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WIRKUNG UND ANWENDUNG VON DMSO



Das „Wundermittel“ DMSO erfreut sich seit geraumer Zeit wachsender Beliebtheit. Schmerzen, Entzündungen, Gelenkprobleme, ja sogar Krebs sollen damit behandelbar sein.  

 

DMSO ist die Abkürzung für Dimethylsulfoxid, einer bei Raumtemperatur farb- und geruchlosen Flüssigkeit, die seit dem letzten Jahrhundert als aprotisches Lösungsmittel in der chemischen Industrie verwendet wird.

 

DMSO fällt unter anderem in größeren Mengen als Nebenprodukt bei der Holzzellstoffproduktion an. Auch in der pharmazeutischen Industrie wir DMSO gemeinsam mit Wasserstoffperoxid als Lösungsmittel und Auszugsmittel für viele Prozesse verwendet.

 

Ziemlich bald nach seiner Entdeckung als Lösungsmittel erkannte man bereits, dass DMSO in der Lage ist, die Aufnahme von anderen toffen durch die Haut und Schleimhäute zu erhöhen – man spricht von einer sogenannten penetrationsfördernden Wirkung.

Aus diesem Grund wird DMSO heutzutage oft mit anderen äußerlich anzuwendenden Substanzen kombiniert, um deren Resorption zu verbessern.

 

Der penetrationsfördernde Effekt kommt durch die Interaktion mit den Lipiden der Zellmembran zustande. DMSO bringt deren regelmäßige Struktur durcheinander und begünstigt damit die Aufnahme anderer Wirkstoffe.

 

So konnte eine Kombination aus DMSO und dem Zytostatikum 5-Flururacil in der Therapie bei Warzen bessere Ergebnisse erzielen, als die Gabe von 5-Fluoruracil allein.

Ein Zytostatikum ist ein Medikament, das die Zellvermehrung hemmt und daher u. a. bei Chemotherapien eingesetzt wird. 5-Fluoruracil beispielsweise wird bei der Chemotherapie von Darm- und Brustkrebs verabreicht. In niedriger Dosierung kann das Mittel aber auch äußerlich bei Warzen angewendet werden, da es toxisch auf diese Hauterkrankung wirkt.

 

Ebenso wird DMSO in einigen freiverkäuflichen Präparaten mit Heparin kombiniert (z. B. Dolobene Sport Gel), um das Eindringen von Heparin ins Unterhautgewebe zu verstärken. Damit können stumpfe Verletzungen und Blutergüsse schneller abheilen, denn Heparin wirkt der Blutgerinnung entgegen und verbessert auf diese Weise die Rückbildung von Blutergüssen.

 

Neben seinen penetrationsfördernden Wirkungen vermittelt DMSO auch eigene pharmakologische Effekte. Es wirkt antiphlogistisch (entzündungshemmend), antioxidativ und analgetisch (schmerzstillend), außerdem wundheilungsfördernd und antimikrobiell (ähnliche Eigenschaften wie Propolis).

 

Viele dieser vorteilhaften Eigenschaften beruhen auf der Tatsache, dass DMSO ein Schwefeldonor ist. Das bedeutet, es versorgt den Körper mit Schwefelatomen. Bestimmte Verbindungen des menschlichen Körpers, zum Beispiel die Aminosäuren Cystein, Methionin, Taurin und einige darauf aufbauende Enzyme und Proteine enthalten ebenfalls Schwefel.  

 

Damit ist dieses Element essentieller Bestandteil von lebenden Zellen. Die genannten Aminosäuren und Enzyme spielen alle eine wichtige Rolle bei zahlreichen antioxidativen Stoffwechselvorgängen. Der im DMSO enthaltene Schwefel wird im Körper enzymatisch freigesetzt, zur Bildung dieser Aminosäuren und Enzyme herangezogen und erhöht somit die antioxidative Kapazität des Körpers.

 

Gleichfalls wird durch Dimethylsulfon, ein Abbauprodukt von DMSO, ein bedeutender entzündungsfördernder Faktor, das NF-KB, in seiner Aktivität In der folge werden dadurch wenig schmerz- und entzündungsverursachende sowie gefäßerweiternde Botenstoffe wie Interleukin-1, Interleukin-6 und Tumor-Nekrose-Faktor-alpha gebildet.

Das obengenannte NF-KB steht für nuclear factor kapppa-light-chain-enhancer of activated B-cells.

 

Obwohl DMSO selbst absolut geruchsneutral ist, erzeugt es bei manchen Menschen, selbst nach  Auftragen auf die Haut, einen knoblauchartigen Mundgeruch.

Studien haben gezeigt, dass sich Dimethylsulfoxid, wenn es eingenommen, intravenös verabreicht oder auf die Haut aufgetragen wird, rasch in den Zellen zu Dimethylsuldid (DMS) und Dimethylsulfon zersetzt. Ersteres ist für die Besonderheit des DMSO verantwortlich: Den knoblauchartigen Mundgeruch.

 

Das zweite Abbauprodukt Dimethylsulfon besitzt einen weiteren, wesentlich bekannteren, Namen und zwar Methylsulfonylmethan (MSM), auch als organischer Schwefel bezeichnet.

 

Schon in den 1970er Jahren kam der Verdacht auf, dass ein Großteil der Wirkung von DMSO im Körper auf MSM entfällt. Mittlerweile wird in der Wissenschaft mehrheitlich davon ausgegangen, dass bei Einnahme von DMSO eigentlich dessen Abbauprodukt MSM die erwünschten Effekte im Körper auslöst.

 

Beide Moleküle sind Bestandteil der natürlichen Nahrungskette und kommen in Früchten, Getreide und Gemüse als Schwefelverbindung vor.

Je reicher das Nahrungsmittel an Schwefel ist, desto höher ist die Konzentration an DMSO und MSM darin.

Eine derart große Menge Schwefel, wie sie in MSM-Nahrungsergänzungsmitteln enthalten ist, kann über die Nahrung jedoch kaum aufgenommen werden.

 

MSM wirkt ähnlich wie DMSO, nämlich über die Bereitstellung von Schwefelatomen für antioxidative Stoffe und Enzyme im Körper. Das antioxidative Potential des Körpers steigt, was mit einem TEAC-Test durch eine Blutprobe gemessen werden kann.

TEAC steht für Trolox Equivalent Antioxidative Capacita. Bei diesem TEAC-Test wird die Referenzsubstanz Trolox zur Bestimmung der antioxidativen Kapazität herangezogen. Trolox ist eine Vitamin-E-ähnliche Substanz mit sehr hoher antioxidativer Kapazität.

 

Da MSM im Prinzip der aktive Metabolit von DMSO ist, konnte daneben ebenso eine direkte Hemmung von NF-KB nachgewiesen werden. Damit wirkt es entzündungshemmend und schmerzstillend.

 

DMSO bewährt sich sehr gut für die Behandlung von:

-      Beschwerden bei Prellungen und Schwellungen

-      Beschwerden bei Verstauchungen

-      Beschwerden bei Zerrungen

-      Beschwerden bei stumpfen Traumen

-      Beschwerden bei Sportverletzungen

-      Beschwerden bei Blutergüssen

-      Beschwerden bei Durchblutungsstörungen

-      Beschwerden bei lokalisierter Arthrose und Arthritis

 

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Besonders bei chronisch degenerativen Erkrankungen der Gelenke gibt es gegen die Schmerzen nicht allzu viele medikamentöse Möglichkeiten abseits der gängigen Schmerzmitteln. Diese schlagen jedoch oft auf den Magen und sind bei kardiovaskulären Erkrankungen nur mit Vorsicht zu verwenden.

 

Hier bieten sich, neben Glucosamin- und Chondroitinsulfat, DMSO und MSM als Alternative an, entweder in Kombination oder als Monothrapie.

Wichtig sind in erster Linie eine ausreichend lange Einnahmedauer von MSM und das mehrmals tägliche Auftragen von DMSO.

 

Seit Jahren steht Dimethylsulfoxid in der Kritik, was seine Verwendung im medizinischen Bereich anbelangt. Befürworter preisen die vielfältigen Einsatzgebiete kritiklos an (z. B. im Buch „Das DMSO-Handbuch“, wo DMSO als „Heilwissen aus der Natur“ ist), während die Gegenseite kein gutes Haar an DMSO lässt und es sogar als potentiell gefährlich einstuft. Wie so oft liegt die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen und lässt sich schwer nachweisen (aufgrund teurer klinischer Studien, die es nun einmal nicht  gibt).

 

Fakt ist, dass die Datenlage stark mangelhaft ist, was den Gebrauch zur peroralen Einnahme angeht, weswegen grundsätzlich von der innerlichen Einnahme abgeraten wird.

Zur äußerlichen Anwendung ist die Datenlage uneinheitlich, wobei hier bei kurzfristigem und ordnungsgemäßem Einsatz im Allgemeinen keine Risiken bestehen.

 

Quellen:

 

Goldman L, Igelman JM, Kitzmiller K. Investigative studies with DMSO n dermatology. Ann NY Acad Sci. 1067, 414(1):428-436

 

Butawan M, Benjamin RL, Bloomer RJ. Methylsulfonylmethane: Applications and Satety of a Novel Dietary Supplement. Nutrients. 2017, 9(3):290

 

Moore ZE, Webster J. Dressings and topical agents for preventing pressure ulcers. Cochrane Database Syst Rev. 2018, 12(12):CD009362

 

Kollerup Madsen b, Hilscher M, Zetner D, Rosenberg J,. Adverse reactions of dimethyl sulfoxide in humans: a systematic review. Version 2 r100Res,. 2018, 5, 7:1746

 

Notarnicola A, Maccagnano G, Moretti L, Pesce V, Tafuri S, Fiore A, Moretti B, Methylsulfonylmethane and boswellic acids versus gelucosamine sulfate in the treatment of knee arthritis: Randomized trial Int J Immunopathol Pharmacol. 2016: 29(1):140-6

 

Kim LS, Axelrod LJ, Howard P, Buratovich N, Waters RF, Efficacy of methylsulfonylmethane (MSM) in osteoarthritis pain of the knee: a pilot clinical trial. Osteoarthritis Cartilage. 2006; 14(3):286-94

 

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