HEILPILZ FÜR NERVEN UND MEHR - LÖWENMÄHNE
- agneskalaitzis
- 8. Mai 2024
- 4 Min. Lesezeit

Bereits seit hunderten von Jahren ist der Heilpilz namens Löwenmähne, auch als Affenkopfpilz oder Igel-Stachelbart bezeichnet in der chinesischen Medizin als Heilmittel im Einsatz. Auch Studien der letzten Jahrzehnte bestätigen seine umfangreiche positive Wirkung etwa auf kognitive Funktionen und Nervensystem oder psychische Erkrankungen wie Ängste und Depressionen.
So sollen bestimmte darin enthaltene Stoffe etwa gegen Krebs und Bluthochdruck wirken sowie bei Nervenerkrankungen helfen.
Der Fruchtkörper der Löwenmähne also der weiße sichtbare Pilzkopf, als auch das Myzel sind reich an Proteinen, Aminosäuren, Mineralien, Vitaminen und bioaktiven Stoffen.
In größeren Mengen wurden vor allem die Aminosäuren L-Alanin mit 2,43 mg/g und L-Leucin mit 2,38 mg/g sowie die Mineralstoffe Kalium und Phosphor mit 254 bzw. 109/100 g in der Trockenmasse des Pilzes nachgewiesen.
Die bis zu über 100 verschiedenen bioaktiven Stoffe, die die unterschiedlichsten gesundheitsfördernden Wirkungen auf den Körper haben, machen die Löwenmähne zu einem wahren Powerpilz.
Die wichtigsten bioaktiven Stoffe des Pilzes sind:
- Polysaccharide, die auch als Mehrfachzucker bezeichnet werden und zu den Kohlenhydraten zählen
- Hericenon und Erinacin, die zu den Terpenoiden zählen
- Hericirin, ein Alkaolid
- Polyphenole
Die spezifischen Polysaccharide des Pilzes sind für die meisten positiven Wirkungen der Löwenmähne verantwortlich. Dazu zählen etwa die blutzucker-, cholesterin- und triglyceridsenkende Wirkung, die schützende Wirkung auf Leber und Magen sowie die krebshemmende, immunstärkende und antibakterielle Wirkung.
Hericenon und Erinacin sind unter anderem für die neuroregenerative und neuroprotektive Wirkung des Pilzes verantwortlich, die die Löwenmähne zu einer potentiellen Behandlungsmetzhode neurologischer Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson macht.
Das Alkaloid Hericirin wirkt entzündungshemmend, während die Polyphenole für die antioxidative Wirkung verantwortlich sind.
Die besonderen Inhaltsstoffe der Löwenmähne machen ihn zu einem wahren Allrounder. Einige der positiven Wirkungen auf Körper und Psyche wurden bereits in Studien am Menschen nachgewiesen. Dazu zählen die Folgenden:
- Stärkt Nervensystem und kognitive Funktionen-
- Wirkt krebshemmend
- Stärkt das Immunsystem
- Schützt vor Herzerkrankungen
- Senkt Triglyceridspiegel und verhindert Oxidation von LDL-Cholesterin
- Senkt das Risiko für Blutgerinnsel
- Wirkt antioxidativ
- Schützt die Leer hemmt das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen
- Senkt den Blutzuckerspiegel
- Steigert die Muskelausdauer
- Fördert eine gesunde Darmflora
- Wirkt entzündungshemmend
Vor allem die in der Löwenmähne enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe Hericenon und Erinacin scheinen für die positive Wirkung auf das Nervensystem sowie auf die kognitive Leistungsfähigkeit verantwortlich zu sein. Denn die Inhaltsstoffe sind in der Lage, das Wachstum von Gehirnzellen zu stimulieren.
Dabei spielt der Nervenwachstumsfaktor NGF eine bedeutende Rolle.
NGF ist ein Protein, das den Tod von Nervenzellen verhindert und unter anderem für die Aufrechterhaltung der Funktion von Nervenzellen sowie für die Gedächtnisfunktion wichtig ist. Hericenon und Erinacin sollen in der Lage sein, die körpereigene Bildung des Nervenwaschstumsfaktors zu stimulieren.
Viele Faktoren wie etwa Aluminium, Medikamente oder eine ungesunde Ernährung können dazu beitragen, dass die Funktion des Gehirns abnimmt und sich Erkrankungen wie Alzheimer oder Demenz entwickeln.
Eine 2020 veröffentlichte, doppelblinde Studie an Menschen, die von leichtem Alzheimer betroffen waren, ergab, dass die Einnahme der Löwenmähne über 49 Wochen die kognitiven Funktionen im Vergleich zu einem Placebo signifikant verbesserte.
Die Entstehung von Depressionen und Ängsten kann durch viele Faktoren begünstig werden – chronische Entzündungen, eine eingeschränkte Neuroplastizität sowie ein Mangel an Neurotransmittern sind ein paar davon. Neuere Studien fanden heraus, dass die Löwenmähne einigen dieser Faktoren entgegenwirken kann.
Eine Hörschädigung kann viele Ursachen haben. So können etwa Lärm, eine ototoxische bzw. gehörschädigende Überbelastung etwa durch Medikamente wie bestimmte Antibiotika, Chemotherapeutika oder harntreibende Mittel, aber auch Erkrankungen wie etwa Fettleibigkeit, Bluthochdruck oder Diabetes dazu beitragen, dass sich das Gehör verschlechtert.
Taiwanesische Forscher veröffentlichten im Jahr 2022 eine randomisierte, kontrollierte Studie, in der sie herausfanden, dass die Löwenmähne vor allem durch seine antioxidative Wirkung in der Lage ist, den Hörverlust bei Menschen zw. 50 und 79 Jahre zu bessern. Insbesondere auf die Wahrnehmung hoher Frequenzen sowie die Spracherkennung wirkte sich der Pilz positiv aus.
Mehrere Studien belegen, dass sich die Löwenmähne positiv auf das Verdauungssystem auswirken kann. So kann der Pilz etwa dabei helfen, Magengeschwüre zu verhindern. Denn er hemmt das Wachstum des Bakteriums Helicobacter pylori, das häufig für die Entstehung der Erkrankung e verantwortlich ist.
Die Löwenmähne kann jedoch auch vor entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn schützen, wie 2016 eine Studie bewies.
Quellen:
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Liu, J.H. Li L, Shag XD Zhang, J.L & Tan, 2016. Anti-Helicobacter pylori anvitity of bioactive components isolated from Hericium erinaceus. Journal of ethnopharmacology, 183, 54-58
Saitsu, Y. Nishide, A. Kilushima, K. Shimizuu, K & Ohnuki, K 2019, improvement of cognitive functions by oral intake of Hericium erinaceus. Biomedical Research, 40(4), 125-131
Li, I, C. Chang, H.H. Lin C.H. Chen W-?. Lu T.H,, Lee, L-Y. & Lin, D-P. 2020. Prevention of early Anzheimers disease by erinacine A-enriched Hericium erinaceus mycelia pilot double-blind placebo-controlled sutdy. Frontiers in aging neurosciensce, 12, 155
Li, G. Yu, K, Li, F. Xu, K, Li, J. He, S. & Tan, G. 2014. Anticancer potential of hericium erinaceus extracts against human gastrointenstinal cancers. Journal of entgopharmacology, 153(2), 521-530
Spelman, K, Sutherland, E. & Bagade, A. 2017, neurological activity of Lion´s mane , Journal of Restorative Medicine, 6(1), 19-26
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