AUTOPHAGIE - ENTSCHLACKEN, GENESEN, GESUND LANGE LEBEN
- agneskalaitzis
- 28. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Mai

Als Autophagie oder Autophagozytose wird der tägliche, zelleigene Entschlackungsprozess genannt.
Nur bei gut funktionierender Autophagie können die Zellen und letztendlich auch der Mensch gesund bleiben.
Sobald das Wort „Schlacken“ oder „Entschlackung“ fällt, sind die Zweifler (meist meine Kollegen aus den Reihen der Schulmedizin) nicht fern und kontern: „Schlacken gibt es nicht“.
In Wirklichkeit müsste sich niemand besser mit einer Entschlackung auskennen als medizinischer Fachpersonal. Denn Entschlackung geschieht permanent in jeder einzelnen Zelle des Körpers. Man nennt sie Autophagozytose oder auch Autophagie.
Und das, was die Naturheilkunde schon seit Jahrtausenden rät (Entschlacken sie), hält nun auch langsam aber sicher Einzug in die Schulmedizin. Denn Wissenschaftler – wie im November 2017 die Forscher der University of Warwick – stoßen immer häufiger auf die Bedeutung einer ordnungsgemäß funktionierenden Autophagie.
Würde man die Aktivierung der zelleigenen Entschlackung in die Therapie chronischer Krankheiten miteinbeziehen – so die Forscher – könnten diese erfolgreicher therapiert werden, oder noch besser, ihnen könnte vorgebeugt werden.
Die Autophagie beschreibt einen ganz normalen Prozess im Inneren einer jeden Zelle. Die Zelle entsorgt oder recycelt dabei eigenständig Stoffwechselabfälle und schädliche Substanzen.
Das Ergebnis ist eine saubere funktionstüchtige Zelle und ein gesunder Körper. Ist der Ablauf der Autophagozytose hingegen gestört, sammeln sich Schad- und Abfallstoffe („Schlacken“) in der Zelle. Die Zelle wird krank, kann sogar entarten – und der Mensch wird krank.
Gäbe es also Möglichkeiten, die Autophagozytose am Laufen zu halten, dann könnten diese Maßnahmen ganz enorm bei der Heilung von Krankheiten und natürlich auch ihrer Prävention helfen.
Die Untersuchungen von dr. Ioannis Nezis (Warwickßs School of Life Sciences) zeigen, dass eine gestörte Autophagozytose zu Gewebeentzündungen führt, was nun die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht – besonders im Darm.
Gerade bei Darmerkrankungen würde das Wissen um diesen Zusammenhang zu sehr viel wirksameren Therapiemöglichkeiten führen – so Nezis – da Ärzte dann an der Ursache dieser Krankheiten ansetzen können und Maßnahmen empfehlen können, die eine Regulierung und Aktivierung der Autophagozytose zum Ziel haben. Auf diese Weise werden Entzündungen gelindert und Darmerkrankungen wird vorgebeugt.
Wie kann man die autophagie aktivieren?
1. Lebensmittel mit viel Spermidin, aktivieren Selbstreinigungsprozess der Zelle (Grapefruits, rote Weintrauben, Birnen, Pilze, Linsen, Sojabohnen, grüne Erbsen, Brokkoli, Mangos)
Der Biophysiker Thomas Finkenstädt erklärte im Oktober 2016 gegenüber RP Online, dass diese körpereigene Müllabfuhr einen der gesundesten Prozesse im Organismus sei, der den Körper rundum reinige „bis hin zu den Nervenztellen im Gehirn“. Die Autophagie sei einer der Haupthemmprozesse von degenerativen Krankheiten wie Krebs, Alzheimer und Herz-Kreislauferkrankungen.
Insbesondere pflanzliche Proteine stimulieren die Autophagozytose, während tiereisches Eiweiss aus der Kuhmilch sie dagegen hemmt.
Spermidin gilt schon sehr lange als Anti-Aging-Stoff, der insbesondere vom Wissenschaftlerteam rund um Prof. Frank Madeo, Altersforscher und Molekularbiologe an der Uni Graz erforscht wird.
Die erste Studie zur lebensverlängernden Wirkung des Spermidins erschien bereits im Jahr 2009, und gegenüber der Welt Kompakt erklärte Prof. Madeo am 27. April 2017: „Die Konzentration an Spermidin nimmt im Alter ab“.
Welt Kompakt schreibt weiter: „Woran das liegt, wdisse man noch nicht. Es gibt eine Vermutung, sie stammt aus Untersuchungen an Hundertjährigen: Menschen, die sehr alt werden, sind laut Madeo „randvoll mit Spermidin“.
Mehr über Spermidin kannst hier lesen:
2. Sport treibt die Autophagie an, denn wer viel Sport treibt, versetzt seine Zellen immer wieder in einen Zustand des Nährstoffmangels. Diesen Zustand des vorübergehenden Mangels kann man noch unterstützen, indem man 2 Stunden nach dem Sport nichts isst.
3. Curcumin fördert die Autophagie. Aus verschiedenen experimentellen Versuchen weiß man bereits, dass Curcumin die Nieren vor Schäden (z. B. durch Schwermetalle) bewahren kann. Diese Schutzwirkung wird hauptsächlich auf die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften des Curcumins zurückgeführt, denn Schwermetalle führen zu verstärktem oxidativen Stress und einen Verlust zelleigener Antioxidantien. Nun konnten studien zeigen, dass Schwermetalle auch deshalb schädlich wirken, weil sie zusätzlich die Autophagie unterdrücken, was zu Zellschäden führt. Daher – so die Forscher der National Autonomous Universtity of Mexico – im Juli 2019 – stellen natürliche Stoffe wie z. B. Curcumin, die in der Lage sind, die autophagie wieder herzustellen, eine vielversprechende neue Nierenschäden dar.
über Curcumin gibt es mehrere Artiken, die ich für Dich erstellt habe. Nun bei Interesse ein wenig davon:
u. v. m.
4. Intervallfasten aktiviert die Auitophagie
Über Fasten habe ich für Euch scchon hier mehr geschrieben:
Quellen:
Brause C, Alter Käse, junger Körper, Die Welt Kompakt, 27.4.2017
Radu Tusco, Ioannis P. Nezis et al, kenny mediates selective autophagic degradation oft he IKK complex to control innate immune responses. Nature Communications, 2017
University of Warwick, colon cancer breakthrougt could lead to prevention – and the foods that can help, scienceDaily, 3 Nov 2017
Hamann S Nobelpreis für Medizin Wie Autophagie Krebs, Alzheimer und Herzerkrankungenhemmt, 4.10.2016 RP Online
Avila-Rojas SH, Lira-Leon A, aparicio-Trejo OE, Reyes-Fermin LM, Pedraza-Chaverri J. Role of Autophagy on Heavy Metal-Induced Renal Damage and the Rotective Effects of Curcumin in Autophagy and Kidney Preservaton. Medicina (Kaunas). 2019 Jul 10; 55(7):360. Doi: 10.3390/medicina55070360. PMID:31295875; PMCID: PMC6681384
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