VITAMIN D BEI CHRONISCHEN SCHMERZEN
- orion-consult
- 11. Feb. 2022
- 2 Min. Lesezeit

Während nun die Rolle des Vitamin D im Knochenstoffwechsel sehr gut erforscht ist, zeigt sich immer mehr, dass Vitamin D auch für viele andere biologische Prozesse unverzichtbar ist – etwa bei der Verarbeitung von Schmerzsignalen und in der Regulierung des Wach-Schlaf-Rhythmus.
Man weiss nun zwar, dass Schlafstörungen Schmerzen verstärken können und umgekehrt. Wie genau jedoch das Vitamin D in diese Zusammenhänge passt, war bislang noch unklar. Eine entsprechende Untersuchung wurde nun von Forschern in Brasilien durchgeführt und im Mai 2017 im Journal of Endocrinology veröffentlicht.
In ihrem Review untersuchten die brasilianischen Forscher die neuesten Studien zum Zusammenhang zwischen Vitamin D, Schlaf und Schmerz. Im Mittelpunkt standen insbesonderechronische Schmerzen, z. B. bei Rückenproblemen, Fibromyalgie, Arthritis und Menstruationsbeschwerden. Chronische Schmerzen betreffen inzwischen mehr Menschen als Herzkrankheiten, Krebs und Diabetes zusammen. Daher sind chronische Schmerzen auch der Hauptgrund für einen Arztbesuch.
Schmerzen werden vom Zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) gemeinsam mit dem peripheren Nervensystem reguliert. Letzteres besteht aus Nerven im Organismus, die das Schmerzsignal zum Gehirn und Rückenmark weiterleiten. Von dort erfährt der Mensch dann, wo genau es ihm wie stark weh tut.
Auch das Immunsystem ist an der Schmerzintensität beteiligt. Es interagiert mit dem peripheren Nervensystem z. B. über Entzündungsprozesse, was die Schmerzempfindlichkeit des Betroffenen enorm steigern kann. Genauso kann die Qualität des Schlafs den Schmerz beeinflussen. Je schlechter und weniger man schläft, umso intensiver das Schmerzgeschehen.
Da Vitamin D nun sowohl an der Schlafqualität als auch an Entzündungsprozessen beteiligt ist (es wirkt entzündungshemmend), kann es auch über diese beiden Wege die Schmerzempfindlichkeit beeinflussen.
In weiteren 16 Studien (veröffentlicht zwischen 2008 und 2017) ging es um den Zusammenhang zwischen Vitamin D und chronischem Schmerz. Die Studien widmeten sich Arthritisschmerzen, muskuloskelettalen Schmerzen,
Schmerzen bei Fibromyalgie, Krebs und Rückenleiden Auch hier zeigte sich ein positiver Einfluss des Vitamin D.
Da sich nun chronischer Schmerz und Schlafstörungen gegenseitig beeinflussen und Vitamin D bei beiden Problematiken eine wichtige Rolle spielt, ist die Regulierung des Vitamin-D-Spiegels hier von enormer Bedeutung.
Bei chronischen Schmerzen sollte man daher in jedem Falle für eine gute Schlafhygiene sorgen und zusätzlich den Vitamin-D-Spiegel überprüfen. Beide Massnahmen führen – laut Dr. Andersen – zu einem besseren Erfolg einer jeden Schmerztherapie. Die Lebensqualität der Betroffenen würde durch diese einfachen Massnahmen verbessert und die Gesundheitskosten könnten massiv reduziert werden.
Zu einer guten Schlafhygiene gehören u. a. die folgenden Punkte:
Jeden Tag zur gleichen frühen Zeit zu Bett gehen, z. B. um 22 Uhr
Jeden Tag zur gleichen frühen Zeit aufstehen, z. B. um 7 Uhr
Für frische Luft im Schlafzimmer sorgen
Bei Dunkelheit schlafen (Fensterläden, Rollläden oder dichte Vorhänge)
Bequemes Kissen, passende Matratze
Vor dem Zubettgehen keine aufregenden oder belastenden Filme ansehen, am besten auch keine Nachrichten, die teilweise schlimmer sind als so mancher Thriller
Vor dem Zubettgehen (mind. 1 bis 2 Stunden) Bildschirme meiden, da deren Licht denMelatoninspiegel senken und somit den Schlaf verschlechtern kann
Den Tag entspannt ausklingen lassen
Quellen:
Paddock C, Vitamin D supplements and good night's sleep may help to manage pain, Mai 2017, Medical News Today
Leite de Oliveira D, Andersen M et al., The interfaces between vitamin D, sleep and pain, Journal of Endocrinology, 23. Mai 2017
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