SALZSOLE HEILT HAUTPROBLEME, ATEMBESCHWERDEN UND ... MEHR
- orion-consult
- 2. Dez. 2021
- 3 Min. Lesezeit

Mit Salz und Salzsole wird schon sehr lange geheilt, denn die möglichen Anwendungen sind äusserst vielfältig.
Seit Jahrtausenden geniessen Menschen die regulierenden Eigenschaften der Salzsole. Im Gradierhaus von Bad Reichenhall beispielsweise ist Mitte des 19. Jahrhunderts das Freiluftinhalatorium entstanden. Hier lässt man täglich 400 000 Liter Sole über eine 13-Meter-hohe Wand aus Schwarzdornzweigen herabrieseln, was der Bergluft eine heilsame Meeresbrise verleiht.
Inhaliert man diese Luft, wirkt sie sich äusserst wohltuend auf die Atemwege aus, so dassAsthma, chronische Bronchitis, Allergien und auch Nebenhöhlenentzündungen besser werden.
Die Sole wirkt entzündungshemmend und abschwellend auf die Schleimhäute.
Schleim kann sodann abgehustet und quälender Hustenreiz gelindert werden. Natürlich wirkt die Inhalation der Sole auch vorbeugend.
Denn die Atemwege werden gereinigt und die Lungen besser durchblutet.
Auch Depressionen und Schlafstörungen reagieren positiv auf Salzsolebehandlungen.
Sole-Bäder hingegen sind bei Neurodermitis, Akne, Schuppenflechte und anderen Hautbeschwerden hilfreich.
Daher reisen Betroffene häufig ans Tote Meer, wo der Salzgehalt so hoch ist, dass man vom Wasser getragen wird.
In Bad Reichenhall wurde dieser Effekt mit Hilfe sog. „Floating-Becken“ imitiert, in denen man sich ebenfalls entspannt an der Oberfläche treiben lassen kann. Das Ergebnis:
Die Muskulatur wird locker, der Blutdruck kann sich auf einem gesunden Niveau einpendeln, das Immunsystem wird gestärkt und rheumatische Beschwerden bessern sich. Für letztere kommt eine mindestens 4-prozentige Sole zum Einsatz.
Auch Umschläge und Packungen mit Sole (Tücher in der Salzsole tränken und auflegen) sind bei Rheuma und Arthrose möglich.
Das gelöste Salz scheint die Gefässe zu weiten, die Muskeln zu entspannen und die Gelenke zu entlasten. Schliesslich lassen die rheumatischen Schmerzen nach und die Beweglichkeit nimmt zu.
Auch Salzheilstollen – Salzlager, die oft viele hundert Meter unter der Erde liegen – werden zu Heilzwecken genutzt.
Hält man sich dort auf, so heisst es, tritt ein tiefer Entspannungszustand ein und die Selbstheilkräfte werden angeregt.
Hautprobleme sind jenes Einsatzgebiet, für die der Sole ganz offiziell eine lindernde Wirkung bescheinigt wurde. Allerdings nur bei äusserlicher Anwendung, nicht allein durch das Trinken einer Sole.
Bei unreiner Haut, Akne, Neurodermitis, Psoriasis, Herpes oder anderen Hautproblemen können Sie zusätzlich zu Ihrer bisherigen Therapie auch die Sole anwenden. Tupfen Sie einmal täglich konzentrierte Sole auf die Problemstellen.
Oder tränken Sie ein Tuch in verdünnter Sole (z. B. 4-prozentig) und legen es auf die Haut auf.
Bei Hautproblemen am Körper:
Nehmen Sie wann immer möglich ein Solebad (bei offenen Hautstellen: 1 kg Salz auf 100 Liter Wasser, bei unempfindlicher Haut kann die Dosis bis auf 5 kg Salz auf 100 Liter gesteigert werden).
Bei Fusspilz nehmen Sie täglich ein Fussbad (15 Minuten) in 10-prozentiger Solelösung. Waschen Sie die Füße anschliessend nicht ab, sondern tupfen Sie sie nur trocken. Lassen Sie sie dann an der Luft völlig abtrocknen, bevor Sie sich wieder Strümpfe überziehen.
Bei Asthma Führen Sie Sole-Inhalationen durch:
Geben Sie dazu 20 Gramm hochwertiges Salz in einen Topf mit 1,5 Liter dampfendem Wasser. Inhalieren Sie täglich 10 bis 15 Minuten.
Natürlich können Sie auch einen Inhalator verwenden.
Bei Erkältungen und Heuschnupfen führen Sie regelmässog Nasenspülungen mit einem Nasenkännchen (Apotheke) und einer 1-prozentigen Solelösung durch.
Auch empfiehlt sich hier die bei Asthma beschriebene Inhalation.
Bei Arthritis und Gicht: Machen Sie kalte Soleumschläge mit konzentrierter Salzsole. Dazu ein Tuch immer wieder in die kühle Sole tauchen und auf die erkrankte Stelle legen.
Tragen Sie nach Bedarf eine Bentonit-Sole-Packung auf.
Rühren Sie dazu Bentonit mit konzentrierter Sole zu breiartiger Konsistenz an, tragen Sie die Mischung auf, lassen Sie sie 60 Minuten einwirken und waschen Sie sie vorsichtig wieder ab.
Achtung: Keine Solebäder bei akuten Gichtanfällen oder rheumatischen Schüben.
Bei Arthrose: Machen Sie um die schmerzenden Gelenke warme Umschläge mit konzentrierter Sole. Nehmen Sie 1- bis 2-mal wöchentlich Solebäder bei 37 Grad (20 Minuten lang) – 2 kg Kristallsalz auf 100 Liter Wasser.
Mit der Sole-Trinkkur sollen sich selbst Nierensteine auflösen lassen, heisst es. Unserer Ansicht nach kann man die Sole-Trinkkur zwar bei Nieren- und Blasenbeschwerden durchführen.
Doch wird sie als einzige Massnahme sicher nicht dafür sorgen, dass ein Nierenstein verschwindet – es sei denn, er entwickelte sich insbesondere deshalb, weil insgesamt viel zu wenig getrunken wurde, eine schlechte Gewohnheit, die man jetzt durch den morgendlichen Trunk glücklicherweise abgelegt hat.
Legen Sie heisse, feuchte Umschläge mit konzentrierter Sole auf die Nierengegend.
Quellen:
Wark P et al., Nebulised hypertonic saline for cystic fibrosis, Cochrane Cystic Fibrosis and Genetic Disorders Group, 15. April 2009
Zhang L et al., Nebulised hypertonic saline solution for acute bronchiolitis in infants, Cochrane Database Syst Rev. 2017 Dec 21;12
Saline nasal irrigation for acute upper respiratory tract infections, Jessica C Kassel, David King,Geoffrey KP Spurling, Cochrane Acute Respiratory Infections Group, 17. April 2010
King D et al., Nasal saline irrigation for acute upper airway infection symptoms, Cochrane Acute Respiratory Infections Group, 20. April 2015
Menke N, Wirkung von Sole und Salz wird wiederentdeckt, 24.6.2011, Welt
Schn S, Im Bann der weissen Kristalle, 23.08.2009, Welt
Ferreira P, Hendel B, Wasser und Salz, Urquell des Lebens, ina-Verlag, 2001
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