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DIESE LEBENSMITTELN BEIM VERSTOPFUNG MEIDEN



Psychische Probleme können ein Auslöser für Verstopfung sein, auch Medikamente. Meist ist es jedoch ganz einfach die Ernährung, die den Darm immer träger und träger werden lässt, häufig in Kombination mit viel zu wenig Bewegung.


Viele Lebensmittel können dabei helfen, eine Verstopfung zu lösen, andere verstärken sie hingegen oder verursachen sie überhaupt erst. Wir stellen nachfolgend jene Lebensmittel vor, die besonders häufig zu einer Verstopfung beitragen.


Allerdings führen nicht alle diese Lebensmittel bei jedem Menschen umgehend zu einer Verstopfung. Es kommt sehr auf die Gesamternährung und die Gesamtlebensweise an.


So kann eine Person, die viel Sport treibt und genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, sicher eher stopfende Lebensmittel zu sich nehmen, ohne an einer Verstopfung zu leiden als eine Person, die den ganzen Tag im Sitzen verbringt und nur wenig trinkt.


Andere Lebensmittel können beim einen Menschen stopfend wirken, beim anderen sogar Durchfall auslösen. Es kommt also – wie so oft – auch sehr auf den einzelnen Menschen an. Wenn Sie daher an Verstopfung leiden, dann meiden Sie probeweise für einige Wochen das eine oder andere nachfolgend aufgeführte Lebensmittel und beobachten, wie sich Ihre Verdauung verändert.


Alkohol ist ein häufiger Grund für Verstopfung. Alkohol wirkt harntreibend und dehydrierend. Er hemmt ein Hormon (Vasopressin), das den Körper vor Dehydrierung schützen würde. Dank Alkohol funktioniert dieser Schutz nun nicht mehr gut. Der Körper trocknet aus und mit ihm auch der Darm. Folglich klappt es auch mit dem Stuhlgang nicht mehr so wie erhofft.


Alkohol beeinträchtigt ausserdem die Darmflora, schädigt die Darmschleimhaut und fördert die Entstehung des Leaky Gut Syndroms. Dieser Zustand nun wiederum kann sich in ganz unterschiedlichen Beschwerden äussern – Verstopfung, Durchfall oder auch Krankheiten, die auf den ersten Blick nichts mit dem Verdauungssystem zu tun haben (Allergien, Autoimmunerkrankungen u. a.).


Gluten ist ein Proteinkomplex in vielen Getreiden (Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel, Kamut etc.). Manche Menschen reagieren auf Gluten mit Durchfall, andere wiederum können Verstopfung bekommen, wenn sie regelmässig glutenhaltige Lebensmittel essen (Brot, Brötchen, Gebäck, süsse Teilchen, Nudeln etc.


Sollten Sie starke Symptome nach dem Verzehr von Back- und Teigwaren haben, dann suchen Sie natürlich zuerst einen Arzt auf, um ihn um eine Glutenintoleranz- bzw. Zöliakie


diagnostik zu bitten.


Auszugsmehle werden umgangssprachlich auch als Weissmehl bezeichnet. Damit sind alle Mehle gemeint, denen man durch industrielle Prozesse den Keim und die Randschichten des Korns entfernte, was zu einer grossen Ballaststoffarmut führt. Weissmehle gibt es aus fast allen Getreiden, ganz gleich ob es sich nun um Weizen, Dinkel oder Roggen handelt.


Natürlich sind auch die Produkte aus diesem Weissmehl – Weissbrot, Weissmehlpasta, Kekse und Cracker – arm an Ballaststoffen. Im Grunde bestehen sie nur noch aus Stärke und Gluten und verstopfen sehr leicht das Verdauungssystem.


Milchprodukte können bei manchen Menschen zu Durchfall führen – insbesondere wenn eineLactoseintoleranz vorhanden ist. Bei viel mehr Menschen jedoch tragen Milchprodukte zu Verstopfungen bei.


Bei Kindern könnte der Grund für eine milchbedingte Verstopfung in einer Milcheiweissunverträglichkeit liegen.


Auch bei Erwachsenen liegen diesbezüglich zahlreiche Erfahrungsberichte vor, so dass es sich bei einer chronischen Verstopfung in jedem Fall lohnt, Milchprodukte einmal zu meiden. Dazu müssen Milchprodukte keinesfalls unbedingt mit Sojaprodukten ersetzt werden. Es gibt inzwischen viele Milchersatzprodukte auf der Basis von Getreide oder Nüssen.


Fleisch st so gut wie ballaststofffrei, so dass keinerlei verdauungsfördernde Stoffe enthalten sind. Wer dann auch noch Fleisch nur mit Pommes, Nudeln oder weissem Reis isst und Salate und Gemüse strikt meidet, leidet über kurz oder lang an Verstopfung.


Wer gerne Frittiertes oder Fastfood isst – wobei Fastfood häufig frittiert ist – erhöht sein Risiko, Opfer einer chronischen Verstopfung zu werden. Frittiertes und Fastfood isst Man muss sie so lange liegen lassen, bis sie weich, ja fast schon matschig sind. Isst man sie jedoch, wenn sie noch nicht ganz reif sind, dann können die noch vorhandenen Tannine die Sekretion des schützenden Schleims aus der Darmschleimhaut stoppen und auch die Peristaltik verlangsamen, was zu einem trägen Darm und damit zu Verstopfung führt meist fettreich, salzreich und zuckerreich, aber gleichzeitig ballaststoffarm und vitalstoffarm.


Kakis sind apfelgrosse rote oder orangefarbene Früchte, die aus Ostasien stammen, aber längst auch im Mittelmeerraum gedeihen. Es gibt unterschiedliche Kaki-Sorten. Einerseits die sog. Persimone oder Sharon (meist orangefarben), die süss und knackig schmeckt – auch wenn sie noch hart ist.


Man muss sie so lange liegen lassen, bis sie weich, ja fast schon matschig sind. Isst man sie jedoch, wenn sie noch nicht ganz reif sind, dann können die noch vorhandenen Tannine die Sekretion des schützenden Schleims aus der Darmschleimhaut stoppen und auch die Peristaltik verlangsamen, was zu einem trägen Darm und damit zu Verstopfung führt.


Hartgekochte Eier können bei manchen Menschen zu Verstopfung führen. Wenn Sie Eier essen möchten, dann nicht zum Käsebrot, sondern zu einem Salat oder Gemüsegericht, die die Trockenheit und den Ballaststoffarmut der Eier wieder kompensieren könnten.


Interessanterweise glauben viele Betroffene, ihre Verstopfung komme von ihrem Schokoladenkonsum.


Das kann zwar durchaus sein, doch sollte man darüber hinaus nicht all die anderen Lebensmittel vergessen, die ebenfalls verstopfen können. Es genügt also meist nicht, nur dieSchokolade wegzulassen und weiterhin von Pizza, Käsebaguette, Hotdogs und Milchshakes zu leben.


Auch sind all die anderen Süssigkeiten meist nicht weniger verstopfend, etwa Kuchen, Kekse, Eiscreme, Bonbons etc. Sie alle sind reich an Zucker und arm an Ballaststoffen. Gerade Kekse, Gebäck und Kuchen sind überdies meist sehr flüssigkeitsarm bei hohem Fettgehalt.


Kaffee wirkt bei vielen Menschen abführend. Ohne Kaffee würden viele dieser Menschen bemerken, dass sie in Wirklichkeit verstopft sind.


Bei anderen Menschen wiederum können Kaffee und damit auch andere koffeinhaltigen Getränke (Energydrinks, Cola etc.) zu Verstopfung führen, besonders dann, wenn man sehr viel davon trinkt. Wenn Sie also derartige Getränke konsumieren oder trotz der tägliche Tasse Kaffee Verstopfung haben, probieren Sie es einmal ohne Kaffee.


Ein ebenfalls koffeinhaltiges Getränk ist der Schwarztee. Lässt man ihn zu lange ziehen, wirkt er stopfend und kann dafür sorgen, dass der Darm träge wird. Wenn Sie zu Verstopfung neigen und schwarzen Tee lieben, achten Sie darauf, ihn nicht länger als 3 Minuten ziehen zu lassen. Dann nämlich lösen sich verstärkt die Gerbstoffe aus dem Tee, die für seine stopfende Wirkung verantwortlich sind.


Will man den Schwarztee bei Durchfall trinken, lässt man ihn 8 bis 10 Minuten ziehen, da dann alle Gerbstoffe ins Wasser übergegangen sind.


Bei Bananen ommt es darauf an, wie grün bzw. wie reif sie sind. Grüne Bananen beispielsweise gehören in ihren Heimatländern zu den Hausmitteln gegen Durchfall. Sie stopfen also. Reife Bananen aber helfen eher dabei, eine Verstopfung zu lösen.


Grüne Bananen enthalten unverdauliche Stärke (resistente Stärke), die für so manches Verdauungssystem schwierig zu handhaben ist. Bei Babys können auch reife Bananen zu Verstopfung führen. Sie sollten daher nur wenig davon erhalten.


Zuckerfreie Kaugummis sind meist mit Zuckeraustauschstoffen gesüsst, etwa mit Xylit oder Sorbit, die dann eher abführend wirken. Allerdings heisst es, Kaugummis verstopfen, wenn man sie schluckt.


Ein Kaugummi allein ist diesbezüglich meist noch kein Problem. Wer aber viele Kaugummis kaut und sie stets schluckt statt auszuspucken, könnte eine Verstopfung bekommen – besonders wenn davor oder danach Saaten gegessen wurden, z. B. Leinsamen, Sesam, Chiasamen, Nüsse o. ä. Diese könnten mit der Kaumasse verklumpen und nun das Verdauungssystem überfordern, es regelrecht verstopfen.


Auch weisser Reis kann Verstopfung begünstigen, denn bei der Herstellung wurden ihm der vitalstoffreiche Keim und die ballaststoffreichen Randschichten entfernt. Er ist also ballaststoffarm und im Vergleich zum braunen Naturreis deutlich ärmer an Vitalstoffen. Brauner Reis hingegen kann bei Verstopfung aufgrund des höheren Ballaststoffgehalts hilfreich sein, sollte aber natürlich auch nicht in grossen Mengen oder gar auf Kosten der Gemüseportion verzehrt werden.


Chips haben ein gewisses Suchtpotential inne. Selten isst man sie in kleinen Portionen, meist isst man so lange davon, bis die Tüte leer ist. Kartoffelchips sind extrem salzig, fettig und gleichzeitig ballaststoffarm. Isst man sich ausserdem an Chips satt, hat man keine Lust mehr auf eine gesunde und tatsächlich vitalstoff- und ballaststoffreiche Mahlzeit. Alle diese Eigenschaften begünstigen Verstopfung.


Wenn Sie an Verstopfung leiden und gleichzeitig regelmässig bestimmte Nahrungsergänzungsmittel nehmen, überprüfen Sie, ob es nicht Ihre Nahrungsergänzungen sind, die Ihre Verstopfung mitverursachen. Eisenpräparate etwa können rasch zu Verstopfung führen.



Auch Calciumpräparate führen bei manchen Menschen zu Verstopfung.


Testen Sie also Schritt für Schritt, welche Lebensmittel bei Ihnen die Verstopfung verursachen, meiden sie diese und ersetzen Sie sie mit gesunden Lebensmitteln, am besten mit solchen, die eine Verstopfung lösen können. .


Quellen:


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