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WELCHE NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL KÖNNEN IHRE ANGSTZUSTÄNDE LINDERN



Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen.

Allein in Europa leiden daran rund 60 Millionen Menschen.

Meist ist es die Angst, dass irgendetwas Schlimmes passieren könnte.

 

Viele betroffenen lehnen die gängigen Anxiolytika (Angstlöser) aufgrund der Nebenwirkungen ab. So besteht etwa bei Benzodiazepinen die Gefahr einer schnellen und sehr starken Suchtentwicklung, während H1-Antihistaminika zu Schlafstörungen, Gedächtnisstörungen und Verwirrtheitszuständen führen können. Dabei durch das Abschalten der Angstsymptome das Grundproblem nicht gelöst wird.

 

Auf lange Sicht ist es empfehlenswerter, auf eine Kombination aus anderen Behandlungsmethoden wie z. B. Verhaltenstherapien, tiefenpsychologische Verfahren, Entspannungsverfahren und Sport zu setzen.

Darüber hinaus können diverse Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel gegen Ängste oder auch Phobien eingesetzt werden und in die Angsttherapie miteinfließen.

 

Diverse Studien haben gezeigt, dass zw. einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel und Angststörungen oft ein Zusammenhang besteht. Im Jahr 2019 haben Forscher von der Isfahan University of Medical Sciences im Iran aufgezeigt, dass die Angstzustände bei Frauen mit Diabetes Typ 2 durch die Gabe von Vitamin D3 signifikant verbessert werden können. Die Dosierung lag bei 50.000 IE Vitamin D3 für 16 Wochen.

 

Beim Vitamin B handelt es sich um eine Vitamingruppe,, die 8 Vitamine umfasst. Vor allem das Vitamin B3 , B9 und B12 spielen eine elementare Rolle für das Nervensystem.

Ein Mangel an B-Vitaminen kann Angsterkrankungen nachweislich begünstigen.

 

Bulgarische Forscher konnten im Jahr 2017 nachweisen, dass 50 % der Probanden mit Depressionen und/oder Angststörungen einen zu niedrigen Vitamin-B12-Spiegel aufwiesen.

 

Laut einer placebokontrollierten Studie an der University of Miami mit 120 Probanden kann die Gabe eines Vitamin-B-Komplexes die Angstzustände bei depressiven Patienten erheblich verringern. Da die B-Vitamine sehr eng zusammenarbeiten, kann ein Ungleichgewicht in der Versorgung problematisch sein.

 

Daher wird von Experten kein einzelnes B-Vitamin, sondern ein Vitamin-B-Komplex empfohlen (z. B. der B-Vitamin Mix von effective nature), der alle B-Vitamine in ausreichenden Dosierungen enthält. Liegt jedoch ein starker Mangel eines bestimmten B-Vitamins vor, so sollte dieser Mangel natürlich zusätzlich mit der passenden Dosis des Einzelvitamins behoben werden.

 

Forschern von der University of Leeds zufolge sollte in Bezug auf Angsterkrankungen auch das Spurenelement Magnesium unbedingt berücksichtigt werden. Denn im Zuge ihres im Jahr 20^7 durchgeführten Reviews wurden 18 Studien unter die Lupe genommen, die allesamt besagen, dass Magnesium-Ergänzungsmittel bei leichten bis moderaten Angststörungen hilfreich sein können.

 

Lebensmittel mit hohem Magnesiumgehalt sollten deshalb bei einer Tendenz zu stress und Ängsten regelmäßig den Speiseplan eingebaut werden. Dazu gehören z. B. Vollkornprodukte, Sonnenblumen- sowie Kürbiskerne, bittere Schokolade, Cashewnüsse und auch grünes Blattgemüse.

Der Tagesbedarf liegt bei 350 mg Magnesium und kann z. B. mit 50 g Kürbiskernen und 100 Gramm Vollkornnudeln gedeckt werden.

 

L-Theanin gehört zu den nicht-proteinogenen Aminosäuren.

Nicht proteinogen bedeutet, dass diese Aminosäuren nicht zum Aufbau von Körperproteinen verwendet werden.

L-Theanin ist in einigen Pflanzen enthalten, beispielsweise in den Blättern der Teepflanze. Einigen Studien zufolge wirkt L-Theanin beruhigend, schwächt das Ansteigen des Blutdrucks in Stresssituationen ab und lindert Angstzustände.

 

Eine Tasse Schwarztee enthält etwa 25 Milligramm L-Theanin, während in einer Tasse Grüntee nur rund 8 Milligramm stecken.

 

Ein Mangel an Mikronährstoffen kommt in Deutschland häufiger vor, als oft propagiert wird. So haben deutsche Forscher im Jahr 2017 die Blutproben von mehr als 1.000 Probanden zw. 65 bis 93 Jahren untersucht und festgestellt, dass jeder Zweite einen zu geringen Vitamin-D-Spiegel aufwies, jeder Vierte mit Vitamin B12 unterversorgt war und 10 % an Eisenmangel litten.

 

Laut einer kanadischen Studie mit mehr als 16.000 Probanden stehen Ängste und Depressionen damit oft im Zusammenhang. Alle Probanden nahmen an einem Programm teil, wobei sie individuell mit Multivitamin- und Mineralstoff-Ergänzungen, Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D versorgt wurden.

 

Nach einem Jahr stellten die Forscher fest, dass die Intensität der Symptome dadurch signifikant verbessert werden konnte.

 

Omega-3-Fettsäuren sind wichtige Bestandteile unseres zentralen Nervensystems. Sie spielen sowohl in der frühen Gehirnentwicklung als auch im Alter eine essenzielle Rolle. Eine Studie an der Universite de Bordeaux hat gezeigt, dass eine zu geringe Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Demenz, Depressionen und Angststörungen erhöht.

 

Ein im Jahr 2018 durchgeführtes systematisches Review von 19 klinischen Studien mit insgesamt 2.240 Probanden hat ergeben, dass die Einnahme eines Omega-3-Nahrungsergänzungsmittels Angstzustände lindern kann. Die wirkungsvolle Dosierung lag bei 2.000 Milligramm pro Tag.

 

Der Echte Baldrian wird meist als pflanzliche Schlafhilfe eingesetzt, aber auch bereits seit Jahrtausenden gegen Ängste eingesetzt. Obgleich versucht wurde, die Wirksamkeit auf Einzelsubstsanzen des Baldrians zu reduzieren, zeigte sich, dass der Baldrian seine Wirkung nur als Gesamtextrakt gut entfalten kann.

 

Die Echte Kamille ist für ihre beruhigende Wirkung seit Menschengedenken berühmt. Dem National Center for Complementary and Integrative Health zufolge legen bereits einige Studien nahe, dass Kamillenextrakt bei der generalisierten Angststörung (GAD) gute Dienste leisten kann.

 

Darunter findet sich eine Studie der University of Pennsylvania mit 179 Probanden. Sie nahmen für 8 Wochen täglich 1.500 Milligramm Kamillenextrakt (3 Kapseln zu 500 Milligramm) ein. Die Forscher kamen zum Schluss, dass Kamillenextrakt bei milden und moderaten GAD die Angstzustände merklich reduzieren kann.

 

Dazu kommt, dass die Wirkung des Kamillenextrakts mit der Wirkung von angstlösenden Medikamenten sogar gleichgesetzt werden konnte.

 

In der Pflanzenheilkunde wird der Echte Lavendel u. a. bei innerer Unruhe, nervöser Erschöpfung, Schlafstörungen, Migräne und nervösen Magen-Darm-Beschwerden angewandt. Im Jahr 2014 konnte durch eine deutsche Doppelblindstudie mit 539 Probanden nachgewiesen werden, dass Lavendel auch bei der generalisierten Angststörung ein effektives Mittel ist.

 

Die Studienteilnehmer wurden in 4 Gruppen eingeteilt und erhielten für 10 Wochen einmal täglich 80 oder 160 Milligramm Silexan (Lavendelöl-Präparat) oder 20 Milligramm Paroxetin (Antidepressivum) oder ein Placebo. Sowohl Silexan als auch Paroxetin waren dem Placebo überlegen.

 

Silexan wirkte sich positiv auf die Angstzustände und die Lebensqualität der Probanden aus und es konnte zudem eine antidepressive Wirkung festgestellt werden.

 

Überdies wurde das Lavendelöl-präparat verglichen mit Paroxetin und als ebenbürtig eingestuft.

 

Ashwagandha ist eine Heilpflanze aus dem Ayurveda, die insbesondere bei stressbedingten Schlafstörungen zum Einsatz kommt. Doch zeige sich die Pflanze in einer Studie auch als angstlindernd.

 

Da Angstzustände überdies aus ganz unterschiedlichen Gründen entstehen können (z. B. Stress, Schlafmangel, Schilddrüsenstörungen) und Ashwagandha bei mehreren dieser Gründe ansetzt – Ashwagandha mindert die schädlichen Auswirkungen von Stress, fördert den Schlaf und stärkt die Schilddrüse – kann die Heilpflanze bei vielen Menschen auch begleitend bei einer Angsttherapie eingesetzt werden.

 

Quellen:

 

Alan Carter, Top 10 evidence based supplements for anciety, Medical News Today, Juli 2019

 

Kuan-Pin Su et al, association of Use of Omega-3 Polyunsaturated Fatty Acids With Changes in Severity of Anxiety Symptoms – A Systematic Review and Meta-analysis, JAMA Netw Open, Sept 2018

 

Yoto et al, Effects of L-theanine or caffeine intake on changes in blood pressure under physical and psychological stresses, J Physiol Anthropol, 2012

 

Bicikova m et al, Vitamin D in anxiety and affective disorders, Physiol Res, 2015

 

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John E. Lewis et al, the effect of methylated viamin B Complex on Depressive and Anxiety Symptoms and Quality of Life in Adults with Depression, ISRN Psychiatry, Januar 2013

 

Aleksandar A. Todorov et al, Correlation between Depression and Anxiety and the Level of Viamin B12 in Patients with Depression and Anxiety and Helathy Controls, J Biomed Clin Res, 2017

 

Neil Bernard Boyle et al, The Effects of Magnesium supplementation on Subjective Anxiety and Stress – A Systematic Review, Nutrients, 2017

 

Larrieu T et al, Food für Mood: Relevance of Nutritional Omega-3 Fatty Acisds für Depression and Anxiety, Front Physiol, August 2018

 

Maryam Gharib et al, The Effect of Valeric on Anxiety Severity in Women Underfgoing Hysterosalpingography, Glob J Health Sci, Mai 2015

 

Siegfried Kasper et al, Lavender oil preparation Silexan is effective in generalized anxiety disorder – a randomized, double-blind comparison to placebo and paroxetine, International Journal of Neuropsychopharmacology, Juni 2014

 

 

 

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