) die Erkrankung verursachen können.


Ein erster Verdacht kam in den 1980er Jahren auf, als Heroinkonsumenten plötzlich parkinsonähnliche Symptome entwickelten. Das Heroin war mit einem Stoff namens MPTP verunreinigt, der neurotoxisch wirkte, also die entsprechenden Nervenzellen im Gehirn schädigte und so zu Parkinson-Symptomen führte. Manche Pestizide nun (z. B. Paraquat) haben eine ähnliche Struktur wie MPTP und können daher auch genau wie der Heroinkontaminant Parkinson auslösen.


Dr. Ritz entdeckte in einer Studie, dass Parkinson-Patienten im Durchschnitt näher an landwirtschaftlich genutzten und mit Pestiziden behandelten Flächen leben. Im Jahr 2009 untersuchte sie in Kalifornien 368 neu an Parkinson Erkrankte und verglich sie mit 341 gesunden Kontrollpersonen. Wenn bis zu einer Entfernung von 500 Meter rund um die Wohnung Pestizide eingesetzt wurden (das Fungizid Maneb und das Herbizid Paraquat), dann erhöhte sich das Parkinson-Risiko um 75 Prozent – besonders wenn man in jüngeren Jahren den Pestiziden ausgesetzt war, was bedeutet, dass sich die Krankheit erst Jahre später nach dem ursächlichen Pestizidkontakt zeigen kann.


Aus Tierstudien weiss man längst, dass beide Pestizide im Gehirn zu Nervenschäden führen, zu motorischen Störungen im Alter sowie zu einer verminderten Aktivität des Enzyms Tyrosinhydroxylase. Letzteres zählt gemeinsam mit Dopaminmangel zu den krankhaften Veränderungen bei Parkinson.


Ein Herbizid ist ein Unkrautvernichtungsmittel. Wer also bisher dachte, wir Menschen seien ja keine Pflanzen, so dass uns diese Mittel nichts anhaben können, hat sich getäuscht. Bei weiteren 19 Pestiziden ist sich Dr. Ritz ebenfalls sicher, dass sie die Parkinson-Krankheit auslösen können. Die meisten Pestizide sind diesbezüglich aber noch gar nicht untersucht worden, werden aber natürlich weiterhin eingesetzt.


Schon im April 1999 stand in “Biomedicine & Pharmacothreapy” unter dem Tietel “Pesticides and Parkinson´s disease“, dass sich Pestizide oder ihre Abbauprodukte toxisch auf die Mitochondrien auswirken und auf diese Weise zu Nervenzellschäden und der Entstehung von Parkinson beitragen.


Im Jahr 2011 erschien im Fachjournal “Environmental Health Perspektives“ eine Studie, in der sich anhand von 110 Parkinson-Patienten (und 358 gesunden Kontrollpersonen) ebenfalls ein Zusammenhang zwischen einer Pestizidexposition und der Parkinson-Krankheit zeigte.


Einerseits stellte man eine Verbindung mit Pestiziden fest, die zu einer gestörten Mitochondrienfunktion führen (z. B. Rotenon), andererseits mit Pestiziden, die zu oxidativem Stress führen (z. B. Paraquat). Beides – eine gestörte Mitochondrienfunktion und oxidativer Stress – kann den Untergang dopaminerger (dopaminbildender) Nervenzellen in die Wege leiten, so dass auch beide Mechanismen zur Krankheitsentstehung beitragen.


Im November 2017 widmeten sich chinesische Forscher derselben Thematik und konnten zeigen, dass alle neun der untersuchten und am häufigsten in China eingesetzten Pestizide (Paraquat, Rotenon, Chlorpyrifos, Pendimethalin, Endosulfan, Fenpyroximat, Tebufenpyrad, Trichlorphon und Carbaryl) schon in geringen Konzentrationen die Mitochondrien schädigen. Manche davon reduzierten die in den Zellen gebildete Energiemenge (ATP) drastisch.


Schützen Sie sich von Pestiziden.

Führen Sie regelmässig Entgiftungskuren durch, aber keine 3-Tage-Detoxkur, sondern eineganzheitliche Entgiftungskur, die die körpereigenen Entgiftungsfähigkeiten und Ausleitorgane entlastet, stärkt und unterstützt..


Quellen:

WDR5, Vergiftetes Land? Parkinson, die Bauern und die Gärtner, 31.3.2021


Ascherio A, Chen H, Weisskopf MG, O'Reilly E, McCullough ML, Calle EE, Schwarzschild MA, Thun MJ. Pesticide exposure and risk for Parkinson's disease. Ann Neurol. 2006 Aug;60(2):197-203. doi: 10.1002/ana.20904. PMID: 16802290


enox K, Parkinson, Pestizide und Gene, Parkinson Baden-Württemberg, 30.1.2020


Tanner CM, Kamel F, Ross GW et al. Rotenone, paraquat, and Parkinson's disease. Environ Health Perspect. 2011; 119(6):866-872. doi:10.1289/ehp.1002839


www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/2021/pestizidtirol/pestizidkritikerin-zu-125000-euro-schadensersatz-verurteilt.


Furlong M, Tanner CM, Goldman SM, Bhudhikanok GS, Blair A, Chade A, Comyns K, Hoppin JA, Kasten M, Korell M, Langston JW, Marras C, Meng C, Richards M, Ross GW, Umbach DM, Sandler DP, Kamel F. Protective glove use and hygiene habits modify the associations of specific pesticides with Parkinson's disease. Environ Int. 2015 Feb;75:144-50. doi: 10.1016/j.envint.2014.11.002. Epub 2014 Nov 21. PMID: 25461423; PMCID: PMC4272866



Chen T, Tan J, Wan Z, Zou Y, Afewerky HK, Zhang Z, Zhang T. Effects of Commonly Used Pesticides in China on the Mitochondria and Ubiquitin-Proteasome System in Parkinson's Disease. Int J Mol Sci. 2017 Nov 23;18(12):2507. doi: 10.3390/ijms18122507. PMID: 29168786; PMCID: PMC5751110


Aigner S, Pestizide – vom Winde verweht, 21. März 2021, Telepolis


TIEM Integrierte Umweltüberwachung im Auftrag des Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft, Pestizid-Belastung der Luft, Eine deutschlandweite Studie zur Ermittlung der Belastung der Luft mit Hilfe von technischen Sammlern, Bienenbrot, Filtern aus Be- und Entlüftungsanlagen und Luftgüte-Rindenmonitoring hinsichtlich des Vorkommens von Pestizid-Wirkstoffen, insbesondere Glyphosat, Stand 06.10.2020


D.G. Le Couteur et al., Pesticides and Parkinson’s disease, Biomedicine & Pharmacotherapy, April 1999


Costello S, Cockburn M, Bronstein J, Zhang X, Ritz B. Parkinson's disease and residential exposure to maneb and paraquat from agricultural applications in the central valley of California. Am J Epidemiol. 2009 Apr 15;169(8):919-26. doi: 10.1093/aje/kwp006. Epub 2009 Mar 6. PMID: 19270050; PMCID: PMC2727231

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