WARUM SICH DER SPINAT AUF LEISTUNG UND HERZGESUNDHEIT, DIABETES UND ALZHEIMER POSITIV AUSWIRKT?
- agneskalaitzis
- 28. Nov. 2023
- 4 Min. Lesezeit

Lange glaubte man, das Eisen sei für die muskelaktivierende Wirkung des grünen Blattgemüses verantwortlich. Für einen Muskelaufbau sollen aber nun andere Stoffe zuständig sein: die Nitrate.
Bereits in den 1990er Jahren haben Wissenschaftler gezeigt, dass Nitrate, die im Spinat und anderem grünen Blattgemüse enthalten sind, im Grunde sehr vorteilhaft sein können, da sie die Mitochondrien in den Muskelzellen nähren. Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zellen. Sie produzieren in jeder einzelnen Zelle die für diese Zelle nötige Energie.
Da nun sämtliche unserer Körperfunktionen nur in dem Masse ablaufen können, wie ihnen Energie zur Verfügung steht, können mangelhaft funktionierende Mitochondrien Körperfunktionen lahmlegen bzw. verlangsamen, was für unser Wohlbefinden nicht gerade vorteilhaft ist.
Leistungsstarke Mitochondrien dagegen sorgen für einen reibungslosen Ablauf im Körpergeschehen. Sie regulieren den Blutdruck, das Immunsystem, den Zellstoffwechsel und vieles andere mehr.
Nitrate, wie sie natürlicherweise in biologisch angebauten Lebensmittel vorkommen, werden im Körper zur Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) verwendet. NO ist ein wichtiger molekularer Bestandteil unseres Organismus, da er beispielsweise für den Sauerstofftransport im Blut zuständig ist.
Das im Spinat und anderem grünen Blattgemüse vorhandene Nitrat wird also zu NO umgewandelt, das im ganzen Körper Verwendung findet. Die Professoren Eddize Weitzberg und Jon Lundberg vom Karolinska Institutet in Stockholm machten diesbezüglich eine interessante Entdeckung.
Sie beobachteten, dass der Konsum jener Nitratmenge, die in etwa 200 – 300 g Spinat steckt und über deinen Zeitraum von 3 Tagen aufgenommen wird, die Effektivität der Mitochondrien spürbar verbessert. Dies reduziert den Sauerstoffverbrauch, erleichtert das Muskelwachstum und führt zu einer allgemein besseren Gesundheit.
Kein Wunder also, dass Spinat in der Welt des Sports eine wichtige Rolle spielt. So sehr, dass seit dem Jahr 2019 in höchsten Kreisen diskutiert wird, ob das Gemüse auf die Anti-Doping-Liste gehört.
Der Bayerische Rundfunk berichtete über_ „Spinat im Visier von Dopingfahndern“.
Ausschlaggebend dafür war ein Forschungsprojekt mit Förderung der Wert-Anti-Doping-Agentur (WADA) unter Beteiligung der Freien Universität Berlin.
Die Studie ergab, dass Spinatextrakt eindeutig zu Leistungssteigerungen im Sport führt. Der Herzmuskel kann ruhig wachsen, die Herzzellen werden stärker und widerstandsfähiger.
Als der dafür verantwortliche Übeltäter wurde die Substanz Ecdysteron entlarvt, ein Phytosteroid, das derart starke Effekte auf Muskelzellen hat, dass die WADA vorschlug, dessen Aufnahme in die Liste der verbotenen Substanzen zu prüfen.
Da man häufig nicht nur Muskeln auf-, sondern gleichzeitig auch Übergewicht bzw. Fett abbauen möchte, lohnt sich der Spinatverzehr gleich mehrfach.
Forscher der schwedischen Lund Universität stellten in einer im September 2014 Studie fest, dass Spinat einerseits Heißhungerattacken reduzieren und andererseits beim Abnehmen helfen kann.
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der Verzehr von Gemüse in puncto Diabetes Typ 2 einen präventiven Effekt hat. Wissenschaftler von der University of Leicester haben im Rahmen eines systematischen Reviews und einer Metaanalyse untersucht, welches Gemüse bzw. Obst sich dafür am besten eignet.
Sie kamen zum Schluss, dass grünes Blattgemüse bei der Diabetesprävention eine Sonderstellung einnimmt.
Laut der Studie am Karolinska Institut könnte auch NO bei der Vorbeugung von Diabetes Typ 2 eine wichtige Rolle spielen.
Die Mitochondrien spielen eine Schlüsselrolle beim Zellstoffwechsel, die Verbesserung der mitochondriallen Funktion hat sehr viele positive Auswirkungen auf den Körper und könnte eine Erklärung für einen großen Teil der gesundheitlichen Vorzüge von Gemüse sein.
Neben der Verbesserung der Zellgesundheit und der Steigerung des Muskelwachstums kann NO auch bei der Behandlung von Erkrankungen wie Diabetes und Herzleiden hilfreich sein, die eine Folge von Mitochondrialer Dysfunktion sein können. Da NO außerdem den Blutdruck senkt, ist es dazu in der Lage, bei gesunden Menschen den Ausbruch von Diabetes zu verhindern sowie das Herz zu entlasten.
Außerdem ist NO ein sehr wirksamer entzündungshemmender, antithrombotischer und die Blutgefäße erweiternder Stoff. Das bedeutet, in Anwesenheit von NO fehlt Schlaganfällen, Herzinfrakten und Thrombosen eine wichtige Basis.
Forscher von der University of Western Australia führten eine Studie durch, woran Probanden die Äpfel und Spinat zum Essen bekamen. Es wurde untersucht, wie sich dies auf die Funktion des Endothels (Zellschicht, die alle Gefäße des Herz-Kreislauf-systems auskleidet) und den Blutdruck auswirkt. Die Wissenschaftler gaben an, dass Nitrate im Spinat und Flavonoide in Apfel die NO-Produktion im Magen steigern, den Puls und den systolischen Blutdruck senken und die Endothelfunktion verbessern, was letztendlich der kardiovaskulären Gesundheit zugute3kommt.
Der Blutdruck der Teilnehmen sank und die Funktionen ihrer Blutgefäße verbesserten sich. Verantwortlich für diese positive Wirkung des Spinats sollen die Nitrate sein, in den Äpfeln sind es u. a. die Flavonoide, die sich so förderlich auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.
Laut Forschern von der Mahidol University in Bangkok ist eine gesunde Ernährung unglaublich wichtig für das Gehirn. Lebensmittel, die reich an Antioxidantien wie bestimmten Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen sind, helfen dabei, das Auftreten der Alzheimer-Krankheit zu unterdrücken.
Dem Spinat wird dabei eine besondere Bedeutung zugesprochen.
So konnte in einer Studie nachgewiesen werden, dass eine Ernährung mit einem hohen Gehalt an Folsäure und Vitamin B6, enthalten etwa im Spinat und anderem dunklem Blattgemüse, zur Verbesserung der geistigen Fähigkeiten und des Kurzzeitgedächtnisses beitragen kann.
Auch wurde festgestellt, dass Antioxidantien mit dem Alter und dem Verhalten zusammenhängende schädliche Auswirkungen auf das Gehirn wirksam reduzieren. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Kombination von phenolischen Verbindungen wie Kaempferol und Quercetin im grünen Blattgemüse bei Alzheimer wirksam sind.
Denn diese Stoffe schützen von senilen Plaques. Hierbei handelt es sich um Ablagerungen aus beta-Amyloid, die sich im Gehirn anreichern und die Kommunikation in und zw. den Nervenzellen stören, wodurch diese absterben. Die Forscher gaben im Jahr 2016 an, dass es sich beim Spinat um die Alzheimer-Pflanze handeln könnte.
Quellen:
Filip J Larsen et al, Dietary Onorganic Nitrate Imp´roves Mitochondrial Efficiency in Humans, cell Metab, Feb. 2011
Caroline Montelius et al, Body Weight loss, Reudced Urge for Palatable Food sands increased Reaese of GLP-1 Throught Daily Supplementation With Green-Plant Membranes für Theree Months in Overweight Women, Appetite, Oktober 2014
Freie Universität Berlin, Studie: Spinat-Extrakt führt zu Leistungssteigerungen im Sport, Juni 2019
Kate L brookle et al, Intake of raw Fruits and Vegatables is Associated With Better Mental health Than Intake of Processed Fruist and Vegetables, Front Psychol, April 2018
Patrice cdarter et al, Fruit and vegetable intake and incidence of type 2 diabetes mellitus, systematic review and meta-analysis, BMJ, August, 2010
Oxalate Good or Bad?
Doping mit Spinat – Ecdystron fördert Kraftzuwaxhs in Studie, Örzteblatt, Juni 2019
And pear consumption and type 2 diabetes mellitus risk: an meta-analysis of prospective cohort studies, Food Funct, Mai 2017Guo XF et al, Apple
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