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SPORT STEIGT DIE CHANCE, DASS KREBS VERSCHWINDET



In einer Studie der University of Alberta testete man begleitend zur Radiochemotherapie eine weitere Therapie – mit überraschenden Erfolgen.

Bei den meisten Patienten war deren Mastdarmkrebs nach 6 Wochen verschwunden, so dass sie sich nicht mehr operieren lassen mussten.


Bei Mastdarmkrebs handelt es sich um einen Tumor des Enddarms (Rektum).

Der End- bzw. Mastdarm beschreibt das letzte etwa 16 cm lange Teil des Dickdarms, das ca. 2 cm vor dem After endet.


Ein Krebs des Mastdarms entwickelt sich meist aus Darmpolypen, die als Krebsvorstufe gelten. Mastdarmkrebs ist eine sehr häufige Krebserkrankung.

Allein in Deutschland kommt es jährlich zu 65.000 Neuerkrankungen, besonders bei Menschen über 65 Jahren. Nur jeder Zehnte ist unter 40 Jahren.


Wird der Mastdarmkrebs im Frühstadium entdeckt, wird oft sofort operiert. Im fortgeschrittenen Stadium aber wird häufig eine 6-wöchige Radiochemotherapie (Bestrahlung kombiniert mit Chemotherapie) durchgeführt und erst dann operiert.

Man will damit den Tumor bereits merklich verkleinern, damit einerseits die spätere Operation einfacher durchgeführt werden kann. Andererseits soll damit aber auch das Rückfallrisiko reduziert werden können.


In einer klinischen Phase-II-Studie zeigte sich nun Erstaunliches:

Von 36 Patienten mit Mastdarmkrebs erhielten 18 über 6 Wochen hinweg ausschliesslich eine Radiochemotherapie.

Die anderen 18 Patienten absolvierten zusätzlich dreimal die Woche (jeweils 30 Minuten auf dem Laufband) ein High-Intensity Interval-Training (HIIT) in Gegenwart eines Trainers.


Das Training bestand aus 8 Intervallen aus je 2 Minuten hoher Intensität (so schnell laufen, wie es geht) gefolgt von 2 Minuten etwas langsamerem Laufen. Beginnen Sie mit dem langsameren Laufen zum Aufwärmen.


Krebspatienten können ihre Chance auf das, was Ärzte pathologische Komplettremission nennen, erhöhen, wenn sie zusätzlich zur Radiochemotherapie das beschriebene Training absolvieren.


Auf die Idee, Sport als heilenden Bestandteil in die Therapie miteinzubeziehen, was für ganzheitliche Therapien (ganz gleich bei welcher Erkrankung) schon immer völlig normal war und ist, kam man in der Schulmedizin bislang noch nicht bzw. man glaubte auch nicht daran, dass Sport (im Falle von Krebs) therapeutisch wirksam sein könnte.


Schon frühere Studien zeigten, dass Sport die Durchblutung und Sauerstoffversorgung von Tumoren verbessern kann.

Was erst beunruhigend klingt, bedeutet jedoch, dass auch Medikamente (oder körpereigene Stoffe, die den Krebs bekämpfen) in grösserer Dosis zum Tumor gelangen und diesen ausschalten können.


Wenn Sie daher Krebspatient sind, bestehen Sie auf ein sportliches Begleitprogramm oder machen Sie selbst Sport!

Und wenn Sie bereits sportlich aktiv sind, bleiben Sie dabei! Hören Sie nicht damit auf, nur weil Sie denken, Ihr Körper brauche die Energie für die Heilung.

Ihr Körper braucht Energie für die Heilung, das stimmt. Kurzfristig benötigt Sport natürlich ebenfalls Energie, langfristig aber erhöht sportliche Aktivität die Heilenergie merklich, wie obige Studie zeigte.


Quellen:


Dr. Lars Engel, Klinikum Nürnberg, Mastdarmkrebs – Rektumkarzinom, Stand Januar 2019


Andria R. Morielli et al, Feasibility, Safety, and Preliminary Efficacy of Exercise During and After Neoadjuvant Rectal Cancer Treatment: A Phase II Randomized Controlled Trial, Clinical Colorectal Cancer (2021). DOI: 10.1016/j.clcc.2021.05.004


Brown M, University of Alberta, Patients with rectal cancer who exercise while receiving radiation therapy more likely to have tumors disappear, MedicalXpress, 26.10.2021

Mostafaei F et al. Effect of exercise on depression and fatigue in breast cancer women undergoing chemotherapy: A randomized controlled trial. Heliyon 7 (2021) e07657

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