SYMPTOME UND FOLGEN BEI VITAMIN D3 MANGEL
- orion-consult
- 16. Feb. 2022
- 8 Min. Lesezeit

Vitamin-D-Mangel kann zu sehr unterschiedlichen Symptomen führen.
Meist wird von offizieller Seite aus behauptet, dass sich Vitamin-D-Mangel eigentlich hauptsächlich auf das Skelett auswirke, was man an einer schlechten Knochengesundheit erkenne.
Wer jedoch bereits an Skelettschmerzen und Knochenverbiegungen leidet, der hat nicht nur einen besonders extremen Vitamin-D-Mangel, sondern hat ihn meist auch schon eine lange Zeit.
So weit sollte man es besser gar nicht erst kommen lassen. Daher wäre es nicht schlecht, wenn man schon auf erste Anzeichen eines Vitamin-D-Mangels achten würde. Es kann sich dabei um ganz unspezifische Symptome handeln, wie z. B:
Häufige Infekte
Schlechte Wundheilung
Allgemeine Müdigkeit
Knochen- und Rückenschmerzen
Chronisch schlechte Stimmung
Depressionen
Schlafprobleme
Nachlassende körperlich und geistige Leistungsfähigkeit
Schlechtes Hautbild
Schlechte Wundheilung
Fibromyalgie
Diabetes
Asthma
Paradontitis
Krebs
Osteoporose
Autismus
ADHS
Selbstverständlich können die genannten Symptome bzw. Krankheiten noch weitere Ursachen haben.
Ein Vitamin-D-Mangel kann jedoch oft eine wichtige Mit-Ursache sein.
Behebt man den Mangel, bessern sich daher häufig auch Problematiken wie Autismus und ADHS – und schwere Krankheiten sprechen besser auf Therapien an.
Man sollte daher – ob bei unspezifischen Symptomen oder konkreten chronischen Erkrankungen – stets den Vitamin D Spiegel überprüfen lassen und ggf. einen entdeckten Vitamin-D-Mangel umgehend beheben.
Eine der Hauptaufgaben des Vitamin D ist die Unterstützung und Regulierung des Immunsystems.
Zu den Symptomen für Vitamin-D-Mangel gehört daher eine erhöhte Infektanfälligkeit. Bakterien und Viren haben jetzt ein leichteres Spiel und Betroffene leiden ständig an irgendwelchen Infekten, meistens der Atemwege.
Ein schwaches Immunsystem kann sich auch in schlecht heilenden Wunden zeigen, z. B. nach Verletzungen oder Operationen.
Auch hier ist an den Vitamin-D-Spiegel zu denken. Denn Vitamin D ist direkt an der Wundheilung beteiligt und beeinflusst – u. a. laut einer Studie vom September 2016 – gleich mehrere Abläufe, die für eine rasche Wundheilung erforderlich sind:
Es aktiviert das sog. TGFβ1, ein Bindegewebswachstumsfaktor sowie das sog. Fibronektin, ein Protein, das für die Gewebereparatur zuständig ist.
Auch verstärkt Vitamin D die Kollagenproduktion, die Fibroblastenmigration sowie die Myofibroblastenbildung.
Myofibroblasten sind spezielle Zellen, die bei der Wundheilung eine wichtige Rolle spielen. Zusätzlich gilt Vitamin D als entzündungshemmendes Vitamin, was für eine gute Wundheilung ebenfalls von Vorteil ist.
In grossen Beobachtungsstudien stellte man zumindest eine eindeutige Verbindung zwischen einem Vitamin-D-Mangel und Rückenschmerzen fest. Wer an Rückenschmerzen litt, hatte meist auch einen Vitamin-D-Mangel .
Da ein Vitamin-D-Mangel nachweislich den Knochenstoffwechsel sowie die Muskelfunktionen beeinträchtigt, sind Studienergebnisse dieser Art keine grosse Überraschung.
Denn geschwächte Muskeln und kranke Knochen können natürlich problemlos zu Rückenschmerzen führen, aber auch zu anderen chronischen Schmerzzuständen, wie sie z. B. bei der Fibromyalgie beobachtet werden.
Interessant ist daher viel eher die Frage, ob eine Vitamin-D-Gabe die Beschwerden denn auch wieder bessern kann. Im Falle von Schmerzzuständen liegen mindestens zwei Studien vor, die zeigen, dass hohe Vitamin-D-Dosen (einmalige Gabe von 150.000 bzw. 300.000 IE) den Schmerz mildern können (wenn die Betroffenen zuvor einen Vitamin-D-Mangel hatten).
Bleibt ein Vitamin-D-Mangel über Jahre hinweg bestehen, dann können sich infolgedessen noch ganz andere Symptome entwickeln, nämlich konkrete Krankheiten.
Es liegen inzwischen zu nahezu jedem Beschwerdebild Studien vor, die zeigen, dass in den allermeisten Fällen immer auch ein Vitamin-D-Mangel vorliegt – ganz gleich, an welcher Krankheit man leidet.
Da ein Vitamin-D-Mangel auch dazu führt, dass der Organismus viel leichter Fett einlagert und der Mensch viel schwerer abnehmen kann, könnte man mit einer guten Vitamin-D-Versorgung das Diabetesrisiko gleich doppelt so gut reduzieren: einmal über die präventive Wirkung des Vitamins und zum anderen über die Vitamin-D-bedingte erleichterte Gewichtsabnahme.
Auch Schwangerschaftsdiabetes scheint ausgeprägter bei einem Vitamin-D-Mangel zu sein, wie Sie hier lesen können: Schwangerschaftsdiabetes: Calcium und Vitamin-D helfen.
Chronische Zahnfleischerkrankungen gehen mit einem entzündeten und schnell blutenden Zahnfleisch.
Nimmt man Vitamin D ein, dann können Zahnfleischbeschwerden günstig beeinflusst werden. Vitamin D regt die körpereigene Produktion von sog. Defensinen und Cathelicidinen an.
Dabei handelt es sich um körpereigene antimikrobiell wirksame Stoffe, die an den Schleimhautoberflächen – und so auch auf dem Zahnfleisch – gegen schädliche Bakterien vorgehen und auf diese Weise vor Zahnfleischproblemen schützen können.
Vitamin D wirkt überdies entzündungshemmend und schützt ferner den Kieferknochen vor parodontitisbedingten Schäden des Zahnhalteapparates.
Bei Kreislauf- und Gefässproblemen ist immer auch die Gehirngesundheit betroffen. Daher verwundert es nicht, dass selbst eine Demenz durch einen langjährigen Vitamin-D-Mangel mitverursacht bzw. in jedem Fall verschlimmert werden kann.
Krebs kann sich ebenfalls eher dann entwickeln, wenn beim Betroffenen ein Vitamin-D-Mangel vorliegt. Forscher des Georgetown University Medical Center in Washington DC entdeckten, dass Frauen, die gut mit Vitamin D versorgt waren, seltener Brustkrebs bekamen als Frauen mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel.
Schon im Mutterleib entscheidet sich häufig, für welche Krankheit man im späteren Leben besonders anfällig wird. Raucht die Mutter beispielsweise, dann erhöht sich dadurch für ihre Kinder das Risiko, später unfruchtbar zu sein.
Nimmt die Mutter Medikamente während derSchwangerschaft, z. B. Paracetamol, dann kann dies das Autismusrisiko ihrer Kinder erhöhen. Leidet die Mutter nun an einem Vitamin-D-Mangel, dann besteht für das Kind eine höhere Wahrscheinlichkeit, später an Multipler Sklerose zu erkranken.
Aber auch später hilft das Vitamin D bei der Prävention und Therapie der Multiplen Sklerose. In einer Studie von 2006 hatten Forscher gezeigt, dass sich das Risiko, an MS zu erkranken, mit steigendem Vitamin-D-Spiegel reduzieren liess.
Und im Jahr 2010 ergab sich aus einer Untersuchung der University of Toronto, dass die Einnahme von mindestens 14.000 IE pro Tag bei bestehender MS erneute Schübe verhindern konnte. Die Einnahme von nur 4.000 IE zeigte hingegen keine entsprechende Wirkung.
Die Osteoporose ist natürlich die Krankheit, bei der inzwischen fast jeder sofort an Vitamin D denkt. Sogar in der schulmedizinischen Osteoporose-Therapie hat das Vitamin mittlerweile einen festen Platz. Denn Vitamin D spielt eine Schlüsselrolle im Knochenstoffwechsel und ermöglicht ausserdem im Darm die Resorption des Knochenminerals Calcium.
Leider sind die verordneten Vitamin-D-Dosen meist viel zu gering. Im Allgemeinen werden Präparate verschrieben, die 800 bis 1000 IE Vitamin D liefern.
Der Grund ist häufig der, dass man eine Hyperkalzämie fürchtet, also einen zu hohen Calciumspiegel im Blut, der wiederum für die Nieren und auch das Herz problematisch werden könnte.
Dieses Problem entsteht jedoch insbesondere deshalb, weil älteren Menschen mit Osteoporose meist viel zu viel Calcium empfohlen wird.
Denn noch immer glauben auch Ärzte, Calcium sei für die Knochen das A und O und raten daher zu reichlichem Milchprodukteverzehr und nicht selten auch zu Calciumpräparaten.
Stattdessen sind für eine gute Knochengesundheit ausreichend hohe Vitamin-D-Dosen in Kombination mit Magnesium, Vitamin K2 und viel Bewegung sehr viel wichtiger als Calcium.
Selbst die Kalkschulter kann auf einen Vitamin-D-Mangel hinweisen. Bei der Kalkschulter kommt es im Ansatzbereich der Schultersehnen zu schmerzhaften Kalkeinlagerungen.
Wäre ausreichend Vitamin D vorhanden - das Vitamin ist bekanntlich am Calciumstoffwechsel beteiligt - würde das Risiko für eine Kalkschulter beträchtlich sinken. Selbstverständlich ist nicht allein ein Vitamin-D-Mangel für die Kalkschulter zuständig, doch kann ein solcher - bei bestehender Kalkschulter - den Heilprozess verzögern. Denken Sie ausserdem an ausreichend Magnesium und Vitamin K.
Bei Kindern können sich Vitalstoffmängel auch in Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Ist es nur ein Vitalstoffmangel (nicht nur Vitamin D, sondern auch andere.
Hyperaktive oder unkonzentrierte Kinder leiden daher nicht immer an einem tatsächlichen ADHS, auch wenn sie fälschlicherweise eine solche Diagnose erhalten haben. Liegt aber nun wirklich ein ADHS vor, dann können sich auch ADHS-Symptome durch eine gute Vitamin-D-Versorgung bessern.
Abgesehen davon konnte eine Studie aus den USA zeigen, dass Kinder mit einem Vitamin-D-Mangel viel häufiger schwere Krankheiten erleiden als Kinder, die einen gesunden Vitamin-D-Spiegel haben.
Es gibt also sehr gute Gründe, warum Sie auf Ihre persönliche Vitamin-D-Versorgung achten sollten. Kümmern Sie sich daher in der warmen Jahreszeit um regelmässige Sonnenbäder.
Für die Stimulierung der Vitamin-D-Bildung in der Haut genügen im Sommer bei einer intensiven Sonneneinstrahlung und bei hellhäutigen Menschen bereits 15 Minuten.
Beachten Sie, dass Sonnenschutzmittel die für die Vitamin-D-Bildung erforderliche UV-B-Strahlung blockieren können (besonders Sonnencremes), so dass Sie in den 15 Minuten Ihres Sonnenbades ohne Sonnenschutzmittel bleiben sollten.
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